Das Wichtigste auf einen Blick:
- ausreichend Fluorid in den Pasten für Erwachsene und Kinder enthalten
- Verbrauchermagazine kommen zu unterschiedlichen Testergebnissen
- Natriumlaurylsulfat, auch als Sodium Lauryl Sulfate deklariert, kann die Schleimhäute reizen
- Testsieger-Pasten „Extra White“ und „Extreme Clean“
- etliche neue Zahnpasten mit Weiß-Auslobung im Sortiment
- Öko-Test: Vorsicht bei den Inhaltsstoffen in Weißmacher-Zahnpasten
Zahnpasta von Odol-med3 im Test: Gesündere und über Nacht reparierte Zähne
Mit aufheulender Werbung bringt Odol-med3 seine Zahnpasten an den Kunden, etwa als Extreme Clean, High Definition WHITE UP MY DAY oder Night Repair. Letztere soll den durch Zuckersäure geschädigten Zahnschmelz über Nacht reparieren, andere die Beißer weißer machen oder Verfärbungen entfernen. Und tatsächlich: Tests zeigen, dass etwas dran ist am Versprechen von Odol-med3-Zahncremes als Zahnfeger für weißere oder gesündere Zähne. Wenn Sie bislang dachten, man könne auf Weißmacher-Zahncremes eigentlich nur hereinfallen, dürfen Sie hier offenbar zugreifen. Mit dem Produkt Extreme Clean ließ sich sogar der Testsieg holen, so geschehen bei Stiftung Warentest 12/2017, wo die Variante Tiefenreinigung als einzige sanfte Weißmacher-Zahncreme dunkle Verfärbungen „sehr gut“ wegschrubbte.Aber auch die Original von Odol-med3 geht „gut“ gegen die unschönen Schleier vor – bei zugleich niedrigem Abrieb und schonender Reinigung zum Schutz empfindlicher Zähne. Ebenfalls „gut“ können Sie mit dem Odol-med3 All-in-One-Schutz Verfärbungen von den Zähnen scheuern, die etwa durch Tee oder Kaffee entstehen. Niedriger Abrieb, hohe Putzleistung – so lassen sich die Testergebnisse zu den sanfteren Odol-med3-Zahnpasten zusammenfassen. Das Gesamturteil der übrigen Odol-med3-Pasten in Tests lautet „gut“, manchmal sogar „sehr gut“. Warentest-Testsieger erkennen Sie an Namen wie Odol-med3 Extreme Clean Tiefenreinigung oder Odol-med3 Extra White. Die Verbrauchermagazine warnen jedoch vor zu hohen Erwartungen an solche Bleaching-Pasten und fordern Hinweise auf der Verpackung, dass das Ergebnis von der individuellen Zahnfarbe abhänge. Die Zähne bekämen lediglich ihren ursprünglichen Farbton zurück, was biologisch bedingt längst nicht immer strahlendes Weiß bedeute.
Cremes mit hohem Abrieb entfernen Verfärbungen oft besser als sanfte. Zu den Ausnahmen gehört Odol-med 3 Extreme Clean. Sie reinigt mit wenig Abrieb sehr gut. – Stiftung Warentest in "test" 12/2017.
Kariesprophylaxe dank ausreichend Fluorid in allen Odol-med3-Zahncremes
Ausnahmslos gut gelingt Odol-med3 die Kariesprophylaxe sowohl bei den Zahnpasten für Erwachsene als auch für Kinder. Die guten Testergebnisse im entsprechenden Prüfpunkt „Kariesprophylaxe durch Fluorid“ lassen sich auf ausreichende Mengen des Spurenelements in den Produkten zurückführen. Fluorid-Skeptikern, die dem Spurenelement Nebenwirkungen bei Überdosierung zuschreiben, entgegnen die Warentester mit klaren Botschaften zur Wichtigkeit dieses Inhaltsstoffs: Der Nutzen fluoridhaltiger Zahnpasta sei so klar belegt wie ihre Sicherheit. Sich damit zu vergiften, sei praktisch unmöglich (Stiftung Warentest 12/2017). Letztlich empfiehlt sogar das auf kritische Inhaltsstoffe konzentrierte Magazin Öko-Test den Verbrauchern, beim Zahnpasta-Kauf auf fluoridhaltige Zahnpasten zurückzugreifen.Von Fluorid in Zahnpasta geht keine Gesundheitsgefahr aus – anders als oft behauptet. – Öko-Test im Oktober 2019.
