Auf den ersten Blick ist der MFC-J5910DW ein Multifunktionsdrucker, wie man ihn sich für ein (Heim-) Büro eigentlich nur wünschen kann. Für 150 EUR zu haben, vollgepackt mit Funktionen, die alle hilfreich im Alltag sind, außerdem A3-fähig, kommt der aus dem Hause stammenden MuFu jedoch, wie die ersten Reaktionen von Fachleuten belegen, in puncto Qualität nicht über Durchschnitt hinaus.
A3 drucken, nicht jedoch scannen und kopieren
Vorsicht ist zuerst einmal angesagt was die A3-Fähigkeiten des MuFus betrifft. Denn obwohl die Abmessungen des Geräts – es misst rund 48 mal 40 mal 24 Zentimeter – die Vermutung nahe legt, es handle sich um ein voll funktionsfähiges A3-Modell, ist dies nicht korrekt. Der Brother versteht sich lediglich im Druckmodus auf das Großformat – hier allerdings sogar Duplex, also: beidseitig. Scans und Kopien hingegen sind genau so auf A4 beschränkt wie die Automatische Dokumentenzufuhr (ADF) für 35 Blatt.Üppiger Funktionsumfang
Womit auch schon zwei Elemente der umfangreichen Ausstattungsliste erwähnt sind. Denn außer Duplex und ADF versteht sich der Drucker auch noch auf das Versenden und Empfangen von Fax und kann wahlweise über Kabel (Ethernet) oder kabellos (WLAN) in ein Netzwerk eingebunden, woraus sich wiederum die Optionen ableiten, die zur Ablage von Scans zur Verfügung stehen. Außerdem findet sich eine USB-Schnittstelle zum Drucken/Speichern von/auf externen Speichermedien, eine PictBridge-Schnittstelle für Kameras sowie ein Kartenleser für die gängigsten Speicherkarten. Der Papiervorrat ist mit 250 Blatt für ein Gerät seines Typs und seiner Klasse angemessen, und wer will, kann das Gerät sogar über AirPrint beziehungsweise Google Cloud Print mit Aufträgen versorgen. Die Bedienung schließlich erfolgt über ein Touch-Display sowie Tasten.Durchschnittliche Qualität
So weit, so gut also, und angesichts einer Investition von mageren 150 EUR ist der Multifunktionsdrucker eine Anschaffung wert – denn eine Sünde kann er nicht sein, zumal er sich in seinen ersten Prüfungen auch noch als recht flott herausgestellt hat. Lediglich für Fotos soll er sich etwas mehr Zeit gelassen haben, dafür brach selbst im Duplexmodus nicht, wie so häufig bei Tintenstrahlern zu beobachten, die Performance ein. Doch leider enttäuschte der Brother in puncto Druck- und Scanqualität die Fachleute, vor allem in Farbe blieb das Gerät blasser als etliche seiner Kollegen. Mono-Druck und Mono-Kopien-/Scans hingegen wurden gut bewertet.Unterm Strich hinterließ der Brother daher bei den Fachleuten einen gemischten Eindruck. Während der Funktionsumfang sowie die Handhabung sich ein (dickes) Lob verdient haben, müssen bei der Druck- und Scan-/Kopie-Qualität leider Abstriche in Kauf genommen werden. Wer sich also demnach bewusst einen Tintenstrahler zulegen möchte, um zum Beispiel in Farbe drucken zu können – meist einer der Hauptgründe für die Wahl eines Druckers dieses Typs – wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ganz zufrieden sein. Trotz des sehr attraktiven Angebots von nicht ganz 150 EUR (Amazon) sollte man sich die Anschaffung daher genau durch den Kopf gehen lassen.