Mit großen Werberummel hat der Axel-Springer-Verlag eine iPhone-App zu seiner auflagenstärksten Zeitung „Bild“ vorgestellt. Für einen monatlichen Abopreis von 3,99 Euro (inklusive PDF-Ausgabe) oder 1,59 Euro (reine Webausgabe) erhält der geneigte Leser die gedruckte Ausgabe der Bild schon am Vorabend. Und der Springer-Verlag weiß, wie er seine Kunden lockt: Die großen Werbebanner locken allesamt mit einem Bild-Girl „zum Ausziehen“ oder „zum Schütteln“.
Unter dem auf den berühmten James-Bond-Ausspruch anspielenden Motto „Hier wird geschüttelt, nicht gerührt“ kann hierbei der Nackedei von Seite 1 durch Schüttelbewegungen nach und nach entblättert werden. Ist die Frau am Anfang noch komplett eingekleidet, entfernt jeder Schüttler eine weitere Kleidungslage – von aufmunternden „Oooops“ und „Ahhh“-Stöhnern klanglich untermalt. Wie Bild selbst schreibt „bis zum super-süßen Ende“.
Doch anders als man glauben möchte ist dies nicht der Höhepunkt der App, wenn er auch als ein solcher von Bild beworben wird. Denn tatsächlich hat die Bild-App viel mehr zu bieten: Die Artikel sind können durch ein spezielles Scrollsystem besonders einfach überflogen werden. So kann der Nutzer waagerecht durch die einzelnen Ressorts scrollen und senkrecht innerhalb eines Ressorts durch die einzelnen Artikel. Jeder Artikel wird hierbei gewohnt reißerisch mit einem bildschirmfüllenden Bild und der Schlagzeile angerissen, an Fingertipp auf ihn führt zum kompletten Text. Zudem kann der Nutzer seine Startseite individuell bestücken lassen.
Die Bild-App soll sich dem Vernehmen nach ausgesprochen gut verkaufen. Ob dies nun an dem Probeabo von nur 79 Cent im ersten Monat, an der guten Aufmachung oder doch dem Nackedei zum Schütteln liegt, wer weiß...
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- Erschienen: 27.01.2010 | Ausgabe: 2/2010
- Details zum Test
Note:1,7
„Plus: Viele Zusatzfunktionen, Push-Infos.
Minus: Langsamer Start, nur als Monats-Abo.“