Intel versucht mit Core i9-11900K verlorene Marktanteile im Gamingsektor zurückzugewinnen, da sie zuletzt von starken AMD-Prozessoren wie dem Ryzen 9 5900X sogar in ihrer ehemaligen Königsdisziplin, der für Games wichtigen Single-Core-Leistung, überholt worden sind. Um die Single-Core-Performance maximal auszuweiten, ist Intel in dieser Iteration vom energieeffizienten 10-nm-Fertigungsprozess wieder auf den angestaubten 14-nm-Prozess zurückgekehrt, hat aber die wesentliche Architektur der 10-nm-Prozessoren beibehalten. Dadurch erreicht der mit 8 Kernen und 16 Threads bestückte Rechenknecht höhere Taktraten als die Vorgängergenerationen, braucht aber auch mehr Energie und erzeugt mehr Hitze. Bei sehr hoher Last erreicht der i9-11900K Werte von bis zu 230W, was für CPU-Verhältnisse extrem anmutet. Selbst mit guten Kühlern gehen dabei die Temperaturen in den Bereich um 80°C – viel Raum für Übertakter bleibt da nicht. Wer die CPU mit einer guten Grafikkarten kooperieren lassen will, braucht ein starkes Netzteil.
Lohnt sich der Stromhunger und die Hitze? Eher nicht. Bei einigen Games kann sich der i9-11900K tatsächlich einen Vorteil gegenüber der Ryzen-Konkurrenz abmühen, der sich aber eher im einstelligen Prozentbereich bewegt. Damit gehört die Gaming-Krone vorerst wieder Intel, auch wenn der i9 weitaus teurer als der Ryzen 9 5900X ausfällt. Im Multithreading, das für professionelle Anwendungen wichtig ist, liegt der Intel weit hinter dem Konkurrenten und ist sogar langsamer als der Vorgänger Core i9-10900K.
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- Erschienen: 01.12.2021 | Ausgabe: 1/2022
- Details zum Test
Note:1,76
Preis/Leistung: „befriedigend“
„Plus: Immer noch sehr schnell.
Minus: Exorbitanter Verbrauch.“