Für wen eignet sich das Produkt?
Es liegt was in der Luft - nämlich Zukunftsmusik. Nach dem Studiosterben folgt die bedrohte Berufsart: FOH-Techniker. Live-Mischen kann mit dem X Air nun von der Band/ dem Künstler selbst erfolgen. Will heißen: Die Band verkabelt sich mit der X Air “Stagebox“, über das interne Netzwerk und die Software kann ein iOS Gerät nun alles steuern. Wem das noch nicht reicht: das integrierte Interface kann alle einzelnen Spuren am Rechner mitschneiden und im Anschluss dürfen die Songs gemischt und gemastert werden.
Stärken und SchwächenBehringers Konzept ist zwar sensationell, dennoch auf internationaler Ebene nicht mehr neu. Im Bühnenalltag aber neu genug, um mit den Features deutlich zu punkten. Abgesehen von der Tatsache, dass die ermöglichte Eigenmischung “handy“ daherkommt und sehr verlockt, darf man nicht vergessen, dass es einen Grund hat den Beruf des FOH erlernen zu müssen. Intuitives, autodidaktisches Mischen mag der Band/ dem Künstler die absolute Freiheit der Klanggestaltung bieten, aber natürlich auch den eigentlichen kreativen Prozess, die Performance, einschränken. Wie beim Homerecorder ist es gelegentlich ratsamer, sich nicht selbst aufnehmen zu müssen. Allein dadurch, dass visuelle Information „falsche“ Gehirnregionen stimulieren könnten und vom wesentlichen ablenken. Genug davon. Der X Air ist racktauglich und absolut robust beziehungsweise mobil (im Rack aufgrund der Wärmeausstrahlung des Geräts Abstand zu Nachbarn halten). Das Gerät und die Software lässt sich relativ intuitiv bedienen. Es besteht ein umfangreicher Funktionsumfang: Innerhalb der App lassen sich Spuren routen, mit EQs und Effekten versehen. 4 analoge Insert-Wege stehen zur Verfügung. Via USB lässt sich der beispielsweise der Laptop anbinden und als Mehrspur-Recording Lösung nutzen. Abschließend noch eine kleine Warnung: Vor dem Ausschalten des Geräts, immer die PA runterdrehen.
Preis-Leistungs-VerhältnisFür absolute Control-Freaks in der Live-Situation könnte der X Air XR18 das angesagte neue Spielzeug sein. Für ca. 800 Euro (Amazon) erhält man eine etwas andere Stagebox mit 16 analogen Inputs, 4 Effekt-Einschleifwegen, USB Anschluss für Computeranbindung oder Steuerung via iOS, onboard SFX und Interface mit 24Bit ADDA Wandlung. Und noch vieles mehr.