Zugegeben: Unter dem Begriff Teemaschine verstehen wohl die meisten etwas anderes als den Tea-Boy von Küchenprofi. Denn dabei handelt es sich nicht um einen jener Automaten, die frappierend an eine Kaffeemaschine erinnern und teilweise auch sehr ähnlich funktionieren. Genau genommen ist der Tea-Boy auch mit einer eher rudimentären Automatik ausgestattet und kocht den Tee gar nicht selbst. Er verhindert einfach nur, dass der Tee im Glas zu lange zieht und dadurch letzten Endes ungenießbar wird.
Wie er das anstellt? Die Produktbeschreibung auf Amazon sagt im Grunde schon alles: „Tea Boy- holt Ihren Beutel aus der Tasse...“. Und mehr macht er auch nicht. Der Nutzer befestigt den Teebeutel (oder losen Tee in einem mitgelieferten Teeei) an einem Armausleger des Gerätes, das von der Bauform her einer Thermoskanne ähnelt – oder, wie es der Hersteller poetisch formuliert, einem Pinguin. An dessen Schnabel baumelt nun der Teebeutel und wird in das heiße Wasser gehangen, das der Nutzer zuvor selbstverständlich ganz manuell in einem Wasserkocher zubereitet und dann in einem Glas bereitgestellt haben muss.
Läuft die integrierte Eieruhr des Tea-Boy nun ab, hebt sich der Ausleger – oder eben die Pinguinschnabel – an und der Teebeutel wird aus dem gebrauten Tee gehoben. Wird der Timer einmal bis zum Anschlag aufgezogen, senkt sich der Schnabel wieder herab und es können erneut ein Teebeutel angehangen und eine neue Ziehzeit eingestellt werden. Mehr verbirgt sich nicht hinter dem Gerät, das mit seinen über 30 Euro auch ein wenig überteuert wirkt. Doch als Geburtstagsgag mag der Tea-Boy durchaus eine putzige Idee sein, zumal das Gerät Nutzerberichten zufolge recht zuverlässig funktionieren soll.
Allerdings sollte man maximal zwei Teebeutel anhängen. Denn es wird auch berichtet, dass ansonsten der Hebemechanismus ganz schnell seinen Geist aufgibt. Das ist ein kleines Armutszeugnis für die verwendete „Technik“ in dem Gerät, was die Verwendung zusammen mit großen, bauchigen Tassen wenig empfehlenswert erscheinen lässt. Auch für Teekannen ist der „Pinguin“ nicht geeignet – allein schon deshalb, weil seine Bauhöhe mit 20 Zentimetern viel zu klein ist. Der Beutel könnte so nicht mehr aus dem Wasser gehoben werden.
17.02.2012