Das Wichtigste auf einen Blick:
- ideal sind variable Temperaturstufen, um das Haar optimal zu stylen und Hitzeschäden vorzubeugen
- Tests zeigen: Geräte ohne Abschaltautomatik sind ein Sicherheitsrisiko
- Modelle mit abgerundeten Glättbacken bieten mehrere Styling-Variationen (Locken, Wellen, Beach Waves)
- mit breiten Glättbacken sind schnellere Frisierergebnisse in dickem, krausem Haar zu erzielen
- federnd gelagerte Glättplatten mindern den Druck auf das Haar
- Kabel-Drehgelenk und ausreichend langes Kabel erhöhen die Bewegungsfreiheit
Wer von Natur aus krause Haare hat, will die Mähne oft glattbügeln. An sich kein Problem: Das Angebot an Glätteisen ist groß, neben simplen Geräten lassen sich auch gehobene Technologien ausmachen. Solche mit Ionen sollen zum Beispiel verlorengegangene Feuchtigkeit ins Haar schleusen, andere auch Locken kreieren oder mit Nano-Silber stylen. Entsprechend stark variieren die Preise, und vor allem die edel aussehenden Geräte verlocken. Doch wie Tests zeigen, sind teure Glätteisen nicht unbedingt besser fürs Haar.
Ein Glätteisen kaufen: Worauf kommt es an?
- Material: Gut und sehr verbreitet sind Keramikplatten, da sie die Hitze gleichmäßig verteilen und leicht durchs Haar gleiten. Auch Heizplatten mit einer Beschichtung aus Keramik sind gut, sofern sie nur glatt sind und so dem Haar keinen Schaden zufügen können. Modelle mit Metallplatten sind nicht zu empfehlen.
- Sicherheit: Sicherheitssperre, Tastensperre, Plattenschutzkappe, Abschaltautomatik.
- Komfort: flexible Heizplatten, abgerundete Platten für Stylingvariationen wie Locken und Wellen, Digitaldisplay, Spannungsanpassung.
- Handhabung: schnelles Aufheizen, Kabel mit Drehgelenk, ausreichend (ca. 1,9 bis 2 Meter) langes Kabel.
- Temperaturregelung: Durch die Verwendung verschiedener Temperaturstufen können Sie Ihr Glätteisen anpassen, um auf die Bedürfnisse Ihres Haares einzugehen. Wenn Ihr Haar beispielsweise strapaziert oder chemisch behandelt ist, können Sie eine niedrigere Temperatur verwenden, um weitere Schäden zu vermeiden.
- Nicht entscheidend sind Ionen, wie Tests zeigen. Gut stylen auch Geräte ohne diese Technologie, etwa das zweitplatzierte Modell bei Stiftung Warentest, ein Glätteisen von Braun.
Grundsätzlich gilt: Haare vertragen Hitze unterschiedlich gut, feines schlechter als dickes und angegriffenes schlechter als gesundes. Besonders fortschrittlich sind in dieser Hinsicht Glätteisen mit „Nanny-Tech“: Mit ihnen tun Sie einfach das, was das Gerät Ihnen vorschreibt. Pressen Sie die heißen Platten also beispielsweise zu lange auf eine Strähne, beginnt die Arbeit der automatischen Temperaturanpassung des Braun Satin Hair 7 ST780 SensoCare.
Haarglätter im Qualitäts-Check: Was macht ein Testsieger besser?
Vor allem gute Urteile bei Glättung, Glanz, Kämmbarkeit, Sprödigkeit, statischer Aufladung und Frisierwilligkeit bringen ein Glätteisen dem Testsieg näher. Pluspunkte setzen auch Flexibilität, geringe Aufwärmzeiten und leichtes Gleiten durch die Strähnen. Wollen Sie sich vor dem Kauf gründlich absichern, greifen Sie am besten auf Tests von Stiftung Warentest oder ETM Testmagazin zurück.
Wie die großen Vergleichstests zeigen, können aber nur wenige Geräte in puncto Haltbarkeit der Frisur und Sicherheit einem Testsieger wie Remington S7710, Braun Satin Hair 7 ST780 Senso Care oder ikoo e-styler pro folgen. Negativ fallen auch zu viel Hitze und ein fehlender Temperaturregler in Tests auf. Ersteres führt zu verbrannten Fingerkuppen, Letzteres zu Hitze-Schäden in der obersten Haarschicht, besonders bei feiner oder geschädigter Haarstruktur.
Tipp: Haare nur trocken glätten
Beginnen Sie mit dem Glätten erst, wenn Ihre Haare vollständig getrocknet sind. Auch „handtuchtrocken“ reicht nicht. Das Haar sollte wirklich komplett durchgetrocknet sein - auch, wenn manche Hersteller etwas anderes behaupten.Temperaturregler: Am besten stufenlos und gradgenau
Glätteisen können sehr hohe Temperaturen entwickeln, bis zu 230 Grad schaffen selbst kleinere Geräte. Doch nicht jedes Haar verträgt das. Feines Haar zum Beispiel wird durch Hitze stark strapaziert und benötigt solche Temperaturen zudem gar nicht. Dickes Haar hingegen bleibt bei niedrigen Temperaturen in seinem ursprünglichen Zustand.
- Deshalb ist es wichtig, die Temperatur regulieren zu können, am besten möglichst fein.
