Zu seinen Monoblocks mit Kompressor-Kühltechnik rollt De Longhi jetzt einen Luftkühler an den Start, der ohne Abluftschlauch, Chemie und externen Energiebedarf für den Kühlprozess arbeitet. Er hört auf den Namen EV250.WH für die weiße und EV250.BK für die schwarze Version – und soll Menschen anfixen, die neben einer natürlichen auch eine sommerliche Abkühlung suchen, die nicht so viel Strom verbrät. Dazu experimentiert De Longhi mit den üblichen Zutaten für solche Geräte mit Verdunstungskälte: einem Wassertank, einer Filterkassette und einem Ventilator, der die warme Luft durch den angefeuchteten Filter pustet und auf der anderen Seite wieder ausbläst. Wie die Umwandlung von Wärme in Kälte funktioniert? Beim Verdunsten wird der Umgebung Wärme entzogen, so entsteht der Kühleffekt – wenn auch nur in geringem Maß.
Glaubt man den Versprechungen des italienischen Herstellers, jubelt das Gerät bis zu 460 Kubikmeter Luft pro Stunde durch den Raum – und verbläst mit seiner leisen Technik den guten Ruf mobiler Monoblocks, deren Kompressoren zumindest sensible Naturen als infernalischen Lärm bezeichnen. Allerdings ist es mit dem EV250 nicht ganz so leicht, die Raumtemperatur merklich herunterzukühlen – schon gar nicht auf einen konstanten, von den Klimakonditionen unabhängigen Wert. Um es konkreter zu sagen: Es ist gar nicht möglich. Denn was Sie da an Kühlung wahrnehmen, basiert nicht auf der Kühlleistung des Geräts, sondern auf dem Frischeeffekt eines direkt über die Haut streichenden Luftstroms. Immerhin: Dessen Kühlfaktor kann durch die Zugabe von Eis oder Kühlakkus im 4,5-Liter-Wassertank noch einmal gesteigert werden.
Wir wissen nicht, wie es Ihnen geht: Sehnen Sie sich nach einer stromsparenden Alternative zur gefräßigen Urmutter auf Rollen oder erwarten Sie innovative Kühltechnik, die mit Blick auf den Klimawandel zum Vorbild für eine Reihe ähnlicher Geräte werden könnte? Bleiben Sie bitte kritisch: Luftkühler sind keine Klimageräte, sondern bessere Ventilatoren, die nur etwas Bewegung in die Luft und bis zu einer gewissen Temperatur-Obergrenze und Luftfeuchtigkeit auch Erfrischung bringen können. Da klemmt man in Tropennächten dann doch wieder das Fahrbare mit Kompressor an. Das entfacht zwar ein akustisches Inferno, sorgt aber für echte Abkühlung. Doch die Ausstattung ist top. Über Display oder Fernbedienung wählen Sie die Programmlaufzeit, den Lüftermodus („natürlich“, „normal“, „Schlafmodus“), die Kühlfunktion und die Luftausblasrichtung. Negativ-Ionen sollen das Wohlbefinden erhöhen und zum Kühl- auch einen Wellnesseffekt addieren. Sie erhöhen aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Ozongehalt in der Luft ansteigt.
Tipp
Für wen das alles widersinnig klingt, der sollte über ein Großgerät zum Festeinbau nachdenken. Die gibt es allerdings nicht von De Longhi – und solche mit der besten Energieeffizienz und guten Testergebnissen kosten mindestens 950 Euro, die Tacken für den Fachbetrieb und die Wartung noch nicht mit eingerechnet.