Das Wichtigste auf einen Blick:
- sinnvolle Ergänzung für PC-Gehäuse mit entsprechenden Steckplätzen
- gute Lüfter können die Lebensdauer der Hardware verbessern
- regelmäßige Reinigung erforderlich
Viele Lüfterhersteller setzen auf optische Extras wie eine (konfigurierbare) LED-Beleuchtung. (Bildquelle: amazon.de)
Wie werden Gehäuselüfter in Testberichten bewertet?
Gehäuselüfter werden nur selten von Fachredaktionen getestet. Bei den wenigen Vergleichstests geht es vor allem um die
Effizienz und die Verarbeitungsqualität. Sinnvolle Vergleiche lassen sich dabei jeweils nur innerhalb einer Größenklasse anstellen, da ein
120-mm-Lüfter fast immer besser belüftet als ein gleichteurer
80-mm-Lüfter. In den Tests wird außerdem meist die
Lautstärkeentwicklung bei verschiedenen Drehzahlstufen gemessen. Hier fallen die Ergebnisse recht unterschiedlich aus, wobei es aber auch große Unterschiede zwischen verschiedenen Exemplaren desselben Modells geben kann. Eine elektronische Schnittstelle für die Lüftersteuerung (PWM) ist inzwischen gängiger Standard, selbst bei günstigeren Gehäuselüftern. Diese kann also nicht mehr als qualitatives Unterscheidungsmerkmal hinhalten.
Braucht man unbedingt zusätzliche Gehäuselüfter?
Ohne Kühlung durch Frischluftzufuhr mittels zusätzlicher Gehäuselüfter kommen PCs mit performanten Komponenten nicht mehr aus. Lediglich genügsame Büro-Rechner, die mit Onboard-Komponenten arbeiten oder Nettops brauchen keine zusätzliche Belüftung. Auch so genannte Silent-PCs, die intern mit großflächigen, passiven Kühlsystemen bestückt sind, benötigen keine Lüfter. Jedoch schon die Anschaffung einer
schnelldrehenden Festplatte (7.200 U/Min. oder mehr) kann so viel Wärme produzieren, dass gerade im Sommer kritische Temperaturen im Gehäuse erreicht werden.
Der Luftstrom in einem Desktop-PC geht fast immer von vorne nach hinten. Gehäuselüfter finden aber auch oben Platz. (Bildquelle: wikimedia.org)
Welche Lüftertypen sind empfehlenswert?
Damit nach dem Kauf von zusätzlichen Lüftern aus dem PC unter dem Schreibtisch kein heulendes Monster wird, sollte man sich einige Fakten klar machen.
Große Lüfter sind
nicht nur leiser, sondern meist auch effizienter. Bietet das eigene PC-Gehäuse also die Möglichkeit, 140 Millimeter oder gar 200 Millimeter große Lüfter unterzubringen, sollte man diese unbedingt nutzen. Da die großen Lüfter langsamer drehen, sind sie meist auch leiser. Der Anschluss sollte unbedingt über einen 4-Pin-Molex-Stecker erfolgen, der eine vernünftige Lüftersteuerung ermöglicht. Diese kann über das Mainboard oder ein spezielles Einschubmodul temperaturabhängig oder manuell erfolgen. Beim Kauf von hochwertigen Lüftern erhält man Propeller mit einem Kugellager oder gutem Gleitlager. Wenn man zu preisgünstigen Gehäuselüftern greift, kann man ruhig solche mit
Keramiklager kaufen. Diese haben eine sehr hohe Lebensdauer und werden mit den Monaten der Benutzung immer leiser, da sich das Keramiklager selbst einschleift. Das Propeller-Design ist oft sehr unterschiedlich und weist mal mehr und mal weniger Lamellen auf. In diesem Zusammenhang ist die Menge der transportierten Luft (Airflow) interessant: Die Zahlenangabe erfolgt in den Werten CFM oder m³/h – je höher der Wert, desto besser.
Sorgen starke Gehäuselüfter für mehr Staub im Gehäuse?
Logischerweise saugen die Lüfter nicht nur Frischluft an, sondern auch große Mengen Staub, die sich im Gehäuseinneren ablagern. Ein größerer oder stärkerer Lüfter verstärkt den Effekt dementsprechend. Gute Gehäusehersteller montieren
Filterkassetten, die man leicht entnehmen und reinigen kann, vor den saugenden Positionen. Diese Hersteller bieten auch eine entkoppelte Montage an, wodurch die Lärmemissionen stark reduziert werden. Man sollte jedoch auch daran denken, die
Filter regelmäßig zu reinigen, denn bei einem verstopften Filter hilft auch der beste Gehäuselüfter nicht mehr viel.
Hitze ist der frühe Tod der Elektronik – also mit entsprechenden Gehäuselüftern vorsorgen.