Es dürfte schwer werden, auf dem aktuellen Markt eine Dampfbügelstation aufzutreiben, die mit der Speed Iron vergleichbar und für weniger Geld zu haben ist. Momentan bietet etwa Amazon die aus dem Hause Klarstein stammende Station für knapp über 50 EUR an, eine Summe, die man normalerweise locker für ein herkömmliches Dampfbügeleisen der Mittelklasse auf den Tisch blättert. Die Klarstein bietet sich daher ernsthaft als eine erwägenswerte Alternative an.
Ausstattung
In Sachen Leistung kann die Klarstein den Topmodellen in diesem Segment natürlich nicht das Wasser reichen. Während diese nämlich den heißen Wasserdampf mit bis zu 6 bar Druck zur Bügelsohle leiten und dabei Dampf im dreistelligen Grammbereich pro Minute ausstoßen, sind es bei ihr maximal 90 Gramm/Minute bei 3,5 bar. Auf der anderen Seite werden solche – teilweise gigantischen – Dampfmengen nicht immer unbedingt benötigt. Wer etwa schwere Bettwäsche nicht doppelt gelegt von nur einer Seite bügeln möchte, kann darauf verzichten. Außerdem verlangt eine Bügelstation mit hoher Dampfproduktion nach einem speziellen Bügelbrett, nämlich einen sogenannten „Aktiven Bügeltisch“, der mit einer Absaugfunktion für den überschüssigen Dampf ausgestattet und daher meist nicht unter mindestens 100 EUR zu haben ist. Andernfalls ist das Bügelbrett in Kürze feucht und Kondenswasser tropft auf den Boden. Mit der Klarstein dagegen kann auf einem herkömmlichen Brett gebügelt werden. Der Dampfausstoß selbst wiederum lässt sich auch in der Vertikalen abgeben, etwa zum Auffrischen von Hemden oder Anzügen, die noch auf dem Kleiderbügel hängen. Erfreulich: Der mit 1,7 Liter sehr großzügige Wassertank lässt sich zum Befüllen abnehmen, und zwar im laufenden Betrieb. Bei vielen Modellen aus dem Low-Budget-Bereich muss die Station erst auskühlen, bevor nachgetankt werden darf – diese lästigen Zwangspausen entfallen bei der Klarstein. Der Tank darf dank einer Antikalkpatrone außerdem mit normalem Leitungswasser befüllt werden, die Bügelsohle schließlich besteht aus Edelstahl.
Gute Leistung mit kleinen Schwächen
Mit der Klarstein lassen sich gute Bügelergebnisse erzielen. Dampfmenge und Dampfruck reichen für die Standardbügelwäsche vollkommen aus, selbst bei dicken Stoffen beugen sich die Falten dem aus 68 Düsen strömenden Dampf. Allerdings setzt die Dampfproduktion erst auf der Temperaturstufe 2 ein, ultraempfindliche Materialien müssen also trocken gebügelt werden. Nach dem Drücken der Dampftaste verzögert sich der Ausstoß um ein paar Sekunden, wird sie wieder losgelassen, dampft die Sohle leider ebenfalls noch ein paar Sekunden nach. Diese Verzögerungen sind zwar nicht optimal, Topmodelle haben das Problem besser im Griff. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran und plant sie im Voraus schon ein. Das Bügeleisen wiederum ist ziemlich schwer, es wiegt fast 1,7 Kilogramm. Sobald es auf der Wäsche liegt, spielt das hohe Gewicht zwar keine Rolle mehr. Werden allerdings größere Mengen an Bügelwäsche abgearbeitet, macht es sich doch mit der Zeit in den Armen bemerkbar. Etwa alle 2, 3 Monate sollte bei regelmäßiger Nutzung der Station die Antikalkpatrone ausgetauscht werden. Wer sich diese Zusatzkosten sparen will und in Regionen mit stark kalkhaltigem Wasser lebt, sollte destilliertes Wasser zugeben.
Fazit
Mit den kleinen Schwächen der Bügelstation lässt sich unterm Strich betrachtet gut leben. Mit der Klarstein bügelt es sich mindestens so gut wie mit einem soliden Mittelklassemodell, in vielen Fällen sogar besser – und vor allem dank großem Wassertank wesentlich länger. Wer den nötigen Platz hat – die Station ist doch recht wuchtig – und hauptsächlich Standardbügelwäsche, und zwar regelmäßig in großer Menge, auf dem Tisch liegen hat, sollte sich die Anschaffung der Station ernsthaft durch den Kopf gehen lassen. Sie ist in der Gehäusefarbe blau-grau (Artikelnummer 10006682) und weiß-grün (Artikelnummer 10006681) für je vermutlich fast unschlagbare 50 bis 55 EUR erhältlich (
Amazon und
Amazon).