Wenn man bedenkt, dass Googles Chrome Browser jeden Tastaturanschlag registriert, den man in die Adresszeile eingibt auch ohne die Enter-Taste zu betätigen, dann kann einem schon etwas mulmig werden. Die jedem bekannte Adresszeile heißt jetzt beim Chrome-Browser Omnibox und ist in einiger Hinsicht omnipotent. Denn jeder eingegebene Buchstabe bzw. das ganze Wort oder die Phrase wird zu Google geschickt und gespeichert, zumindest vorübergehend. Der Google Server stellt dann Vermutungen an, welche Seite wohl am besten zu der Sucheingabe passen könnte und schlägt gleich mehrere vor. Also selbst wenn man keine der Vorschläge annimmt, weiß Google auf jeden Fall wonach man gesucht hat. Einem Google Statement zur Folge sollen mindestens zwei Prozent der Daten mit der dazugehörigen IP-Adresse des Computers gespeichert werden. Zur Zeit ist noch nicht ganz klar was Google mit diesen Daten expliziet anfangen wird, aber man kann sich schon einen Reim darauf machen.
Unbedarfte Nutzer werden sich um diese Art der Aufzeichnungen nicht weiter kümmern oder haben nicht die geringste Ahnung, wie das Web inzwischen manipuliert und überwacht wird. Selbst das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik rät von der Benutzung des Google Browsers ab, da jegliche Anhäufung von Nutzerdaten als kritisch zu betrachten sei. Wer sich jedoch ein wenig mit Programmen auskennt und die nicht zu verachtenden Geschwindigkeitsvorteile des Chrome Browsers nutzen will, sollte wie folgt vorgehen. Man klicke auf das Tools-Icon und öffne die Optionen – hier lässt sich eine andere Suchmaschine als Google anwählen und somit hat man schon die erste Leitung zu Google gekappt. Um die automatischen Vorschläge zu unterdrücken klicke man auf Manage und entferne das Häkchen bei „Use a suggestion...“ und schon kann Chrome nicht mehr nach Hause telefonieren. Der letzte Schritt wäre dann der Inkognito Modus, wodurch das Surfen wirklich privat wird. Man öffne eine neue Seite und wählt „New incognito window“ an oder startet ihn mit dem Kurzbefehl Ctrl+Shift+N.
-
- Erschienen: 02.10.2008 | Ausgabe: 11/2008
- Details zum Test
ohne Endnote
„... erhält jede Chrome-Installation eine ID, die bei verschiedenen Gelegenheiten an Google übermittelt wird. Wer Chrome trotz dieser Unannehmlichkeiten installiert, der findet darin einen flotten Browser ...“