Stärken
Schwächen
In Umfragen rangiert Bügeln unter den unbeliebtesten Hausarbeiten ganz weit vorne. Maximal fünf Prozent aller Befragten knöpfen sich laut einer Forsa-Umfrage ihre zerknitterte Wäsche mit Herzenslust vor. Dies mag einer der Gründe dafür sein, dass Dampfglätter in den letzten Jahren einen sprunghaften Marktzuwachs gegenüber den klassischen Bügeleisen verzeichnen. Denn sie versprechen: Bügeln kann auch herrlich unkompliziert sein. Doch stimmt das wirklich? Und: Trifft diese Behauptung auf alle Modelle zu?
Die schaffen ordentlich was weg: Standmodelle sind Hand-Dampfbürsten überlegen
Dampfglätter, manchmal auch Hemdenbügler, Stand-Dampfglätter oder Dampfcenter genannt, sind, was die Technik betrifft, lediglich die großen Schwestern der Dampfbürsten – und das gleich in mehrerer Hinsicht. Da ist an erster Stelle der Wassertank. Bei den Dampfbürsten sind 300 ml Tankvolumen meist die absolute Obergrenze, was im Alltag bedeutet: Mehr als zwei Kleidungsstücke aufzudampfen und zu glätten ist nicht drin. Die Standmodelle dagegen nehmen es mit ihren bis zu 2,5 l mit einem ganzen Wäschekorb auf.Gleichzeitig versprühen sie spürbar mehr Dampf mit ihren Düsen. Und da die Dampfmenge pro Minute ein, wenn nicht sogar der entscheidende Garant für effektives Bügeln darstellt, heißt das für Sie: Hemden, Sakkos und Hosen sind schneller wieder schön glatt. Sogar Falten in dickeren Stoffen verschwinden nach ein, zwei Durchgängen. Mit einer simplen Dampfbürste kann diese Prozedur schon mal zum Geduldsspiel ausufern, wie Fachmagazine in ihren Tests berichten. Mitunter bewegen sich die besten Modelle am Markt auf Augenhöhe mit einem Dampfbügeleisen – kein Wunder bei bis zu 60 g/min Dampfausstoß. Ein gängiges Standardeisen hat selten mehr zu bieten.
Wichtiges in Kürze für den EinkaufDampfleistung: Vergessen Sie (protzige) Watt-Angaben. Konzentrieren Sie sich lieber auf die Menge an Dampf pro Minute. Ab 30g/min können Sie eine ordentliche Leistung erwarten, ab 40-50 g/min selbst Falten in dickeren Stoffen wie etwa Jeans und Leinenwäsche zu Leibe rücken. Wassertank: Sollte abnehmbar sein, erleichtert das Nachfüllen. Die Größe des Wassertanks richtet sich nach Ihrem Wäscheberg. Richtwert: 1,5 l Wasser reichen für ca. eine Stunde. Aufheizzeit: In der Regel kein großer Unterschied zw. den Angeboten. Die meisten Geräte legen schon nach etwa einer Minute mit dem Aufdampfen los. Stabilität: Je schwerer der Sockel mit Dampfboiler, desto stabiler die ganze Konstruktion. Tipp: Suchen Sie sich ein Modell mit Rollen aus – dann spielen zusätzliche Kilos keine Rolle beim Verstauen. Ausstattung & Reinigung: Ein Dampfregler ist perfekt, ein ca. 2 m langer und möglichst flexibler Dampfschlauch auch. Für Regionen mit kalkhaltigem Wasser: Auf Anti-Kalk-Funktion achten. |
Ordentlich Dampf ablassen – aber bitte kontrolliert
Doch viel Dampf allein macht aus einem Hemdenbügler noch keinen Ersatz für ein Bügeleisen. Nur wenn dieser kontrolliert, also in verschiedenen Stärken dosierbar auf die Wäsche losgelassen werden kann, spielt Ihnen ein Standgerät mit seinem Können voll in die Karten. Oder wollen Sie Ihre dünne Seidenbluse in Wasserdampf ertränken? Dampfbürsten versuchen dieses Problem mithilfe diverser Aufsätze zu lösen, die den Dampfstrom domestizieren – einen simplen Dampfregler finden Sie nur bei wenigen Ausnahmeexemplaren.Und apropos Seidenbluse & Co: Wie Sie wissen, vertragen empfindliche Stoffe keine hohen Temperaturen und machen damit den eher einfach gestrickten Dampfbügeleisen kräftig einen Strich durch die Rechnung. Denn für heißen Dampf sind diese auf eine heiße Bügelsohle angewiesen. Ärgerliche Konsequenz: Bei niedrigen Temperaturen müssen Sie auf Dampf verzichten und trocken Bügeln. Für alle hitzeempfindlichen Stoffe oder auch Kleidungsstücke mit z.B. nicht bügelfähigen Applikationen taugt ein Dampfglätter besser als ein Bügeleisen.
Bügeln im Schongang für Kreuz und Rücken
Die ausziehbare Teleskopstange inklusive Bügel zum Aufhängen der Kleidung ist für Fans der Stand-Dampfglätter ein weiteres Highlight. Mit der einen Hand zupfen und spannen Sie das Wäschestücke in die optimale Lage, mit der anderen führen Sie die leichtgewichtige Dampfbürste über das Gewebe und plätten die Falten, ohne dabei nennenswerte Druck ausüben zu müssen. Diese richten sich allein durch den Kontakt mit dem heißen Dampf brav auf. Und bei einer Arbeitshöhe von in der Regel bis zu 1,8 m bleiben Rücken und Kreuz währenddessen entspannt.Tipp: Nehmen Sie sich etwas Zeit beim Aufdampfen und drosseln Sie die Geschwindigkeit, mit der Sie die Bürste über die Wäsche streifen lassen. Der heiße Dampf killt nämlich bei längerem Kontakt auch Bakterien und Co und entfernt unschöne Gerüche. |