Dunstabzugshauben der Preisklasse deutlich unterhalb von 100 Euro teilen nahezu alle die gleichen Probleme: Sie sind schlecht verarbeitet, bieten nur eine schwache Abluftleistung, arbeiten jedoch verhältnismäßig laut und wirken zudem nicht selten unattraktiv klobig. Zumindest Letzteres scheint bei der NEG DH 640 jedoch kein Thema zu sein: Die Haube kommt im erfreulich flachen und elegant wirkenden Design, die Bedienzeile wirkt modern, das gesamte Auftreten nicht allein der Zweckmäßigkeit geschuldet.
Ansonsten jedoch teilt die DH 640 leider die zuvor genannten Probleme ihrer Geschwister: Insbesondere mit ihrer geringen Abluftleistung wird sie keinen Blumentopf gewinnen. 200 Kubikmeter Luftumwälzung je Stunde reichen gerademal aus, leichte Wrasen abzuziehen. Mehrere parallel vor sich hinköchelnde und dampfende Kochtöpfe dürften diese Haube schnell an die Kapazitätsgrenze bringen – erst recht fettiges Fleisch, das stark angebraten wird. Da sind die drei Geschwindigkeitsstufen ein kleiner Witz, unterhalb der stärksten Einstellung dürfte man selten arbeiten.
Darüber hinaus ist die DH 640 eine der eher lauteren Vertreter ihrer Zunft. Die Geräuschentwicklung wird selbst vom Hersteller mit üppigen 63 dB(A) angegeben – das liegt spürbar jenseits der als „unangenehm laut“ empfundenen Schwelle von 60 dB(A), die zum Beispiel ein vor sich hin dröhnender Rasenmäher erzeugt. Nicht zuletzt wird die wackelige Konstruktion der Haube kritisiert. Zwar soll der Zusammenbau erfreulicherweise leicht von der Hand gehen, auch würden die einzelnen Komponenten (anders als bei einigen Billigkonkurrenten) ohne Vorschäden angeliefert. Jedoch erweckten die ausgesprochen dünnen Bleche wenig Vertrauen in die Haltbarkeit.
Immerhin: Mit ihrem halbwegs elegantem Äußeren setzt sich die NEG DH 640 dann doch von den anderen Hauben dieser Preisklasse (58 Euro, Amazon) ab. Zugreifen sollte dennoch nur, wer sich schlichtweg keine bessere Haube leisten kann oder will. Die Ansprüche müssen dann schon entsprechend bescheiden ausfallen.
04.10.2011