Bei der Konstruktion der Glocke, die sich über den Messerblock des MaxoMixx MSM 88110 stülpt, haben die Ingenieure von Bosch sich von Golfbällen inspirieren lassen. Bekanntermaßen weisen diese nämlich kleine Einbuchtungen, sogenannte „Dimples“, auf, die Turbulenzen erzeugen, gleichzeitig dadurch den Luftwiderstand verringern und die Strömungsverhältnisse verbessern – der Ball fliegt bis zu vier Mal weiter als ein glatter Ball. Genau denselben Effekt sollen die an der Innenseite der Mixfußglocke angebrachten „Dimples“ beim Bosch hervorrufen, jedoch mit dem Ziel, für homogenere Mix- und Pürierergebnisse zu sorgen.
Ansaugen und Aufwirbeln
Der Ansatz, sich den Strömungsverhältnissen innerhalb der Glocke eines Mixfuß genauer zu widmen, kommt nicht von ungefähr. Denn wie sich in den letzten Jahren in etlichen Praxistests immer wieder herausgestellt hat, hängt das Mixergebnis weniger von der Anzahl der Messer ab – die meisten Hersteller haben nach und nach von ursprünglich zwei- auf vier- oder sogar sechsflügelige Messer aufgerüstet, ohne damit automatisch homogenere Ergebnisse garantieren zu können. Viel wichtiger sind die Strömungsverhältnisse unter der Glocke, die zwei Effekte hervorrufen. Zum einen sollen die Zutaten aus dem Mixbecher unter die Glocke gesaugt werden. Zum anderen werden sie innerhalb der Glocke aufgewirbelt und immer wieder den Messer zugeführt. Die Dimples des Bosch sollen diese beiden Effekte verstärken und gleichzeitig noch einen dritten bewirken, nämlich verhindern, dass sich die Glocke am Boden des Mixbechers ansaugt, was leider bei vielen Modellen mit einer relativ geschlossenen (Glocken-) Form der Fall ist. Die Bauform birgt aber auch Risiken in sich. Denn wie sich gezeigt hat, neigen Glockenfüße häufiger als offene Mixfüße dazu, bei trockenen Zutaten buchstäblich zu verstopfen, etwa beim Pürieren von Erbsen. Diese werden nämlich nicht effektiv aus der Glocke wieder heraus befördert. Positiv wirkt sich diese Bauform aber auf jeden Fall auf die Funktion als Spritzschutz bei flüssigen Zutaten aus.Starker Motor, fein regulierbar
Der vierflügelige Messerblock des Bosch wird von einem sehr starken Motor angetrieben. Dank einer Leistungsaufnahme von bis zu 800 Watt muss er sich vor keiner Aufgabe fürchten. Die geballte Kraft kann ferner in insgesamt zwölf Geschwindigkeitsstufen domestiziert beziehungsweise dosiert werden, je nach Konsistenz der zu verarbeitenden Lebensmittel. Stark ist aber auch der Auftritt des Stabmixers, denn er besteht fast komplett aus Edelstahl und misst rund 40 Zentimeter in der Länge – was allerdings dazu geführt hat, dass er rund 1,5 Kilogramm schwer sein soll. Kräftige Oberarme sind für längere Mix- und Pürierarbeiten also eine Grundvoraussetzung.Fazit
Anleihen bei einem Sportgerät zur Leistungssteigerung eines Küchenhelfers: Originalität kann man dem Hersteller auf keinem Fall absprechen. Ob sich das Versprechen auf bessere Mix- und Pürierergebnise auch in der Praxis bewahrheitet, wird daher eine spannende Frage bei den ersten Testreihen sein. Denn Bosch möchte mit dem neuen Stabmixer eindeutig den Modellen des Marktführers Braun Konkurrenz machen, deren spezieller Glockenfuß nachweislich für das gute Abschneiden der Geräte mitverantwortlich ist. Wer Zugriff auf einen Braun hat, kann daher die beiden Konkurrenten an ihren Ansprüchen messen und sie unmittelbar vergleichen, die Fachmagazine werden dieser Frage aber sicherlich ebenfalls in Kürze nachgehen und dabei gleichzeitig die nicht weniger drängende beantworten, ob der neue Stabmixer seine 90 EUR (Amazon) tatsächlich wert ist.http://www.testberichte.de/produktindex/produktindex_braun_stabmixer_832.html