Nach Babylock und manchen MO-Modellen von Juki hat nun also auch Bernette eine Overlockmaschine mit Lufteinfädelung im Programm. Sie hört auf den Namen 64 Airlock und will Ihnen das Einfädeln der Greiferfäden so leicht wie möglich machen. Mit den Einsteiger-Modellen vom Discounter (etwa Singer oder Medion) hat sie wenig gemeinsam – und doch sollen auch Einsteiger mit ihr zurechtkommen. Wie das funktioniert? Heben Sie den Nähfuß an, sodass sich die Fadenspannungen öffnen, setzen dann die Fadenspulen auf die Garnrollenstifte und aktivieren Sie mit einem Druck auf den Schieberegler den Lufteinfädler. Drehen Sie das Handrad, bis sich die Greiferrohre schließen und drücken den Lufteinfädlerknopf, fädeln die gewünschten Greiferfäden entlang der farbig markierten Fadenwege ein, ziehen noch etwa 60 cm Faden unter der Kante ab und stecken das Ende in den Greiferkanal. Drücken Sie nun den Lufteinfädlerknopf – und drin sind die Fäden.
Zu viel Text? Erfreulicherweise stellt Bernette èinige Video-Tutorials bereit, die jeden Arbeitsschritt ausführlich erklären. Welche Stoffe Sie bearbeiten, ist nebensächlich, denn genäht wird mit zwei bis vier Fäden und bis zu 16 einstellbaren Programmen. Das Ergebnis sollten professionell versäuberte Kanten, präzise zusammengenähte Stoffbahnen und perfekte Säume sein – gleich, ob Sie Dehnbares, Feines, Festes oder Elastisches verarbeiten. Die Technik wirkt makellos, auch durch den Kniehebel zum Heben und Senken des Nähfußes und den großen Arbeitsbereich neben der Nadel. Klar kann man kritteln: Ohne Video-Tutorials und viel Übung sind die Fäden kaum justierbar; die Bedienung wie bei allen Overlocknähmaschinen und Herstellern für Ungeübte eine Herausforderung. Overlocks wie diese sind eben doch nur Spezialnähmaschinen für bestimmte Nähprojekte, keine Allzwecknähmaschinen. Ob das Gebotene den Preis von 1.229 Euro zum Marktstart rechtfertigt, werden Test- oder Erfahrungsberichte bald zeigen.
04.05.2021