Das Grundig Scenos A überzeugt mit seinem ausgefallenen, modernem Design auf den ersten Blick. Leider bleibt es auf dem zweiten Blick nicht dabei. Denn hinter dem großen Namen und dem üppigen Preis (65 Euro auf Amazon) verbirgt sich leider im Wesentlichen Billigware aus Fernost. Grundig existiert schließlich nur noch dem Namen nach und gehört längst dem französischen Hersteller Sagem, der wiederum dafür bekannt ist, seine Geräte in Asien fertigen zu lassen. Und wie so viele Telefone aus ausgelagerter Produktion kann auch das Scenos A nicht gerade als Wertarbeit bezeichnet werden. Denn sowie das Mobilteil in die Hand genommen wird, entpuppt sich das glänzende Material als billiges Plastik, das bei jedem beherzten Zugriff lautstark knarzend protestiert.
Auch die Technik zeigt sich leider wenig überraschend bescheiden. So berichten sowohl Tester als auch normale Nutzer von deutlichen Klangschwächen des Gerätes. So soll der Klang zwischen „gut“ und „kaum hörbar“ wechseln, ein Grundrauschen in den Sprechpausen nerven und der Freisprecher einfach ein Grauen sein. Darüber hinaus ist das Telefon zwar mit einem Eco-Modus ausgestattet, der jedoch ist nicht auf der Höhe der Zeit angekommen. Er reduziert zwar die Sendestärke in Abhängigkeit der Entfernung zwischen Mobilteil und Basisstation, deaktiviert den Sender aber nicht vollständig, wenn gar keine Anrufe anstehen. Auch der Stromverbrauch liegt höher als bei vergleichbaren DECT-Telefonen.
Immerhin bietet das Grundig Scenos A eine solide Ausstattung, die unter anderem ein Telefonbuch mit 100 Einträgen, beleuchtete Tasten, eine SMS-Funktion und eine Raumüberwachung beinhaltet. Ob man Letztere freilich benötigt, ist fraglich, denn sie meldet nur an ein anderes Mobilteil, nicht jedoch einfach an ein beliebiges anderes Telefon. Was natürlich auch ein Trick ist, um den Absatz zu erhöhen...
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- Erschienen: 03.12.2010 | Ausgabe: 1/2011
- Details zum Test
„befriedigend“ (332 von 500 Punkten)
Ausdauer: „ausreichend“ (31 von 50 Punkten);
Ausstattung: „ausreichend“ (112 von 175 Punkten);
Handhabung: „befriedigend“ (125 von 175 Punkten);
Klang: „ausreichend“ (64 von 100 Punkten).