Auf einem normalen Full-HD-Bildschirm mit einem Seitenverhältnis von 16:9 müssen bei Videofilmen im Cinemascope-Format immer noch schwarze Balken hingenommen werden. Ganz anders dagegen beim q2963Pm von AOC. Sein Display bietet zwar in der Höhe nicht mehr Bildpunkte wie ein Full-HD-Bildschirm, nämlich 1.080, dafür stehen in der Breite mit 2.560 sehr viel mehr Pixel zur Verfügung, sodass schwarze Balken der Vergangenheit angehören.
Bislang galten 16:9-Displays als besonders videofreundlich und wurden dementsprechend als ideale Multimedia-Monitore beworben. De facto jedoch konnte auch dieses Format nicht verhindern, dass bei bestimmten Filmen am oberen und unteren Bildrand das Display schwarz blieb – es fehlten den Monitoren einfach Pixel in der Breite, weswegen das Bild „gequetscht“ werden musste. Seit Neuestem überraschen nun immer mehr Hersteller mit Monitoren im 21:9-Format, das nicht zu Unrecht auch CineamScope-Format oder UltraWide genannt wird - wie es scheint, ist damit endlich das erste tatsächlich videofreundliche Format am PC-Markt angekommen. Stößt es bei den Kunde auf eine positive Resonanz, darf sogar davon ausgegangen werden, dass die auf den ersten Blick grotesk wirkenden Bildschirme mehr als nur eine Laune bleiben, sondern in Zukunft öfter anzutreffen sein werden. Denn auf den breiten Monitoren arbeitet sich auch wesentlich angenehmer, da ohne Platzprobleme mehrere Fenster nebeneinander geöffnet sein können. Da der aktuelle Trend sowieso in Richtung großer Bildflächen geht – die 27 Zöller laufen immer mehr den 24-Zöllern in der Publikumsgunst den Rang ab – ist sogar fast zu vermuten, dass die 29-Zöller noch erfolgreicher als die 27-Zöller werden könnten.
Hohe Bildschirmqualität, origineller Standfuß
Diese Vermutung wird gestärkt durch die hohe Bildqualität, die die 29-Zöller bieten – der AOC ist darin keine Ausnahme. Zum Einsatz kommt ein echtes 8-bit-IPS-Panel, das heißt, die 16,7 Millionen Farben werden ohne „Dithering“-Tricks wiedergegeben. Entsprechend gut wird die Farbqualität des Bildschirms sein, bei dem es sich übrigens, wie man liest, um ein AH-IPS-Panel von LG handeln soll. Trotzdem ist der Monitor schnell unterwegs, wie AOC ankündigt, nämlich mit 5 Millisekunden so schnell wie ein gutes TN-Panel – Multimedia-Inhalte sollten daher für ihn keine große Herausforderung darstellen. An Anschlüssen wiederum sind VGA, DVI und HDMI vorhanden, einige Quellen sprechen sogar von einer – begrüßenswerten – DisplayPort-Schnittstelle und behaupten, dass der AOC MHL unterstützt, das heißt, dass von entsprechenden Smartphones und Tablet-PCs Inhalte PC-unabhängig über ein Kabel auf das Display übertragen werden können. Der Standfuß ist originell, der Monitor wird wie ein Bilderrahmen in Form gehalten – eine vernünftige Lösung, wie es scheint, denn das ultrabreite Format stellt für einen gewöhnlichen Standfuß natürlich eine Herausforderung dar. Die Bodenplatte kann außerdem abgenommen werden, unter dem AOC-Logo findet sich eine VESA-Bohrung, um den Bildschirm platzsparend an die Wand zu hängen.
Fazit
Als vor ein paar Jahren die ersten 16:9-Breitbildmonitore auf den Markt kamen, ging ein Raunen durch die Kundschaft – nicht viele konnten sich auf Anhieb mit dem neuen Format anfreunden, und noch heute weinen nicht wenige den 16:10-Bildschirmen nach. Ganz anders die aktuelle Situation: Die 21:9-Displays werden aufmerksam begutachtet und bestaunt, die Hersteller scheinen also einen Nerv getroffen zu haben – kein Wunder, schließlich ist das Format im TV-Bereich schon seit 2008/2009 angekommen. Es darf also davon ausgegangen werden, dass auch der AOC das ihm gebührende Interesse schüren wird, denn er hat es verdient: Das Seitenformat ist für Multimedia-Fans hochattraktiv, die Bildqualität verspricht gut zu sein, und in puncto Anschaffungskosten hält sich der Bildschirm ebenfalls zurück: Er soll nämlich in Kürze für 420 bis 450 EUR lieferbar sein.