Unsere Tipps für den Waschmaschinen-Kauf
Anders als beispielsweise der Kauf eines Smartphones ist die Anschaffung einer Waschmaschine für die meisten Menschen ein notwendiges Übel. Ohne geht es nicht, das ist klar. Doch wie viel sollte man in eine Waschmaschine investieren? Lohnt sich ein teures Modell von Miele oder Siemens oder tut es auch ein günstiger Waschautomat einer kleineren Marke?
Wer ein besonders günstiges Modell sucht, muss unter Umständen Abstriche beim Komfort machen. Es gibt jedoch einige Punkte, bei denen Sie keine Kompromisse eingehen sollten. Wir zeigen Ihnen, auf welche Eigenschaften Sie auch bei einer preislich attraktiven Waschmaschine nicht verzichten sollten.
Auch Preise zu vergleichen, trägt dazu bei, Ihren Geldbeutel zu schonen – doch bei verdächtig niedrigen Preisen ist Vorsicht geboten. Wir verraten Ihnen, woran Sie sogenannte Fake-Shops erkennen.
Woran kann man sparen? Worauf sollte man nicht verzichten?
Die gute Nachricht zuerst: Auch günstige Waschmaschinen waschen gut und fallen nicht unbedingt durch eine kürzere Lebensdauer auf. Das zeigen die Testergebnisse der Stiftung Warentest aus den vergangenen Jahren. Wer einen Testsieger haben möchte, muss allerdings tiefer in die Tasche greifen: Mit rund 500 Euro aufwärts muss man schon rechnen.
Gut getestete günstige Waschmaschinen gibt es Testmagazinen zufolge schon ab rund 400 Euro.
Einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Verkaufspreis und Qualität haben wir nicht gefunden ... – Stiftung Warentest (FAQ Waschmittel und Waschmaschine vom 30.04.2020)
Dennoch lohnt es sich, bei vergleichsweise günstigen Waschmaschinen, egal ob von bekannten Marken oder Billigherstellern, genau hinzuschauen. Der günstige Preis wird oft durch den Verzicht auf praktische Funktionen erkauft. Allzu billige Waschmaschinen, meist der schwachen Energieklassen E und F, sind zudem in der Regel lauter und haben einen höheren Energie- und Wasserverbrauch, der den anfänglich niedrigen Einkaufspreis durch im Vergleich hohe Betriebskosten schnell auffrisst.
Lohnt sich die beste Energieeffizienzklasse A?
Auch unter den günstigen Waschmaschinen gibt es inzwischen zahlreiche, die die beste Energieeffizienzklasse A auf dem EU-Label tragen und damit einen geringen Stromverbrauch versprechen. Der Griff zu einem Modell mit guter Energieeffizienz lohnt sich von daher schon. Beim Verbrauch liegen die sparsamen Energieklassen A und B nicht weit auseinander, sodass auch die zweitbeste Energieeffizienzklasse kein schlechter Kauf ist.
Wie viel Energie Sie im Alltag beim Waschen tatsächlich sparen, hängt stärker vom eigenen Verhalten ab als von der gewählten Energieeffizienzklasse A, B oder C. Denn: Die Werte auf dem Label beziehen sich auf das Standardwaschprogramm Baumwolle bei 40 oder 60 Grad Celsius im Eco-Modus, das mindestens drei, oft aber auch vier Stunden und mehr für einen Waschgang benötigt. Wird das Eco-Programm nicht regelmäßig genutzt, sind die Werte des EU-Labels Makulatur.
Eine Verbraucherbefragung von Öko-Institut e. V. zur Programmnutzung bei Waschmaschinen (hier im PDF) zeigt, dass die meisten Menschen lieber kürzere Programme nutzen. Diese belasten jedoch die Stromrechnung im Verhältnis stärker.
Entscheidend für den tatsächlichen Verbrauch ist auch, ob Sie die Kapazität Ihrer Waschmaschine wirklich regelmäßig ausnutzen. So ist eine Waschmaschine mit einem Fassungsvermögen von 8 Kilogramm für einen Single-Haushalt in den meisten Fällen überdimensioniert: Wer die Waschmaschine nur halb voll laufen lässt, verschwendet Energie und Wasser. Daran ändert auch eine Mengenautomatik oder die Option „Halbe Beladung“ nichts, die den Verbrauch zwar anpassen, aber leider nicht so stark, als wenn Sie die Kapazität voll ausnutzen.
