Nachdem die Netbooks im vergangen Jahr 2008 der absolute Verkaufsschlager waren und nicht nur unter Microsoft Betriebssystemen vertrieben wurden, sondern noch besser und schneller mit Linux-Systemen liefen, sind die ersten Testsysteme mit Googles Android zu bestaunen. Irgendwie verkannte der Microsoft-Chef Steve Ballmer die sich entwickelnde Situation und erklärte Android als Konkurrenzprodukt für Windows Mobile. Sicherlich wird durch das neue Betriebssystem die Handy-Welt revolutioniert, aber was auf einem Handy mit Linux-Kernel funktioniert, kann auch in die PC-Welt portiert werden.
Die Strategie von Google ist einleuchtend: Man greife als Basis auf einen einen bewährten und allseits bekannten Linux-Kernel zurück, der ohne großen Aufwand für die eigenen Zwecke modifiziert werden kann und lasse jeden Entwickler auf Open-Source-Basis nach Herzenslust Anwendungen programmieren. Der Erfolg dieser Form der Offenheit wurde schon durch mehr als 300 Linux-Betriebssysteme weltweit bestätigt – viele Tausend Programmierer sind emsig dabei, die Alternativen zu MS Windows aufzuzeigen. Android wird noch benutzerfreundlicher als Linux es ohnehin schon ist und auf einem stetig wachsenden Handy-Markt, der mit über 3 Milliarden Nutzern bereits dreimal so groß ist wie die PC-Gemeinde, werden sich kurzer Zeit viele Anwender an das neue Betriebssystem gewöhnen. Der Bezug vom Handy zum Netbook ist somit schnell hergestellt und man muss sich nicht mehr umgewöhnen.
Man kann davon ausgehen, dass bis zum Jahresende die ersten Netooks mit Android als Betriebssystem in die Massenproduktion gehen. Erste Testsysteme (Asus Eee PC 1000H) lassen sich bereits auf der Webseite von Venturebeat.com bestaunen und bringen Nahe, dass Großes auf uns zu kommt. Und wer sich für die Interna von Android interessiert, sollte sich unbedingt das 50-Minuten-Video von Jason Chen (Google) ansehen.
14.01.2009