Bedienung: „gut“;
Funktionsumfang: „zufriedenstellend“;
Filterwirkung: „schlecht“;
Sicherheit gegen Manipulationen: „schlecht“.
Einschätzung
unserer Redaktion
15.02.2013
Apple Mac OS X Kinderschutz
Leicht auszuhebeln
Seit das Apple-Betriebssystem auf Mac OS X 10.5 aufgestiegen ist, gibt als kostenlose Dreingabe die Parental Control. Da fast alle Eltern aus Unwissenheit über die Vielfalt der neuen Medien mit der eigentlichen Kindersicherung überfordert sind, nehmen sie den Werbeslogan von Apple gerne auf, der vollmundig behauptet „Denn Ihr Wort gilt“. Bei modernen Cyberkids kann das nur ein feistes Lächeln verursachen, denn mit wenigen Klicks ist der Kinderschutz ausgehebelt und die Tore des Internets sind weit für alles geöffnet.
Ausstattung
Eine Fernsteuerung von unterwegs soll den Eltern ein sicheres Gefühl vermitteln, sodass man auf die Computersteuerung zugreifen kann. So lassen sich zwar die Internetzeit begrenzen, bestimmte Programme sperren, Protokolle starten, was aber unterm Strich doch ein wenig dürftig erscheint. Typisch amerikanisch es dann auch, dass zwar URLs für pornografischen Inhalt mit einer 90-prozentigen Trefferquote gesperrt werden, jedoch alle URLs in puncto Gewaltverherrlichung mit nur 16 Prozent Sperrwirkung hoffnungslos versagen. Auch bei den Video-Netzwerken und Suchmaschinen ist die Sperrwirkung mit nur 20 Prozent mehr als wirkungslos und wer sich mit diesem Bereich etwas auskennt, weiß um die Gefährlichkeit. Bei den zugelassenen Seiten macht das Programm keine schlechte Figur und lässt Kinderseiten, Nachrichten und Handelsseiten glatt durch. Nur bei den Aufklärungsseiten verwechseln die prüden Amerikaner wieder einmal Wissensvermittlung mit Pornografie und filtern rund die Hälfte weg. Das Sperren und Zulassen beruht meist auf einer Blacklist und einer Whitelist, die frei erweiterbar ist, was aber von den Eltern einen enormen Zeitaufwand verlangt, der in der Realität meist nie eingesetzt wird. Sogenannte Keyword-Filter sind bei der Parental Control erst gar nicht vorhanden, was auch für die IM-/Tauschbörsen gilt.
Unterm Strich
Apple wiegt mit seinen üblichen Marketingsprüchen die Eltern in Sicherheit, die aber mit der Parental Control keinesfalls gegeben ist. Insbesondere der lachhafte Schutz gegen Manipulationen der Programmfunktionen lässt die Wirkung verpuffen.
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