Günstig und leise, geht das?
Grundsätzlich gibt es auch günstige Waschmaschinen bis 400 Euro, die im Wasch- und Schleudergang leise bis normal laut sind. Die Mehrheit der aktuellen Waschmaschinen aus dem Billigsegment arbeitet jedoch im Durchschnitt lauter als teurere Modelle. Beim Schleudern liegen sie bei knapp über 76 Dezibel. Die teureren Waschmaschinen schleudern dagegen im Schnitt mit gut 73 Dezibel. Auch wenn der Unterschied auf den ersten Blick nicht groß erscheint, sollte man bedenken, dass ein Unterschied von 10 Dezibel für das menschliche Ohr wie eine Verdoppelung der Lautstärke klingt. Die Waschlautstärke gibt nicht jeder Hersteller an – sie ist auch nicht mehr Teil des EU-Labels, das seit 2021 gilt. Bei den vorliegenden Angaben waschen die Waschmaschinen ab 400 Euro im Schnitt drei Dezibel leiser als die günstigeren Alternativen.
Wenn Sie Ihre Waschmaschine in den Keller oder einen anderen Abstellraum verbannen können, spielt die Lautstärke bei der Auswahl sicher keine zentrale Rolle. In einer hellhörigen Mietwohnung kann sie jedoch ein Ausschlusskriterium sein.
Eine Auswahl an preiswerten Waschmaschinen mit moderater Lautstärke
Schleudern | Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 368,99 € Gut 1,8 |
71 dB(A) |
Solides 8-kg Modell mit praktischen Extras Weiterlesen |
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1.360 Meinungen 0 Tests |
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ab 326,07 € Gut 1,8 |
72 dB(A) |
Mit Jet-Power und Dampf zu hygienisch sauberer Wäsche Weiterlesen |
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887 Meinungen 0 Tests |
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ab 299,99 € Gut 1,8 |
72 dB(A) |
Günstige Waschmaschine für Familien Weiterlesen |
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180 Meinungen 0 Tests |
|
Beko B3WFU58415W1
ab 392,82 € Gut 2,0 |
72 dB(A) |
305 Meinungen 0 Tests |
Darauf sollten Sie auch bei einer günstigen Waschmaschine nicht verzichten
Egal, wie günstig die Waschmaschine ist: Die gängigen Standardprogramme sind immer an Bord. Auch preisgünstige Modelle bieten oft eine Reihe von Zusatzprogrammen für alle Ansprüche. Wenn zum Beispiel pflegebedürftige oder allergische Personen im Haushalt leben, empfiehlt sich ein Modell mit Allergiker- oder Hygieneprogramm.
Auf jeden Fall sollte die Maschine mit hohen Temperaturen von 90 oder 95 Grad Celsius (Kochwäsche) waschen können. Das trägt auch dazu bei, dass die Waschmaschine und/oder Ihre Wäsche nicht zu riechen beginnen (Tipps zur richtigen Waschmaschinen-Pflege finden Sie hier).
Wer keiner körperlich anstrengenden Arbeit nachgeht und wenig schwitzt, kann ein Programm zur schnellen Auffrischung der Wäsche nutzen. Auch für Sport- und Outdoorwäsche (inklusive Imprägnierung) gibt es spezielle Waschprogramme.
Eine Einstufung in die beste Energieeffizienzklasse A ist angesichts der gestiegenen Energiekosten und auch der Umwelt zuliebe sicher nicht verkehrt. Die Stromkosten können Sie aber vor allem, wie oben beschrieben, durch Ihr eigenes Verhalten niedrig halten. Ideal ist es, wenn Sie bevorzugt im Eco-Modus waschen, was allerdings etwas Zeit in Anspruch nimmt. Die aktuellen Waschmaschinen aus unserer Bestenliste brauchen im Eco-Standardwaschgang mit voller Beladung durchschnittlich gut 230 Minuten. Verfügt Ihre neue Waschmaschine über eine Start- oder Endezeitvorwahl, lässt sich der Waschgang stressfrei planen. Auch preisgünstige Waschmaschinen verfügen meist über eine solche praktische Zeitvorwahl.
Nicht verzichten sollten Sie auch auf die meist eingebaute Mengenautomatik, eine Unwuchtkontrolle und einen AquaStop-Schlauch, der Ihnen ein Mindestmaß an Schutz vor Wasserschäden bietet. Im Notfall kann man ihn aber auch für ein paar Euro im Baumarkt nachkaufen.
