Für wen eignet sich das Produkt?
In den Werbetexten zum Auna TT-30 BT findet sich wiederholt ein Wort, das bei Einsteiger-Plattenspielern gerne verwendet wird - ob es nun passt oder nicht: „Retro“. Gemeint ist wohl stets das Design. Aber gerade dieses Modell wirkt äußerlich sehr zeitgenössisch. Klar, zumindest die Mechanik eines Vinyl-Abspielers mit Riemenantrieb ist zwangsläufig ein bisschen altmodisch. Doch ansonsten ist auch die Technik hier verhältnismäßig aktuell. Der eingebaute Vorverstärker etwa ermöglicht den direkten, analogen Anschluss an die Line- und Aux-Eingänge etlicher Geräte, zum Beispiel von Aktiv-Boxen. Früher war man auf spezielle Phono-Eingänge oder externe Vorverstärker angewiesen. Und erst recht gab es früher keine Option zur drahtlosen Übertragung per Bluetooth - die allerdings tückisch sein kann.
Stärken und SchwächenDas verbaute Bluetooth-Modul ist vor allem praktisch: Keine lästigen Verkabelungen. Geräte per Funk koppeln, fertig. Schon fliegen die Vinyl-Töne zu entsprechend ausgerüsteten Verstärkern oder Mobil-Boxen. Leider sollen bei diesem Apparat Bluetooth-Inkompatibilitäten häufig sein - glaubt man Rezensenten. Merkwürdig sind Verweise des Herstellers auf eine angebliche USB-Schnittstelle beziehungsweise einen beiliegenden USB-Adapter. In Kombination mit einem internen Analog/Digital-Wandler würde das die Digitalisierung von Schallplatten erleichtern, gibt es bei neueren Plattenspielern tatsächlich oft. Jedoch existiert nichts davon. In der Anleitung wird vorgeschlagen, für die Umwandlung eine Verbindung zum Line-Eingang eines Rechners herzustellen. Was den normalen, analogen Signalweg vom Cinch-Ausgang über ein HiFi-Kabel zur Rechner-Soundkarte beschreibt - letztere leistet dann die eigentliche Digitalisierung. Im Ergebnis muss das nicht schlecht sein. Zumal der Tonabnehmer seine Sache ordentlich macht. Okay, das erschütterungsempfindliche Chassis und der Tonarm brauchen für den Betrieb einen ruhigen Aufstellort. Doch unter dieser Voraussetzung lässt sich aus Platten, die nicht zu wertvoll sein sollten, ein anständiger Klang rausholen.
Preis-Leistungs-VerhältnisDie angedeutete Digitalisierungs-Funktionalität sucht man vergeblich. Dennoch erhalten Erwerber mit diesem Apparat einen ansatzweise vertretbaren Gegenwert. Bei Amazon sind ja nur ungefähr 100 Euro zu entrichten, sowohl für die silberfarbene als auch für die schwarze Ausführung. Dass sich Bluetooth launisch zeigt ist bei einfacheren Produkten bedauerlicherweise der Normalfall. Ein Profi ist der Akai Professional BT100 trotz der Modellbezeichnung nicht. Er kann aber richtig digitalisieren, hat ebenfalls Bluetooth und ist für ungefähr 170 Euro insgesamt eine andere Klasse.