Kaum ein PC-Game wurde in 2011 so begehrlich erwartet wie Battlefield 3 (BF3) und sorgte gleichzeitig durch die Installation von Origin für Empörung. Hat man die Installionshürde genommen und freut sich auf ein flüssiges Gameplay, werden Besitzer von übertakteten Grafikkarten, insbesondere der weitverbreiteten GTX 560 (Ti), herb enttäuscht. Nach recht genau 10 Minuten flüssigen Spiels wird man in den Desktop-Bereich zurückgeworfen und das Spiel läuft ohne eigenes Zutun weiter.
Das passiert gleichermaßen im Multiplayer- als auch im Kampagnen-Modus und nach einiger Suche im BF3-Forum erkennt man schnell, dass es vielen anderen gleich ergeht. Da die benutzte Zotac GTX 560 AMP! mit einem GPU-Takt von 950 MHz läuft und die Nvidia-Referenz den Takt schon bei 810 MHz ansetzt, bleibt dann nichts weiter übrig, als die „Handbremse“ anzuziehen. Ein Downgrade auf 850 MHz GPU-Takt sorgt dann für Abhilfe und die Detaileinstellungen von „Ultra“ auf „Individuell“ zu setzen stabilisiert das Game. Beide Maßnahmen greifen nachhaltig und lassen dann die pure Spielfreude im Full HD-Modus aufkommen. Der Spielfluss liegt dann bei rund 60 Bildern pro Sekunde und knickt nicht ein. Hält man sich Nvidias Referenzwerte für die Grafikkarteneinstellungen, kann man mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten und High Quality noch bis zu einer GTX 275 flüssig mitspeielen, wie die Kollegen von Tom's Hardware in einem groß angelegten Grafikkarten-Test festgestellt haben. Besitzer kleinerer Grafikkarten müssen jedoch nicht auf den Spielspaß verzichten, da Auflösungen von 1.650 x 1-050 Bildpunkten bei niedrigen Details unter DirectX 10 für eine GTX 260 rund 50 FPS (Bilder pro Sekunde) bedeuten und sogar eine GTX 9800 mit 43 FPS noch mitspielen lässt – da lacht das Herz des Gamers, der nicht über topaktuelle Hardware verfügen kann.
Bei allem Geunke über den EA-Trojaner sollte man sich das Spiel trotzdem nicht entgehen lassen. Inzwischen gibt es einen Patch, der es ermöglicht BF3 auch ohne Origin zu starten – allerdings muss man die Originalinstallation mit Origin zuerst durchführen. Wer sehr paranoid ist, sollte seine persönlichen Daten per TrueCrypt oder ähnlichem in einen verschlüsselten Container packen, damit kein Programm darauf zugreifen kann.
Es bleibt zu hoffen, dass es für Battlefield 3 bald einen Nvidia-Patch zum Download gibt, damit man nicht mehr zwischen verschiedenen Grafikkarten-Profilen hin- und herschalten muss. Andererseits ist durch die gute Verträglichkeit mit älteren Grafikkarten erfreulich, dass eine große Zahl an Teilnehmern das Online-Spiel bereichern. Für rund 60 Euro bei amazon ist man dabei.
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- Erschienen: 05.01.2012 | Ausgabe: 3/2012
- Details zum Test
„sehr gut“
„... In ‚Battlefield 3‘ fühlen Sie sich wie mitten in einer Schlacht. ... Noch nie flimmerte Krieg spannender über den Bildschirm! Das liegt auch daran, dass auf den abwechslungsreichen Karten bis zu 64 Spieler gegeneinander antreten. ... Die Einzelspieler-Kampagne überzeugt hingegen weniger und ist insgesamt nur schmückendes Beiwerk für den tollen Mehrspieler-Modus.“