Einige Bedienmenüs, die ausschließlich aus Symbolen bestehen, lassen Zweifel an der Benutzerfreundlichkeit aufkommen. Hersteller wie zum Beispiel Hoover oder Candy setzen oft auf Symbole statt auf klare Beschriftung. Hier ist zumindest am Anfang die Bedienungsanleitung ein treuer Begleiter. Wir empfehlen daher nicht nur älteren Menschen, auf eine klare Beschriftung der Waschmaschine zu achten, die eine intuitive Bedienung ermöglicht.
Gebraucht kaufen oder lieber nicht?
Auf dem Gebrauchtmarkt lässt sich sicher der eine oder andere Euro sparen. Neben den oben genannten Punkten sollten Sie aber unbedingt auch das Alter der Maschine berücksichtigen. Wer von privat kauft, trägt das Risiko, wenn die Waschmaschine nach kurzer Zeit den Geist aufgibt. Eine Reparatur ist aus rein wirtschaftlicher Sicht oft nicht sinnvoll.
Auch wenn das eine oder andere ursprünglich sehr teure Modell 20 Jahre alt werden kann: Kalkulieren Sie lieber mit einer Lebensdauer von etwa 10 Jahren. Die ist durchaus realistisch: Die Stiftung Warentest testet seit vielen Jahren alle Waschmaschinen auf Haltbarkeit. Dabei wird bei jeweils drei Produkten eines Modells eine zehnjährige Nutzung simuliert. Die Waschmaschinen fast aller Hersteller schneiden in puncto Haltbarkeit „sehr gut“ bis „gut“ ab.
Laut einer Statista-Umfrage von 2016 stehen nur in 10,2 Prozent der deutschen Haushalte Waschmaschinen, die vor mehr als 10 Jahren gekauft wurden. Mehrheitlich, so gaben es 42,7 Prozent der Befragten an, ist der letzte Waschmaschinen-Kauf 2 bis 5 Jahre her. Auch das lässt vorsichtige Rückschlüsse auf die Haltbarkeit heutiger Waschmaschinen zu.
Fakeshops: Vorsicht, wenn der Preis zu gut ist
Ist die Wahl auf eine Waschmaschine gefallen, gilt es, die Preise der Online-Händler gründlich zu vergleichen, um wirklich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu erhalten. Fällt dabei ein eklatanter Preisausschlag nach unten auf, sollte man nicht blind zuschlagen, sondern prüfen, ob das Angebot wirklich seriös ist. Manche Preise sind einfach zu gut, um wahr zu sein. Tückisch: Gefälschte Online-Shops sind – oberflächlich betrachtet – oft nicht auf Anhieb zu erkennen. Ein gepflegtes Erscheinungsbild, Produktbilder und -informationen wecken Vertrauen.
Ist die Vorauszahlung erfolgt, täuschen Fake-Shop-Betreiber nicht selten Lieferschwierigkeiten vor. Viele Betrugsopfer erhalten ihre Ware nicht oder nur ein anderes, minderwertiges Modell.
Generell sollten Sie misstrauisch werden, wenn
- Sie die Waschmaschine nur per Vorkasse (Überweisung) bezahlen können. Fake-Shops täuschen oft bis zum letzten Bestellschritt vor, dass auch andere Zahlungsarten, zum Beispiel Zahlung per Rechnung, akzeptiert werden.
- der Shop für viele Waschmaschinenmodelle den günstigsten Preis im Netz anbietet.
- mit Siegeln geworben wird, die sich nicht anklicken lassen. Ein echtes Gütesiegel, zum Beispiel von Trusted Shops, muss mit dem Zertifikat des jeweiligen Siegelbetreibers verlinkt sein.
- die Internetadresse zum Beispiel durch eine seltsame Domainendung (.de.com) auffällt oder der Seitenname thematisch nicht zu den angebotenen Produkten passt.
- das Impressum unvollständig oder gar nicht vorhanden ist. Es sollte neben der Anschrift und der E-Mail-Adresse auch eine vertretungsberechtigte Person namentlich nennen. Auch die Handelsregisternummer ist im Impressum üblich.
- keine oder falsch übersetzte Allgemeine Geschäftsbedingungen angegeben sind.