Das Wichtigste auf einen Blick:
- Wäsche trocknet durch Wind- und Sonnenenergie
- mehrere Wäscheladungen auf einmal trocknen lassen
- aktuelle Mechanismen erleichtern auf Auf- und Zuklappen
- Modell für den drinnen und draußen erhältlich
Wer einen großen Garten sein eigen nennen kann, sollte sich eine Wäschespinne anschaffen. Sie nehmen bis zu fünf, sechs Waschmaschinenladungen auf und trocken sie an der frischen Luft – viele schwören geradezu auf den angenehmen Duft, den die Wäschestücke dadurch erhalten. Mehr Infos dazu finden Sie in unserem Ratgeber: Wäsche richtig trocknen. Wäschespinnen eignen sich zudem häufig ideal für große Wäschestücke wie etwa Bettlaken, die sich zum Beispiel auf einem Wäscheständer nur sehr schwer unterbringen lassen.
Welche Wäschespinne passt zu mir?
Faustregel: Eine Waschmaschinenladung passt auf 10 Meter Leinenlänge. Pro Person im Haushalt sind ca. 10 bis 15 Meter Leinenlänge einzukalkulieren.Singlehaushalt: Da hier meist nicht allzu viele Wäschestücke anfallen, reicht in den meisten Fällen ein mobiler Wäscheständer vollkommen aus.
Haushalt bis drei Personen: Für Paare, Familien mit einem Kind oder WGs bieten sich mittelgroße Modelle mit einer Leinenlänge von bis zu 40 Metern an.
Haushalte ab vier Personen: Großfamilien, vielköpfige WGs oder sogar der Sportverein sollten auf Wäschespinnen mit einer Leinenlänge von bis zu 60 Metern zurückgreifen. Diese fassen bis zu fünf komplette Waschladungen gleichzeitig.
Aufstellort, Standfestigkeit und Größe
Wäschespinnen werden mittels Bodenhülsen befestigt, die sich entweder in den Boden eindrehen oder sogar einbetonieren lassen – hinsichtlich der Standfestigkeit ist letztere Option verständlicherweise die beste Wahl. Da die Spinne an diesem Ort über einen längeren Zeitraum fest fixiert ist, sollten einige Kriterien beachtet werden.Hinweise und Tipps zur Wahl des richtigen Aufstellortes
- Faustregel: Der Platz sollte im Durchschnitt immer zwei Meter größer sein als die Wäschespinne selbst. Das bietet Bewegungsfreiheit zu allen Seiten für Mensch und im Wind wehender Wäsche.
- optimale Sonneneinstrahlung nutzen: um die Sonnenenergie als natürliche Trocknung zu nutzen, sollte der gewählte Ort den ganzen Tag - alternativ mittags bis nachmittags - in der prallen Sonne stehen.
- optimale Belüftung nutzen: Spinne nicht direkt hinter einem Windschutz platzieren, um den Wind bzw. die Luftzirkulation als natürliche Trocknungsquelle zu nutzen.
- auf ausreichend Abstand zu Begrünung und dem Tierreich achten: Bäume, Sträucher und andere Pflanzen werfen Schatten und können Flüssigkeiten, kleine Äste oder Blätter verlieren. Tiere, die in Bäumen oder auf Dächern wohnen, sorgen ggf. auch für Verunreinigungen.
Die Gesamtlänge der Leinen reicht von rund 30 bis über 60 Meter, die Hersteller bieten für fast jede Haushaltsgröße Modelle an. Besonders achten sollte man darauf, dass sich speziell auf den äußeren Leinen große Wäschestücke gut unterbringen lassen, einige Spinnen stellen eine Breite von bis zu 2,5 Metern zur Verfügung. Ein wichtiges Kriterium ist ferner die maximale Höhe – sie reicht von ungefähr 1,7 bis 2 Meter – sowie eine Höhenverstellbarkeit. Im letzteren Fall können die Armen idealerweise so weit abgesenkt werden, dass sich die Wäsche auch von kleineren Personen bequem aufhängen lässt.
