autoTEST prüft Autos (10/2013): „Spaßgesellschaft“

„... im Auftritt etwas halbstark, im Finish alles andere als perfekt und im Handling das wohl Übersteuerndste, was man aus einem Fronttriebler guten Gewissens noch machen kann. Vorn grölt der Vierzylinder, hinten rauscht die Turbo-Fanfare; das Fahrwerk hopst, die Lenkung zerrt, das Heck zappelt. Perfekt ist allenfalls die Harmonie seiner Eigenheiten. ...“

„... Wer im Drehzahlkeller nach Drehmoment fahndet, dem knurrt der etwas unkultivierte 2,3-Liter zwar erst ein Loblied aufs Turboloch; hat man sich jedoch erst einmal auf 3000 Touren vorgearbeitet, schlägt der Punch dafür umso vehementer im Vorbau ein. ...“

„... Gut, querdynamisch hat gegen den Benz noch nicht einmal der brandneue Performance-GTI groß etwas zu bestellen. Zu konsequent klebt der Schwabe auf dem Asphalt, lässt sich nicht einmal von groben Schnitzern aus der Balance werfen und spurt seine Radien selbst dann noch mit unerschütterlicher Neutralität, wenn der Großteil der hier versammelten Truppe bereits hilflos durch seinen Grenzbereich rödelt. ...“

„... Lenkpräzision, Rückmeldung und Neutralität suchen unter Fronttrieblern ihresgleichen. Großes Lastwechseln ist dem Renault vollkommen fremd. Er dreht sich den Hintern nur auf ausdrückliches Kommando und dann auch nur in sehr dosiertem Maße zurecht. Mehr muss auch nicht sein, schließlich existiert kaum nennenswertes Untersteuern, das man in irgendeiner Form korrigieren müsste. ...“

„... An der massigen Schaltung mit ihren extrem kurzen Wegen werden die Gänge durchgerammt, an der präzisen Lenkung die Winkel justiert. Langsame Kehren zieht man im leichten Powerslide, schnelle je nach eigener Courage, während man sich trotz inniger Beziehung zum Drehzahlbegrenzer immer wieder fragt, weshalb man sich geradeaus so verloren vorkommt. ...“

„... Dem Volvo könnten gerade Abschnitte ... kaum lang genug sein. Denn selbst wenn er sich als V40 T5 R-Design mit sportlichen Initialen schmückt, so bleibt er letztlich doch eher Genießer denn Racer. Was jedoch kein Fehler ist, zumal er diese Rolle dank seiner relativ sanften Abstimmung, den superbequemen Sportsesseln sowie der Volvo-typischen Rundum-sorglos-Sicherheitsausstattung auch bestens bedient. ...“

„... Der GTI liegt wesentlich agiler, baut an der Vorderachse hohen Grip auf, lastwechselt sich den Hintern punktgenau zurecht, zeigt im Sportmodus relativ geringe Aufbaubewegungen und schluckt Kerbs dennoch so souverän wie eh und je. Einzig die neue, dem Performance-Modell vorbehaltene Differenzialsperre ... kann nicht auf ganzer Linie überzeugen. ...“