Ab Ende Oktober 2020 bringt Lidl unter der Hausmarke Silvercrest einen Akkustaubsauger in die Regale, der auf den ersten Blick verblüffend an den Hand- und Bodenstaubsauger SHSS 16 A1 erinnert. Und in der Tat: Beide Staubsauger sind nicht nur rein optisch, sondern auch unter Haube nahezu identisch. Das aktuelle Nachfolgermodell unterscheidet sich lediglich im Akku vom Vorgänger; statt eines 16V- ist nun ein 18V-Akku verbaut. Dieses minimale Update auf der technischen Seite bringt den Kunden eine um - auf dem Papier - verlängerte Akku-Laufzeit mit sich, die sich aber ebenfalls in Grenzen hält: statt 28 Minuten wie der SHS16A1 hält der Staubsauger nun 34 Minuten durch. Alle anderen Spezifikationen sind unverändert geblieben, und sogar die Anschaffungskosten differieren lediglich um ein paar Cent.
Doch was bedeutet dieses diätetische Update nun konkret? Nun, nach wie vor sollten Sie vom Silvercrest nicht erwarten, dass er Ihre Böden picobello sauber hält. Seine Stärke ist das schnelle, oberflächliche Durchsaugen von Hartböden, und zwar mit einem angenehm hohen Bedienkomfort. Gerade einmal 2,5 Kilogramm schwer, schieben Sie den Akkusauger locker mit einer Hand über den Fußboden sowie um Hindernisse herum; dank einer flexibel aufgehängten Bodendüse ist das Umkurven von Sofa, Tisch und Stuhl eine wahre Freude. Bei Teppichböden wird dagegen die Sache kniffliger. Erfahrungswerte vergleichbar ausgerüsteter Akkusauger belegen, dass doch einiges an Staub und Schmutz in den Fasern hängenbleibt. Und für sensible Ohren gilt: Der Silvercrest kann ganz schön lärmen, vor allem auf der höheren der beiden Saugstufen. Vielleicht ist es also gar nicht so schlimm, dass der Akku auf dieser Stufe nur noch 26 min (laut Datenblatt) durchhält.
Unterm Strich heißt es also abwägen: Benötigen Sie einen Akkusauger, der ihren alten Netzstaubsauger 1:1 ersetzen soll, raten wir Ihnen vor dem Kauf des Silvercrest ab. Ganz anders stellt sich die Sachlage dagegen dar, wenn Sie für möglichst wenig Geld nach einem Akkusauger für zwischendurch Ausschau halten. In diesem Fall ist das aktuelle Angebot, wie schon 2018 beim Vorgänger, sehr verlockend.
19.10.2020