Die LG MS196VUW sieht aus, wie Mikrowellen bereits vor 20 Jahren aussahen: Ein eckiger Klotz in nüchternem Küchen-Weiß mit einem kleinen Blickfenster (das freilich kaum etwas vom Inhalt offenbart), einer Digitalanzeige oben rechts und einem zentralen Drehknopf als Hauptbedienelement. Die Tür wird ganz traditionell durch einen Druckknopf geöffnet und anschließend wieder zugedrückt. Dass solche Mikrowellen im Uralt-Design überhaupt noch hergestellt werden, liegt wohl daran, dass die Nutzer mit ihnen eine besonders problemlose Bedienung verbinden. Wer keine Lust auf wild blinkende Anzeigen und eine komplizierte Touchscreen-Bedienung hat, greift gerne zur schlichten Ausführung.
Doch Vorsicht: Die MS196VUW ist längst nicht so einfach gestrickt, wie es der erste Eindruck vermuten lässt. Tatsächlich versteckt sich hinter dem altbackenen Äußeren ein erstaunlich komplexes Modell, was sich schon durch die erstaunlich vielen Tasten zwischen Zeit-Display und Drehknopf andeutet. Denn die Mikrowelle besitzt nicht weniger als drei Auftauprogramme mit Gewichtsautomatik, vier automatische Garprogramme und drei Speicherprogramme, auf denen der Nutzer bereits zuvor mühsam vorgenommene Einstellungen ablegen kann. Das ist deutlich mehr als man eigentlich von einer schlichten Mikrowelle erwarten würde, bei der es im Grunde normalerweise nur heißt: Gargut hinein, Zeit einstellen, fertig.
Darüber hinaus – und das ist ein wesentlicher Vorteil der MS196VUW – kommt keine einfache, nur seitlich einstrahlende Mikrowellenstrahlung zum Einsatz. LG nutzt hier sein Intellowave-System, bei dem die Strahlen zwecks möglichst gleichmäßiger Erwärmung der Speisen von mehreren Seiten eingebracht werden. So reichen die 800 Watt Leistungsaufnahme angesichts des mit 19 Litern eher kleinen Garraumes auch bei weitem aus. Letzten Endes wirkt also nur das Design altbacken, ansonsten ist die LG MS196VUW durchaus in der Moderne angekommen und bietet trotz gewohnt einfacher Bedienung sinnvolle Extras. In der Niedrigpreisklasse (65 Euro bei Amazon) kann das Gerät sich durchaus sehen lassen.
26.07.2011