Harley Davidson Street 750 Modell 2018
-
Vorteile:
akzeptabler Verbrauch
-
Nachteile:
etwas geringer Tankinhalt, wenig Zubehör im Angebot
-
Geeignet für:
gemütliche Überlandfahrten, gemütliche Landstraßenfahrten, Asphaltstraßen aller Art, kleine Leute
-
Ich bin:
Allround
Die Harley-Davidson 750 ist vielleicht die am meisten unterschätze Harley auf dem Markt. Die Testberichte haben die Maschine aus dem Rennen genommen und das noch nicht einmal so ganz zu Unrecht. Nach über 7000 km und etlichen Alpenpässen haben sich anfängliche Probleme gelegt. Der Motor lässt schaltfaules fahren zu, kann aber auch flott bewegt werden. Der Verbrauch hat sich bei mir bei knapp unter 5l eingependelt. Die Kupplung war am Anfang etwas ruppig, in der Zwischenzeit hat sich das gelegt. Ähnlich hat es sich mit den Bremsen verhalten, nach anfänglichem Rubbeln und zögerlichen zupacken haben die Bremsen gut funktioniert und ABS gehört in der Zwischenzeit auch bei Harley zum Standard. Leider hat Harley bei den Bremsen am Material gespart, der laufende Rückruf sollte die entstandenen Probleme beheben. Damit bin ich auch bei den Problemen der Harley angekommen, die Verarbeitung entspricht nicht dem was ich von einer Harley erwarte. Sicher die 750 ist für Harley günstig aber andere Hersteller leisten sich im gleichen Preissegment nicht derartige Schwächen. Am Rahmen und am Auspuff finden sich Roststellen weil die Lackierung schlampig gemacht wurde, unter dem Tank tropft rostbraune Brühe auf den Zylinderkopf. Die Fahrwerksabstimmung ist für glatte Straßen vielleicht geeignet auf holprigen Passstraßen kommt das Fahrwerk an seine Grenzen , die Federn der Gabel sind zu weich und schlagen bis auf den Anschlag durch. Die Federn hinten müssen selbst bei Solobetrieb auf die höchste Vorspannung gestellt werden, sonst fängt die Maschine auf welligen Strecken zu schlingern an, Dämpfer mit einstellbarer Zug- und Druckstufe wären eine gute Investition. Bin gespannt ob Harley mal was brauchbares im Zubehör anbietet. Alles in allem ein tolles Motorrad bei dem Harley leider viel zu sehr an der Verarbeitungsqualität spart, da muss Harley dringend nachbessern und auch die Einfahrzeit für die Kupplung und die Bremsen sind heutzutage nicht mehr State of the Art.
Wirklich schade, der Motor hätte ein besseres Drumherum verdient, etwas mehr Harley Sound und eine bessere Verarbeitung dann hätte die Street das Zeug zu einer Erfolgsgeschichte gehabt. Trotz der Mängel, ich würde die Street wieder kaufen. Günstiger geht der Einstieg bei Harley nicht und der Motor ist eine Wucht. Auf Strecken wie dem Penser Joch ist die Harley zuhause und die behebbaren Mängel vergessen.
Antworten