In diesen Spieltitel war viel Hoffnung gelegt worden: Die ersten Pressebilder zu Metal Gear Solid Touch auf dem iPhone ließen Großes erwarten. Was Konami nun präsentiert hat, ist aber leider kaum mehr als eine moderne Moorhuhn-Variante vor hübschen, aber statischen Hintergrundbildern. Mit dem Konsolentitel hat das Spiel entgegen erster Erwartungen nur wenig zu tun – allenfalls die sporadisch integrierte Storyline ist an das große Vorbild Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots angelehnt. Ansonsten zeigt sich das Spiel als simpler Action-Shooter.
Von einem Rollenspiel oder Ego-Shooter mag man bei Metal Gear Solid Touch schlicht nicht sprechen. Das Spiel ist leider zu einem reinen Geballer auf erstaunlich unmotiviert auftauchende Gegnerhorden mutiert. Ein wenig kann man sich nicht des Eindrucks vom Schießen auf Schießbudenfiguren erwehren. Die Gegner aber auch die Hintergründe werden zwar grafisch sehr hochwertig präsentiert, sind aber vollkommen statisch. Die Kamerafahrten sind vorgegeben, weshalb von einem Erleben der Spielwelt als frei agierender Charakter keine Rede sein kann.
Wenn man das Konsolenvorbild außer Acht lässt, mag Metal Gear Solide Touch aufgrund der guten Grafik noch für das eine oder andere Funspiel von Nutzen sein. Doch gerade weil hier mit einem bedeutenden Markenbegriff hantiert wird, enttäuscht das Ergebnis. Für eine Moorhuhn-Variante ist das Spiel gut gelungen, für ein Metal Gear Solid ist es einfach nicht das, was man unter diesem Namen erwarten würde.
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- Erschienen: 19.02.2010 | Ausgabe: 2/2010
- Details zum Test
ohne Endnote
„... Spaß macht das Spiel allerdings allemal, und die Langzeitmotivation wird durch den recht Schwierigkeitsgrad gesichert. Sicherlich nicht das beste, aber ein unterhaltsames Actionspiel über App-Store-Durchschnitt.“