Für wen eignet sich das Produkt?
Um das Beste aus allen Produktwelten zu vereinen, soll das Lenovo ThinkPad 10 Gen2 nach dem Willen des Herstellers zugleich mit Tablet, Notebook und PC konkurrieren. Unter dem Schlagwort der „Multimode-Vielseitigkeit“ fasst Lenovo ein Produktkonzept zusammen, das die ergonomische Flexibilität tragbarer Rechner mit der Leistungsfähigkeit stationärer Computer kombinieren will. Mit Touch-Funktionalität ausgestattet, ist das Gerät ein leichtgewichtiger Reisebegleiter, der sich unterwegs unkompliziert mit Gesten steuern lässt. Ein optionaler Pen erlaubt zusätzlich Stifteingaben; darüber hinaus soll eine ebenfalls optionale Tastatur die gewohnte Interaktion am stationären Arbeitsplatz ermöglichen. Insgesamt dürfte das technische Rüstzeug den Anforderungen alltäglicher Business-Einsätze mit administrativem und multimedial-kommunikativem Charakter genügen.
Stärken und SchwächenDie Rechenkraft verdankt das ambitionierte Modell einem speziell für den Einsatz in Tablets konzipierten Intel- Chipsatz aus dem ersten Quartal 2015. Der Vierkern-Prozessor gilt als verlässlicher Arbeiter, wird allerdings unter dem Betriebssystem Windows 10 keine Bäume ausreißen. Zurückhaltung ist auch bei den Erwartungen an die integrierte Grafikeinheit angebracht, die insbesondere Anwender mit Freude an gelegentlichen Spielen enttäuschen dürfte. Mit Unterstützung von 4 Gigabyte Arbeitsspeicher und einem Hauptspeicher von wahlweise 64 oder 128 Gigabyte ist die Rechnerplattform für ein Tablet zwar gut ausgestattet. Dem Anspruch an ein leistungsfähiges Notebook genügt das technische Rüstzeug allerdings nicht. Zu den Vorzügen des Produktdesigns gehört gleichwohl ein blickwinkelstabiles IPS-Display, dessen Schärfe bei einer 8:5 Ausrichtung die Full-HD-Qualität leicht übertrifft. Auf das Wesentliche reduziert bleibt hingegen die Konnektivität mit WLAN ac, Bluetooth 4.0, USB und – optional – LTE.
Preis-Leistungs-VerhältnisDer chinesische Hersteller Lenovo hat sein Tablet mit „multimodalem Charakter“ Ende des Jahres 2015 auf den Markt gebracht und der Handel berechnet Beträge von etwas weniger als 750 Euro für die Auslieferung an den Endkunden. Der Hersteller rechtfertigt den recht hohen Einsatz mit der ergonomischen Vielseitigkeit und Businesstauglichkeit des Rechners. Gleichwohl wird man den Eindruck nicht los, dass hier weder Fisch noch Fleisch auf den Teller kommt und bekommt unweigerlich Magenbeschwerden beim Gedanken an die Zusatzkosten, die fällig sind, wenn der Rechner denn alle seine Funktionen erfüllen soll. Anstatt mit Tastatur, Pen, Docking-Station und der Ausstattung mit LTE-Schnittstelle die Anschaffungskosten in die Höhe zu treiben, kommt man eventuell mit einem Tablet aus der Yoga-Familie oder einem unprätentiösen ThinkPad in funktionaler wie finanzielle Hinsicht besser davon.