- Am besten sind stufenlos einstellbare Temperaturen und Glätteisen, deren höchste Temperaturstufe sich auf Wunsch bei maximal 185 Grad Celsius einpendelt (z. B. „Pro-Einstellung“ beim Remington S9100 PROluxe).
- Hochwertige Geräte verfügen über ein Display, auf dem Sie die Temperatur präzise ablesen und kontrollieren können.
- Der Hitzeaufbau sollte trotzdem möglichst zackig vonstattengehen. Moderne Geräte sind schon innerhalb von einer Minute einsatzbereit, manche brauchen nur wenige Sekunden.
Glätteisen im Vergleich: Brauche ich schmale, breite oder abgerundete Glättbacken?
Dass man durch feines Haar nicht mit einem Plumps-Eisen pflügt und mit einem Mini-Haarglätter in dickem Walle-Haar kaum weiterkommt, ist klar. Doch zum Glück ist die Auswahl groß. Achten Sie darauf, dass der Haarglätter Ihrer Haarstruktur und Ihren Stylingzielen gerecht wird:- Mit einem Haarglätter mit breiteren Platten können Sie in dickem, krausem und langem Haar schnellere Ergebnisse erzielen.
- Schmale Platten sind gut für kürzeres Haar oder Pony-Partien.
- Mit schmalen Geräten, deren Platten seitlich leicht abgerundet sind, gibt Ihr Styling auch Locken, Wellen oder Beach Waves her.
- Einige Glätteisen arbeiten mit flexiblen Heizplatten. Sie sollen den Druck auf das Haar minimieren und es demnach besonders schonend glätten.
- Mini-Haarglätter passen in die Handtasche und können auch zwischendurch eingesetzt werden. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann das sehr nützlich sein.
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Übersetzungshilfe
Was Keramik ist, wissen Sie. Aber Turmalin? Nano-Silber? Folgen Sie uns in die Haarglätter-Welt.Turmalin
Beworben als „Goldstandard“ bei Glätteisen. Eingeschmolzene Turmalin-Kristalle sollen die Vorzüge der klassischen Keramikbeschichtungen noch verbessern. Keramik-Turmalin meint das Herstellungsverfahren für eine Oberflächenstruktur, die durch eingebackenen Turmalin-Puder besonders wertvoll für Glätteisen-AnwenderInnen sein soll. Es soll den Glättvorgang unterstützen, indem es feuchtigkeitserhaltende Ionen erzeugt und so trockenem und geschädigtem Haar vorbeugt.
Titan
Werbewirksamer Einsatz als Material mit Infrarot-Wärmestrahlung und negativ geladenen Ionen, die Feuchtigkeit und Glanz des Haares verstärken sollen. Titan ist ein glänzendes Metall, das aus vulkanischen Gesteinsarten stammt und für Wärmeleitfähigkeit, Härte und Hitzebeständigkeit steht. Haarglätter mit Heizbacken aus Titan punkten mit schneller Wärmeübertragung und sehr guten Glättergebnissen unabhängig von der Haarstruktur. Ein weiterer Vorzug liegt im haarschonenden Stylen mit weniger Durchgängen durch das Haar.
Nano-Silber
Hausmaterial beispielsweise von Vitalmaxx-Glätteisen aus der TV-Werbung oder von Grundig. Hinter dem Begriff Nano können sich u. a. mit Keramik und Silberpartikeln beschichtete Aluminium-Heizelemente verbergen, manchmal ist zusätzlich Turmalin eingemischt. Die Nano-Silber-Technologie soll Beschichtungen mit möglichst kleinen, leitfähigen Materialien und großen Oberflächen ermöglichen. Auffallend ist, dass die Datenblätter der Hersteller solcher Glätteisen oftmals ohne Aufschluss über den Zweck von Nano-Silber und die weitere Zusammensetzung der Beschichtungen bleiben. Manchmal ist auch nur das Herstellungsverfahren für eine Oberflächenstruktur gemeint, die durch aufgebrachte Kleinstteile schmutzunempfindlich gemacht werden soll.
Nano-Diamond
Werbewirksames Modewort etwa bei Philips, dessen Glätteisen dank Nano-Diamond-Heizplatten ein schnelleres Glätten und außergewöhnlich glatte Styling-Ergebnisse versprechen. Der Hersteller erklärt dies mit der besonders harten Oberflächenstruktur von Diamanten – eine Eigenschaft, die er sich für die Optimierung der Keramikplatten zunutze macht. Diese sollen kratzfester, glatter, gleitfähiger sein und zu glänzenderen Ergebnissen führen.
Metall
Glättbacken mit puren Metallbeschichtungen sind nahezu in der Versenkung verschwunden, seit es leitfähige, haarschonende und bezahlbare Keramikbeschichtungen für den Massenmarkt gibt. Metallbeschichtungen können stellenweise sehr heiß werden und das Haar empfindlich schädigen. Auch das ETM Testmagazin forderte in seinen Tests glattes und gleichermaßen schonendes Material für seine Testkandidaten – der Startschuss für Keramikbeschichtungen auf breiter Front und Innovationsimpulse für noch härteres, gleitfähigeres und schonenderes Material.
Temperatur regeln. Gesundes und kräftiges Haar verträgt rund 200 Grad Celsius – feines, gebleichtes oder geschädigtes Haar nicht mehr als etwa 170 Grad. – Stiftung Warentest in „test“-Heft 1/2019.