Das Asus Transformer Prime gilt als das Vorzeigegerät unter den Android-Tablets. Mit seiner brachialen Prozessorleistung, dem hervorragenden Display und der hohen Laufzeit überzeugt es selbst jene, die Android-Tablets bislang skeptisch gegenüberstanden. Auch das ansteckbare Tastaturdock, welches das Prime im Handumdrehen in ein vollwertiges Netbook mit Touchscreen-Bedienung und Zusatzakku verwandelt, sorgt für Begeisterung. Doch eines steht immer wieder in der Kritik: Der WLAN-Empfang.
Vor allem zu Beginn der Vermarktung sorgten die WLAN-Probleme für ein massives Image-Problem. Von einem nur halb fertigen und übereilt auf den Markt geworfenen Produkt war die Rede. Und zahllose Kunden berichteten in Foren enttäuscht bis wütend, dass sie ihr Prime wieder zurückgegeben hätten. Der Fehler selbst war schnell gefunden: Das Metallgehäuse des Tablets sieht nämlich nicht nur wunderschön elegant aus, es dämpft auch deutlich die Signalstärke des integrierten WLAN-Chips.
Firmware-Update brachte Besserung...
Doch Asus versprach: Ein Firmware-Update werde trotzdem Besserung bringen. Mittlerweile sind die ersten Chargen mit dem Update an die Kundschaft verteilt worden und die Frage ist natürlich: Wie sieht der WLAN-Empfang jetzt aus? Testberichte.de hat sich auf ganz herkömmlichen Wege über Amazon (599,-) ein Transformer Prime besorgt und einen eigenen Test durchgeführt. Die anfänglichen Befürchtungen haben sich dabei zum Glück nicht bestätigt: Das Tablet bekam anders als ein früheres Testgerät mühelos Kontakt zu den WLAN-Netzen der Umgebung.Sowohl im Firmennetz als auch im einfachen Heimnetzwerk über eine klassische FRITZ!-Box funktionierte der Internetzugang nunmehr, unterwegs auf der Straße fand das Prime nahezu überall eine ganze Reihe von Netzen. Die Herstellung der Verbindung ist unkompliziert: Einfach das Netz ausgewählt, das Passwort eingegeben – und die Verbindung steht. Der Scan geschieht automatisch, sowie das WLAN-Menü geöffnet wird. Einmal durchgeführt, steht die Verbindung künftig noch schneller: Das Tastaturdock besitzt eine praktische Schnelltaste für den Aufbau und das Abschalten der WLAN-Verbindung.
... aber kein perfektes Signal
Doch auch wenn die größten Verbindungsprobleme behoben wurden: Perfekt ist die WLAN-Verbindung sicherlich nicht. Im Vergleich zu einem parallel getesteten Sony Xperia S zeigt das Prime manchmal einen Balken Empfangsqualität weniger als das Smartphone. Und das kann im Zweifel eben darüber entscheiden, ob ein YouTube-Video noch ruckelfrei lädt oder eben nicht. Unserer Erfahrung nach liegt die kritische Grenze dafür bei zwei Balken Empfangsstärke – dann kann zwar noch ordentlich gesurft werden, YouTube-Videos laden aber kaum noch.Und um noch zwei Anwendungsbeispiele zu nennen: Zwei Balken Empfangsstärke und magere 6 bis 19 MBit/s Datenrate im WLAN-Netz zeigt das Prime beispielsweise dann, wenn zwischen FRITZ!-Box und Tablet zwei Wände liegen: eine dünne mit 20 bis 30 Zentimetern Stärke (reiner Stein) und eine tragende Wand mit 60 Zentimetern Stärke (Stahl-bewehrt). Dann ist das Laden von Videos nahezu unmöglich oder zumindest ein Vorgang von mehreren Minuten. Liegt dagegen nur die dünne Wand dazwischen, geht das Signal auf drei bis vier Balken (Vollausschlag) hoch und das Arbeiten ist wieder komplett problemfrei bei 56 bis 72 MBit/s möglich.
Fazit: Die aktuell ausgelieferten Transformer Prime sollten die meisten Anwender zufrieden stellen. Die WLAN-Verbindung funktioniert - ein ordentliches Netz vorausgesetzt - deutlich besser als die teils harsche Kritik im Netz Glauben machen will. Wer jedoch ohnehin in seinem Haus mit einem schwachen WLAN-Netz kämpft, sollte sich vielleicht überlegen, wie er dieses zunächst aufrüstet.