Wie etliche andere Hersteller mittlerweile auch, bietet BenQ verstärkt bezahlbare Monitore mit einer hochwertigen Flüssigkristalltechnologie an. Nach der Markteinführung des weltweit ersten Bildschirms mit einer Kombination aus einem (M)VA-Panel sowie LEDs als Hintergrundbeleuchtung folgt dieses Frühjahr der GW2750HM, der erneut mit einem hohen Kontrast sowie mit sehr guten Einblickwinkeln von sich zu überzeugen versuchen wird – und damit bei User, die speziell bei Multimediaanwendungen auf eine überdurchschnittliche Bildqualität hohen Wert legen, auf Resonanz stoßen dürfte beziehungsweise sollte.
Dabei ist der Neuling im Sortiment nicht der erste 27-Zöller des Herstellers, der auf die Kombination (M)VA/LED setzt. Vorangegangen ist ihm der BenQ EW2730V (339 EUR, Amazon), der mit Ausnahme relativ lahmer Reaktionszeiten in Tests insgesamt mit der Note „gut“ abschneiden konnte – dass (M)VA-Panels etwas langsamer als die Konkurrenten mit einem TN-/IPS-Panel sind, ist beziehungsweise war zu erwarten. Dieses Manko soll jedoch der Neue behoben haben. 4 Millisekunden, so die Angabe des Herstellers, müssten dafür sorgen können, dass bewegte Bilder aus Multimediaanwendungen, darunter natürlich auch Spiele, nun flüssig und ohne Schlierenbildung auf dem Bildschirm angezeigt werden. Außerdem hat BenQ am Kontrastverhältnis gefeilt, und zwar, wohlgemerkt, am „echten“, also nativen Bildkontrast und nicht an dem oft werbewirksam inszenierten „dynamischen“ Kontrast, der zwischen zwei Bildern ermittelt wird. Der Vorgänger glänzte in dieser Disziplin bereits mit einem Verhältnis von 3.000:1 – zum Vergleich: die meisten Consumer-Modelle kommen selten über 1500:1 hinaus. Der Nachfolger nun überflügelt ihn sogar noch mal deutlich und soll 5.000:1 erreichen – gestochen scharfe Bilder dürfen also erwartet werden. Zusammen mit den LEDs, die erfahrungsgemäß ihre Stärke unter anderem bei dunklen Bildbereichen ausspielen, die sie deutlich detailreicher wiedergeben, sollten einem optisch nahezu perfekten Multimediaerlebnis eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Dieses wiederum lässt sich sogar von allen Seiten betrachtet genießen, denn das MVA-Panel weist Einblickwinkel von bis zu 178 Grad auf. Farb-, Helligkeits- und Kontrastverfälschungen beim Blick von der Seite oder von unten sollten daher ebenfalls nicht auftreten, so dass gleich mehrerer User sich vor den üppigen 27 Zoll des BenQ zu einem gemeinsamen Videoabend versammeln dürfen, ohne dass die seitlich sitzenden Betrachter Nachteile in puncto Bildqualität hinnehmen müssen.
Leider hat BenQ darauf verzichtet, dem neuen Monitor eine hohe, den 27 Zoll eigentlich adäquate Auflösung zu spendieren. Mit 1.920 x 1.080 Pixeln kommt der Bildschirm nicht über die Full-HD-Qualität eines 24-Zöllers hinaus – mit dem großen Vorteil allerdings, dass er dadurch erschwinglich bleibt. Denn trotz MVA-Panel und üppiger Bilddiagonale ist der BenQ aktuell für erstaunlich faire, eigentlich sogar als äußerst attraktiv zu bewertende 279 EUR auf (Amazon) gelistet. Er schert damit kaum aus dem Kreis seiner 27-Zoll-Kollegen aus, die es dem Kunden leicht machen wollen, für rund 250 EUR zu einem XL-Monitor zu greifen, dabei allerdings nur ein gängiges TN-Panel mit schlechterer Bildqualität fürs Geld bieten.
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- Erschienen: 03.01.2013 | Ausgabe: 3/2013
- Details zum Test
ohne Endnote
„Positiv: Gute Bildqualität; Hohe Kontrastwerte.
Negativ: Kratzempfindliches Gehäuse.“