Unter den sieben auf der CeBIT 2009 vorgestellten neuen Navigationssystemen des deutschen Herstellers Navigon unterbietet das Navigon 3310 max als erstes der vier Einsteiger-Navis um einen Euro die 200-Euro-Grenze. Diese trennt immer noch in der Vorstellung der meisten Käufer das Segment der Mittelklasse-Navis von den Einsteiger-Modellen. Wer sich aber für ein Navi nur knapp unter dieser Schmerzgrenze entscheidet, erwartet deutlich mehr als nur eine sichere Navigation zum gewünschten Zielort. Navigon versucht diesem Anspruch gerecht zu werden, indem es das 3310 max mit einigen Features ausstaffiert hat, die eine komfortable und vor allem schnelle Routenführung garantieren und den Preis damit rechtfertigen sollen.
Außer den sattsam bekannten Funktionen Reality View (allerdings nur in der Light-Version), TMC (mit einer in das Ladekabel integrierten TMC-Antenne), Geschwindigkeitsassistent, 2D/3D-Darstellung sowie einem verbesserten Fahrspurassistenten – um nur einige zu nennen – sind es beim 3310 max insbesondere gänzlich neue Funktionen der Navigationssoftware, die den potentiellen Kunden überzeugen sollen. An erster Stelle steht dabei eine Funktion namens MyRoutes. Sie schaut dem Fahrer während der Fahrt über die Schulter, registriert und sammelt Daten zu seinem Fahrstil (schnell, gemütlich usw.) und berechnet auf dieser Grundlage zukünftige Routen – wobei noch jeweils der Wochentag sowie die Tageszeit Einfluss auf die Route nehmen. MyRoutes verspricht dem Fahrer also Routenvorschläge, die auf den individuellen Fahrstil beziehungsweise auf den Fahrertyp abgestimmt sind und langfristig eine quasi maßgeschneiderte Routenführung in Aussicht stellen. Die Funktion hört sich nicht nur originell an, sondern verspricht, so sie denn funktioniert, auch einen spürbaren Mehrwert für den Fahrer in puncto Schnelligkeit.
Über MyReport wiederum kann sich der Fahrer an der laufenden Aktualisierung der Karten beteiligen, ein Service, der beim Hersteller Navigon Fresh heißt und ein Pendant zu TomToms MapShare-Service darstellt. Wie bei diesem, so sammelt der Fahrer seine Vorschläge zur Kartenkorrektur und sendet sie anschließend an Navigon, wo sie gesammelt und ausgewertet werden. Unterstützung in Notfällen wiederum verspricht die gleichnamige „Notfall Hilfe“ (Kontaktdaten von Krankenhäuser/Polizeistationen auf Knopfdruck), und die Funktion Clever Parking kann dabei behilflich sein, einen günstigen und vor allem freien Parkplatz am Zielort zu ergattern, sofern man sie rechtzeitig um Informationen bittet. Einen schnelleren Zugriff auf interessante Sonderziele schließlich ermöglicht POI Click. Wiederum mit nur einem Klick auf einen der auf der Karte dargestellten POIs öffnet sich ein Informationsmenü mit weiterführenden Informationen. Schneller geht’s nicht.
Das Navigon 3310 max – das übrigens über ein 4,3-Zoll-Display verfügt – wird im 2. Quartal 2009 mit einem Kartensatz von Europa zum Preis von 199 Euro ausgeliefert. Wer sich nur innerhalb Deutschland, Österreichs und der Schweiz aufhalten will, nimmt lieber mit dem baugleichen, aber nur mit DACH-Karten versehenen Navigon 3300 vorlieb und spart dabei 40 Euro ein.
-
- Erschienen: 08.01.2010 | Ausgabe: 2/2010
- Details zum Test
„gut“ (2,48)
Preis/Leistung: „angemessen“
„Dem Navi ist Verspieltes fremd. Es konzentriert sich aufs Routing und bietet dafür durchdachte Funktionen. Der etwas dunkle und reaktionsträge Touchscreen trübt das ansonsten positive Bild.“