Für wen eignet sich das Produkt?
Wo andere in der Gesundheitsbranche sich Kunden statt Patienten widmen und damit einer wesentlich einfacher zu beglückenden Zielgruppe, macht Manfred Sielaff, kurz MSS und Spezialist für Schaumstoffe, es bei seiner Viscoelastischen Matratzenauflage gerade umgekehrt: Störungen, Taubheitsgefühle und sogar Schmerzen sollen der Vergangenheit angehören – und zwar in allen Gewichtsklassen. Das Publikum schließt sogar Dekubituspatienten mit ein und MSS erklärt auch plausibel, warum das so sein soll.
Stärken und SchwächenDie in nahezu allen gängigen Einzel- und Doppelschläfer-Größen erhältliche, 4 oder 7 Zentimeter dicke Schaumstoffauflage greift auf das thermoelastische Prinzip der einst für Astronauten entwickelten maximalen Druckentlastung zurück – und erledigt ihren Lagerungsauftrag besonders gut, wie die Daten zum Raumgewicht (RG) und zur Stauchhärte (kPa) vermuten lassen. Doch der Reihe nach: Der thermoplastische, das heißt unter Einfluss von Körperwärme verformbare, zäh rückstellfähige Schaumstoff ermöglicht eine gute Aufnahme der Körperkonturen und bietet Rückengeplagten (und Liebhabern von Boxspringbetten mit ihren Weichheit gewährenden Toppern) eine hervorragende Nachgiebigkeit im engeren Bereich der Druckeinwirkung, verbesserte Durchblutung und eine Punktelastizität, wie sie auch sehr gute Matratzen nur annähernd liefern können. Punkte gibt es für besagtes RG, das sich mit 50 Kilogramm je Kubikmeter an der Schwelle zum brauchbaren Qualitätsniveau aufhält und eine günstige Haltbarkeitsprognose vermittelt. Die Stauchhärte von 1,5 kPA markiert dagegen eine schwach ausgeprägte Rückstellfähigeit nach Belastung und wird von Nutzern als anstrengend bezeichnet: Wer sich nicht aus jeder Schlafkuhle mühsam wieder herauskämpfen möchte, sollte lieber die Finger vom MSS-Produkt lassen.
Preis-Leistungs-VerhältnisDie bei Amazon notierten rund 50 Euro für das Standard-Einzelschläfermaß – und in der Variante mit 4 Zentimetern Höhe – fügen sich zweifellos zu einem harmonischen Ganzen zwischen Ausgabe und Gebotenem. Zum Vergleich: Bei der gleich großen Variante mit der Dekubitus-geeigneten Höhe von 7 Zentimetern Höhe verdoppelt sich die Ausgabe (derzeit werden knapp 110 Euro fällig), doch der Kunde erhält im Gegenzug ein bemerkenswert weiches Produkt, das den lästigen Schultereinklappeffekt normaler Schaumstoffmatratzen vermeidet und nicht nur subjektive Wohlfühlwerte bedient, sondern einen ernstzunehmendes Gesundheitsversprechen für Rückenpatienten leistet. Gegenargumente sind eher außerhalb des Produkts angesiedelt und haben nichts mit der Frage der Preiswürdigkeit zu tun – etwa die Klage darüber, dass sich allen Beteuerungen des Herstellers zum Trotz nicht auch jedes Schwergewicht wohl mit der Auflage fühlt und das Produkt zu teuer bezahlt findet.