Integralhelm „unter ferner liefen“, aber für wenig Geld
Der MTR S-811 ist ein Integralhelm für kompromissbereite Fahrer. Der nur rund 95 EUR teure Kopfschützer mit integrierter Sonnenblende spricht primär sportliche Tourenfahrer an, die sich überlegen, ob sie beim Helmkauf gespartes Geld nicht anderswo gebrauchen können. Tatsächlich können auch günstige Helme recht gut schützen, wie Helmvergleiche der Fachmagazine und des ADAC im immer wieder bestätigen. Qualitätsunterschiede gibt es dennoch – und beim MTR S-811 werden sie in allen Details deutlich.
Mustergültig: Völlig beschlagfreie Sicht
So liefert der mit 1639 Gramm relativ schwere Helm im Schlagtest eine nur mäßige Vorstellung ab. Im ADAC-Helmvergleich vom Juni 2013 ordnete ihn der Automobilclub als Helm mit wenig Besonderheiten ein: Im Kriterium Unfallschutz reichte es trotz seiner robusten, aus ABS gefertigten Helmschale nur für die Note 3,2, wenngleich er diese Schwächen bei der Sicht und beim Tragekomfort recht gut ausgleichen konnte. Geradezu mustergültig erweist er sich beim Visier-Beschlagschutz: Wie viele der elf Helme im Testteilnehmerfeld erreichte er in dieser Einzelwertung die Bestnote. Allerdings ist das Visier für Anbringung des Anti-Beschlag-Visiers nur vorbereitet, während andere Hersteller das so genannte Pinlock sogleich verbauen.
Klare Kompromisse beim Geräuschverhalten
Die deutlichsten Abstriche muss der Fahrer des MTR S-811 bei der Aerodynamik machen. In dieser der aktiven Sicherheit zugehörigen Rubrik reichte es im ADAC-Helmvergleich gerade einmal für die Note 3,4. Mit seinem Geräuschverhalten bewegt er sich auf einen noch schlechteren Niveau, allerdings konnte der dieses Defizit angesichts der guten Wahrnehmung der Umfeldgeräusche recht gut ausgleichen, sodass er in der Rubrik Aerodynamik/Geräuschverhalten immerhin auf einem „befriedigend“ landete. Bei der Visier- und Kopfbelüftung lieferte er jeweils ein „ausreichend“, und den Visierwechsel beschreibt der ADAC als „rustikal“ - da er sich als umständlich und kraftraubend erweist.
Brauchbare Leistung beim Unfallschutz
In der Summe der Faktoren zeigt er sich als typischer Kompromiss: Als ein Helm, der zwar noch halbwegs ordentlich schützt und allen, denen es um den befriedigenden Unfallschutz geht, brauchbare Hausmannskost bietet. Doch spätestens bei den Details, die das Helmtragen angenehm gestalten, muss der Fahrer klare Abstriche machen. Dazu gehört eine ausgeklügelten Dynamik, ein geringes Gewicht sowie eine effektive Visierbelüftung. Auch in Sachen Zugluft konnte der MTR S-811 nicht rundum überzeugen. Wem aber die nackte Schutzfunktion seines Helms als Kaufargument genügt und wer bei der Wahl seines Kopfschützers zuallererst auf den Geldbeutel achten muss, mag mit dem dem MTR S-811 durchaus fündig werden.
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