Das Wichtigste auf einen Blick:
- Passform: auf bequemen, aber straffen Sitz achten
- Anprobe nachmittags oder abends empfehlenswert (maximale Fußschwellung)
- zu dicke Polsterung verschlechtert Kraftübertragung
- Schuhe mit Drehverschluss („BOA“) sind leichter verschließbar und schnell nachjustiert
- gute Rennradschuhe schon für weniger als 100 Euro erhältlich
Wodurch zeichnen sich die Testsieger unter den Rennradschuhen aus?
Naheliegend, dass der erste Prüfblick in den Tests der Passform gilt. Schnell lässt sich eine testübergreifende Formel extrahieren: Gut sitzt ein Rennradschuh, wenn er bequem, aber straff anliegt. Denn nur wenn der Fuß ausreichend fixiert ist, kann die Beinkraft verlustfrei auf die Pedale übertragen werden. Seine Stärken entfaltet der Schuh aber nur im Verbund mit einer steifen Außensohle. Strahlende Einserkandidaten erzielen diese Steifigkeit durch Carbon, das das Gewicht nach unten, den Wert des Schuhs aber nach oben treibt.Ein Problem bleibt ungelöst: Jeder Fuß ist eben anders und jeder Testproband klagt über andere Problemzonen und Druckstellen. Mehrfach-Testsieger Shimano verbucht die geringste Beschwerdezahl und kommt einer universellen Passform im Testumfeld am nächsten. Clevere Produktpolitik: Die Schuhe werden in verschiedenen Breitenvarianten angeboten. Ohne den Anprobe-Marathon geht es trotzdem nicht. Die Tests verraten im Regelfall lediglich, ob der Leisten des Herstellers für schmale oder breite Füße gedacht ist.
Eine ebenso wichtige Rolle spielt die Beschaffenheit des Obermaterials. Ist es zu weich, gibt es schnell nach, was zulasten der Kraftübertragung geht. Testsieger treffen den Grat zwischen zu hart und zu weich. Beim Verschluss haben Klett-, Ratschen- und Drehverschlüsse die klassische Schnürung nahezu vollständig vom Markt gedrängt, da sie den Druck gleichmäßiger auf den Spann verteilen. Gute Noten erhalten vor allem Rennradschuhe, die beide Varianten kombinieren. Nach einhelliger Meinung der Testpresse sollte auch die Innensohle weder zu nachgiebig noch zu fest sein. In diesem Punkt kann nahezu jedes Modell im Grunde nur aufgewertet werden – hochwertige Einlegesohlen sind ab etwa 30 Euro erhältlich. Aufmerksamkeit verdient auch das Fußgewölbe, das ausreichend gestützt werden sollte. Gummikeile unter der Sohle lösen dies – zuvorkommende Hersteller legen der Lieferung verschiedene Größen bei.