Mit dem ST2220T hat Dell nun endlich einen im wortwörtlichsten Sinne Flachbildschirm in sein Portfolio aufgenommen. Denn der über Fingergesten steuerbare Monitor war bereits für den Herbst 2010 angekündigt worden, hat es aber erst jetzt (zumindest jedenfalls) auf die US-Seite des Herstellers geschafft. Der Clou des Gerätes liegt im Standfußkonzept. Der Bildschirm besitzt lediglich wie ein Bilderrahmen einen an der Rückseite angebrachten Ständer, der es ermöglicht, ihn extrem nach hinten zu neigen oder sogar komplett in die Waagrechte zu bugsieren – für einen Multitouch-Monitor ist dies ein muss.
Denn wäre diese Option nicht vorhanden, würde die Steuerung des Bildschirms mit Fingergesten auf Dauer zur Qual für die Oberarme – wie dies zum Beispiel beimVX2258wm von ViewSonic der Fall sein dürfte, der zwar recht günstig kommt, aber nur um 20 Grad nach hinten gekippt werden kann. Der Dell hingegen kann je nach Anwendung so flach gelegt werden, dass etwa das Schreiben von Texten oder die Arbeit mit Bildern und Videos komfortabel von der Hand gehen – nicht zu vergessen Spiele, die sich auf dem waagrecht positionierten Bildschirm zu zweit spielen lassen.
Sinnigerweise hat Dell in den Multitouchmonitor nicht das im Consumer-Bereich übliche TN-Panel verbaut, denn diese weisen eine schlechte Blickwinkelstabilität auf – das heißt, würde ein TN-Panel weit nach hinten geneigt, wäre mit starken Abstrichen bei der Bildqualität zu rechnen. Dies kann beim 22-Zöller von Dell auf keinem Fall passieren. Sein IPS-Panel hat einen Blickwinkel von 178 Grad und bietet daher auch aus extrem schrägen Sichtpositionen ein perfektes Bild. Der Nachteil des IPS-Panels liegt in der etwas langsameren Reaktionszeit – 8 Millisekunden für den Grau-zu-Grau-Wechsel hat Dell angekündigt – weswegen ambitionierte vermutlich wohl die Finger von dem Gerät lassen werden/sollten.
Doch wem der Sinn weniger nach Spielen, sondern Office-Anwendungen, Internet sowie Multimedia steht, sollte sich den Multitouchmonitor unbedingt vormerken. Ausgestattet mit den notwendigen analogen und digitalen Anschlüssen sowie einem USB-Hub, ist der Full-HD-Bildschirm zurzeit zwar nur in den Staaten zu haben und kostet dort 300 Dollar. Sollt er jedoch demnächst den Sprung über den Teich schaffen, stellt der Dell eine ernsthafte Konkurrenz zu den (wenigen) Multitouchbildschirmen dar, die es aktuell zu kaufen gibt – gemeint sind der Iiyama ProLite T2250MTS (derzeit 247 Euro bei Amazon), der HP 2310ti (280 Euro über Amazon) sowie die beiden Acer-Modelle T230Hbmid (rund 230 Euro, Amazon) sowie T231Hbmid (300 Euro, Amazon).
Was man übrigens alles mit einem Multitouchmonitor so anfangen kann, demonstriert sehr schön das (Werbe-) Video von Dell, das es nun zum Abschluss als Zugabe gibt:
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- Erschienen: 14.02.2011 | Ausgabe: 5/2011
- Details zum Test
ohne Endnote
„Kennzeichen positiv: sehr hoher Kontrast, mehrere Digitaleingänge, gutes Einstellungsmenü, USB-Hub, Schirm lässt sich weit nach hinten kippen, geringe Winkelabhängigkeit.
Kennzeichen negativ: formaterhaltendes Interpolieren muss stets von Hand eingeschaltet werden, leichter Lila-Schleier in der Graustufenanzeige, keine Schutzscheibe vorm Display.“