Die Gorenje DF 6130 E bietet anders als normale Flachschirm-Dunstabzugshauben erfreulich viel Kopffreiheit. Möglich wird dies durch eine besondere Konstruktionsweise: Die Haube ist zweigeteilt und kann von einer sehr kleinen Standardgröße noch nach vorne ausgezogen werden. Wird also mit sehr starker Dampfentwicklung gekocht, kann die Absaugfläche kurzerhand verdoppelt werden. Wird dagegen zurückhaltender gekocht, kann die Größe des Absaugschirms verringert werden, damit auch höher gewachsene Köche bequem an der Kochstelle Platz finden. Das Design empfiehlt sich zudem für engere Küchen, bei denen die Abzushaube ansonsten zur weit in den Raum ragen würde.
Allerdings sollte man den Schirm schon bei mittlerer Dampfentwicklung stets voll ausgefahren haben, denn die Fläche im zusammengeschobenen Zustand ist doch arg klein und es wird vergleichsweise wenig Dampf in die Haube geleitet. Auch fällt die Arbeitsleistung mit 200 Kubikmetern Absaugleistung je Stunde (290 Kubikmeter bei freiblasendem Betrieb) recht mager aus, weshalb sich die Haube ohnehin eher für Haushalte eignet, in denen nicht allzu oft intensiv gekocht wird.
Weitere Nachteile der Haube sind eine sehr schwache Lichtleistung (die beiden vorhandenen Birnen sollen kaum mehr als Funzeln sein und leider auch nicht durch größere Birnen ersetzt werden können) und eine mangelhafte Verarbeitung. Mehrere Besitzer der Abzugshaube monieren ein Gehäuse voller übergroßer Spaltmaße und kleiner Löcher, eine unglücklich mit den Rändern verschraubte Schutzfolie sowie das Fehlen jeglicher Montageteile. Wer handwerklich begabt sei, könne aus der Gorenje DF 6130 E sicherlich eine ordentliche Dunstabzugshaube basteln, ansonsten müsse man aufgrund der Spaltmaße (und damit dem Ansaugen von Luft aus anderen Richtungen) mit Leistungseinbußen rechnen.
Entsprechend umstritten ist das Produkt, denn manch einer will nicht einsehen, warum er für ein „Heimwerkerprodukt“ immerhin noch 119 Euro (Amazon) hinblättern soll. Über die genannten Mängel sehen denn auch vor allem Nutzer hinweg, die das Konstruktionsprinzip mit der erhöhten Kopffreiheit besonders hoch schätzen.
27.09.2011