Für wen eignet sich das Produkt?
Dass sich der Edel-Plattenspieler Akai Professional BT500 in Holz-Optik präsentiert, kann man altbacken finden - bis man genauer betrachtet hat, wie es praktisch ausgeführt wurde. Formgebung und Walnussholz-Oberflächen-Struktur passen bestens zusammen, die Bedienelemente aus gebürstetem Aluminium unterstreichen das Designkonzept. Alles wirkt ungeheuer hochwertig. Hinsichtlich der technischen Qualitäten reißen die guten Nachrichten nicht ab: Die über 6 Kilogramm schwere Konstruktion sorgt dafür, dass Erschütterungen in der Umgebung nicht leicht zu Schallplatten durchdringen, die gerade abgespielt werden. Ein Händchen hatte der Hersteller zudem bei der Auswahl des vorinstallierten MM-Tonabnehmers Audio Technica AT95E: Unter den wirtschaftlich zu rechtfertigenden Systemen gehört es zu den am knackigsten klingenden. Die moderate Mittenbetonung ist typisch für Spitzenklasse-Vinyl-Abtaster.
Stärken und SchwächenEine Wasserwaagen-Funktionalität und verstellbare Standfüße unterstützen die horizontale Justierung des Riemenantrieb-Prachtstücks. Der Vorverstärker sichert die Kompatibilität mit normalen Line-Eingängen aktueller HiFi-Anlagen und Aktiv-Boxen, die keinen speziellen Phono-Eingang anbieten. Connaisseure dürfen ihn abschalten, etwa um stattdessen externe High-End-Vorverstärker einzusetzen. Für die ist es wohl nicht die reine Lehre, dass sich der Analog-Sound per Bluetooth versenden lässt - wegen der hierfür unumgehbaren Komprimierung. Dennoch eine komfortable Sache, wobei es ein bisschen an Funk-Reichweite mangelt. Wer sowieso keine Digitalisierungen scheut kann den integrierten A/D-Wandler mit wählbarer Sampling Rate nutzen, um Schallplatten-Klänge via USB-Anschluss für Windows- oder Mac-Rechner verfügbar zu machen - und daraus zum Beispiel Smartphone-taugliche Dateien zimmern.
Preis-Leistungs-VerhältnisDie Klang-Kompetenz sieht man dem Apparat schon an, wenn er einfach nur dasteht. Was man dann im Betrieb tatsächlich hören und digitalisieren oder drahtlos übermitteln kann, rechtfertigt das Eingehen auf den Amazon-Vorschlag von um die 420 Euro. Mancherorts erhält man dafür bereits den äußerlich minimalistischen Sony PS-HX500, der sich besonders auf hochauflösendes Digitalisieren versteht, auf Bluetooth jedoch verzichtet.