Kinderleichtes Aufspannen
Die meisten Wäschespinnen lassen sich kinderleicht aufspannen, da sie eine dafür vorgesehene spezielle Automatik verfügen. In der Regel funktioniert diese mittels eines Seilzugs, der so konstruiert ist, das sich die Arme der Spinne mit einem minimalen Kraftaufwand öffnen. Einige wenige Modelle setzen sogar eine Gasfederkonstruktion ein, die über einen Hebel ausgelöst wird – beide Versionen unterscheiden sich allerdings, wie Kundenrezensionen häufig zu entnehmen ist, kaum hinsichtlich des Bedienkomforts. Wie jede Mechanik ist die Aufspannautomatik jedoch nicht gegen Verschleiß gefeit. Bei starker Beanspruchung wird das Öffnen der Spinne auf Dauer in der Regel immer schwerfälliger oder die Mechanik blockiert sogar komplett. Bei den meisten Modellen stellt sie daher die Sollbruchstelle dar, die das Lebensende der Spinne einläutet.
Alternativ dazu werden einige wenige Spinnen wie ein Sonnenschirm mittels einer Plastikhülse aufgespannt. Der Kraftaufwand ist in diesem Fall natürlich größer, die unkompliziertere Mechanik dafür oft weniger verschleißanfällig. Die Vor- und Nachteile sollten daher sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Zum Schließen wiederum genügt es meist, die Arme zu entriegeln. Hierbei ist Vorsicht geboten. Denn in den anschließend aufgrund der Schwerkraft sich relativ schnell zusammenfaltenden Armen und Leinen können die Finger einklemmen. Auf der sicheren Seite ist man daher mit einem Modell, das sich ebenfalls mittels eines Seilzugs zusammenklappen lässt – die Finger sind hier außer Reichweite der Arme/Leinen.
Zugseil/Hebel der Aufspannautomatik sind übrigens bei den einzelnen Modellen in verschiedenen Höhen angebracht, besonders bequem ist die Bedienung auf Augenhöhe. Bei tiefer angebrachten Zügen sollte darauf geachtet werden, dass der Seilzug nach dem Öffnen/Schließen nicht bis auf Boden reicht und gegebenenfalls eine Stolperfalle darstellt. In einigen Fällen zieht er sich selbständig wieder ein und ist damit aus dem Weg.
Leinen – Schutz gegen Witterung und immer kräftig gespannt
Als Ergänzung zur Aufklappautomatik verfügen einige Modelle zusätzlich noch über eine Spannautomatik, damit die Leinen straff sitzen – eine sinnvolle Funktion, nicht nur weil die Leinen mit der Zeit an Spannung verlieren. Damit diese außerdem vor Witterungseinflüssen und Verschmutzungen geschützt sind, ziehen viele Topmodelle mittlerweile die Leinen in die Arme ein, alternativ dazu werden sie von den zusammenklappenden Armen eingeschlossen. Unmittelbarer Vorteil: Nach dem Öffnen der Spinne müssen die Leinen nicht erst gesäubert werden. Doch auch diese Mechanik ist natürlich auf Dauer dem Verschleiß unterworfen, weswegen viele eine Schutzhülle zum Überziehen vorziehen. Besonders praktisch sind dabei Spinnen, bei denen die Schutzhülle im Standrohr untergebracht ist und nach dem Zusammenklappen nur noch herunter gezogen werden muss.Nicht nur für den Garten – Spezialmodelle
Wäschespinne gibt es nicht nur für den Garten, sondern auch für Balkon und Terrasse sowie den Keller. Spezialmodelle lassen sich zum Beispiel an der Wand befestigen oder stehen auf einem ausklappbaren Dreibein, bei Wind und Wetter jedoch natürlich eher wackelig. Für eine überdachte Terrasse oder einen Balkon sowie den Keller sollte deshalb eine Wäschespinne mit Teleskopstange, die zwischen Boden und Decke eingeklemmt wird, als deutlich stabilere Variante in Erwägung gezogen werden. Die Gesamtleinenlänge ist jedoch in allen drei Fällen deutlich kürzer als bei einem Modell für den Garten.