Platz 3 von 6 Getestet wurde: ReadyNAS Duo V2 (RND2000-200EUS)
„... Beim Testgerät stand ein falsches Passwort für die Konfigurationsoberfläche in der Installationsbroschüre. Das NAS arbeitete schnell und bietet eine Fülle an Funktionen, die im Online-Handbuch ausführlich erklärt sind. Hier sollte Netgear jedoch ergänzen, wie man den RAID-Modus per Bedienoberfläche wechselt. Im Handbuch findet sich nur der umständlichere Weg per Hardware-Reset.“
Die von NetGear angebotenen ReadyNAS Duo-Gehäuse sehen sich zum verwechseln ähnlich und man sollte sich unbedingt nach den Modellnummern orientieren, damit man auch das gewünschte Modell geliefert bekommt. Die hier vorgestellte Version hört auf den Namen RND2110-200EUS und kostet beispielsweise fast das Dreifache des Namensvetters RND2110-100ISS. Beide bieten zwei Ei9nschübe und 1 TByte Kapazität an.
Äußerlichkeiten und Hardware
NetGEar zeigt beim Design keine Design-Neuheiten und orientiert sich an gängigen Konzepten, die man auch Branchenführern Qnap und Synology sieht. Zwei HotSwap-Einschübe nehmen hochkant je eine 3,5-Zoll-Festplatte auf – über die Verwendung von kleineren Festplatten schweigt sich der Hersteller aus. Die linke Seite der Front ist mit einem USB 2.0-Port bestückt, dem Power-Button und den obligatorischen Kontroll-LEDs. Ein Knopf mit der Aufschrift „Backup“ signalisiert seine eindeutige Funktion. Rückwärtig sind drei USB 3.0-Ports für die großzügige Anbindung weiterer Laufwerke neben dem Gigabit-Ethernet-Port positioniert. Die Stromversorgung erfolgt mit einem externen 60-Watt-Netzteil. Im Inneren arbeitet ein Marvell-Prozessor mit nur einem Kern bei einer Taktfrequenz von 1,6 GHz. Unterstützung kommt von 256 MByte Arbeitsspeicher. Bei Benutzung beider Laufwerksschächte lassen sich RAID 0, 1 und 5 sowie JBOD realisieren.
Bedienung
Eine neue Benutzeroberfläche namens RAIDiator 5 soll die Konfiguration und Inbetriebnahme des NAS-Servers auch für Anfänger sehr einfach gestalten. Neben der dreijährigen Garantiezeit für das Gerät bietet NetGear auch einen deutschsprachigen Support per Telefon und E-Mail an. Grundsätzlich gilt jedoch, dass man immer sofort nach der Inbetriebnahme nach einem Firmware und Software-Upgrade suchen sollte. Neben den automatischen Backup-Funktionen lässt sich der Inhalt der Festplatten auch auf einen anderen ReadyNAS mit entferntem Standort spiegeln. Schenkt man den Anwendern in diversen Foren Glauben, so ist die Performance in allen Bereichen zufriedenstellend, jedoch ist nicht jede externe Festplattengröße zulässig – das hängt jedoch von der verwendeten Firmware letztendlich ab und wie diese von Netgear gepflegt wird.
Fazit
Wenn man bedenkt, dass die nicht unerheblichen Anschaffungskosten von rund 410 EUR bei amazon mit einer recht kleinen Festplatte sehr üppig ausfallen, kann man sich auch unbesorgt bei den Markführern der Branche umsehen.
von Christian
28.06.2012
ReadyNAS Duo V2 (2 TB)
Äußerst pflegebedürftig
Eigentlich ist der Hersteller für ausgereifte Produkte aus dem NAS-Server-Bereich bekannt und genießt einen guten Ruf in dieser Geräteklasse. Offensichtlich ist dieser durch die Markteinführung der V2-Version jetzt gefährdet. Die Produktmanager zielen mit dem Duo-V2 ganz klar auf den Homeuser als Zielgruppe, der jedoch hoffnungslos mit diesem Gerät untergehen wird, da keine tiefgreifenden Netzwerk-Administratorkenntnisse vorausgesetzt werden können. Um es gleich auf den Punkt zu bringen: das NAS ist unausgereift, und in seinen Funktionen stark eingeschränkt, dass eine Modellpflege im Softwarebereich unumgänglich ist.
Auf der Hardware-Seite bekommt man für die bei amazon zu bezahlenden 350 EUR die gewohnte Qualität des Herstellers, die jeden Käufer zufriedenstellen kann. Das Metallgehäuse ist solide und sauber verarbeitet. Leider fand hier ein Wechsel des Prozessors von Sparc zu ARM statt und die Addons des Vorgängers sind nicht mehr kompatibel zu dem neuen Modell. Energiebewusste User werden ebenfalls vor diesem NAS-Server zurückschrecken, da man keine Stromsparmodus erkennen kann und das Gerät rund um die Uhr läuft – einen Schlafmodus zu integrieren ist erstens keine Kunst für den Hersteller und zweitens eine Pflicht gegenüber der Umwelt – aber was will man von Amerikanern in dieser Hinsicht schon erwarten?
Das Webinterface wurde von Käufern als „schlechter Witz“ und unbrauchbar bezeichnet, obwohl es schön anzusehen ist. Sicherheitsfeatures lassen sich genauso wenig konfigurieren, wie andere Netzwerkeinstellungen. So kann es für den Nutzer gefährlich werden, Bilder oder Filme via Internet nutzbar zu machen, wenn keine eigenen Urheberrechte vorhanden sind – die Abmahnanwälte stehen schon auf der Matte und freuen sich. Für die Netzwerkprofis bietet der Hersteller die Möglichkeit via SSH auf den kleinen Server zuzugreifen und diesen von der Konsole aus nach eigenen Wünschen zu konfigurieren – das kann aber nur von Profis und sehr ambitionierten Usern mit tiefen Netzwerkkenntnissen bewerkstelligt werden.
Unterm Strich gilt es einfach abzuwarten, ob Netgear letztendlich die nötigen Addons für die vollwertige Nutzung des NAS zur Verfügung stellt – dann könnte sich der kauf doch noch lohnen.
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