Öko-Test: Vorsicht mit den Weißmacher-Pasten
Vorsicht gilt jedoch bei Weißmacher-Pasten, da sie oftmals problematische Inhaltsstoffe enthalten. Dazu gehört beispielsweise Natriumlaurylsulfat, auch als Sodium Lauryl Sulfate auf den Verpackungen deklariert. Diese und auch Pasten mit dem Bakterienkiller Triclosan sollten Sie nach einer Empfehlung der Öko-Tester links liegen lassen. Die Experten gehen sogar so weit und ziehen allein für Triclosan jeweils vier, für Natriumlaurylsulfat zwei Noten ab. Auch sonst fallen Zahnpasten von Odol-med3 hinsichtlich der Inhaltsstoffe im Öko-Test nicht ausnahmslos positiv auf. Bei den enthaltenen Polyethylenglykolen (PEG) kritisieren die Tester, dass diese die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen könnten. Was bei Kosmetika erwünscht sein kann, um bestimmte Wirkstoffe in die Haut einzuschleusen, ist bei Zahncremes problematisch, da auch schädliche Stoffe so besser aufgenommen werden können.Auf den Zahn gefühlt: Was bringen Farbstoffe, was Fluorid, Triclosan & Co?
- Natriumlaurylsulfat: Der Schaumbildner in Zahnpasten soll helfen, Essensreste und Plaque, also Zahnbelag, wegzuspülen. Die Substanz gilt jedoch als aggressiv und kann die Schleimhäute reizen.
- Triclosan: Bakterienkiller. Laut Experten kann er Bakterien resistenter gegen Antibiotika machen. Im Öko-Test zu Zahnpasten war vor allem Colgate, nicht aber Odol-med3 betroffen.
- Titandioxid wird in Zahncremes als Pigment mit aufhellenden Eigenschaften verwendet. Eine gesundheitliche Gefahr besteht laut Bundesinstitut für Risikobewertung nicht. Beim Einatmen könne die Substanz aber die Lunge schädigen und sogar Krebs erzeugen. Bei oraler Aufnahme sei das allerdings ausgeschlossen, heißt es in test 10/2019.
- PEG: Einige getestete Zahnpasten enthalten Polyethylenglykole und chemisch verwandte Stoffe (PEG). Sie können die Schleimhäute durchlässiger für Fremdstoffe machen. Steckte neben PEG auch Natriumlaurylsulfat in den Tuben, schnitten diese bei Öko-Test nicht besser als „mangelhaft“ ab.
- Fluorid: Bitte nicht mit dem giftigen Fluor verwechseln, warnt die Stiftung Warentest und plädiert für einen positiven Umgang mit dem umstrittenen Spurenelement. Fluorid sei unverzichtbarer Kariesschutz für die Zähne und durch nichts zu ersetzen, was den Zähnen genauso gut die verlorenen Mineralstoffe zurückgebe. Wer meint, auf fluoridfreie Pasten aus der Naturkosmetik zurückgreifen zu müssen, tut sich nichts Gutes. Kinderzahncremes sollen laut Deutscher Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde rund 500 ppm (parts per million, Teile pro Million) Fluorid enthalten. Maximal 1.500 ppm sind es bei Juniorzahnpasten für die ersten bleibenden Zähne. Diese Werte halten alle Odol-med3-Pasten im Test ein.
- Blue Covarine (CI 74160): Farbstoffzusatz, der sich wie ein Schleier auf die Zähne legt und sie weniger gelb aussehen lässt. Laut Stiftung Warentest kann das Ergebnis je nach Zahnbeschaffenheit unterschiedlich ausfallen. Verbraucher sollten ausprobieren, wie es bei ihnen wirkt. Der Effekt halte höchstens wenige Stunden vor. Von Dauer sei der schöne Schein nicht (Stiftung Warentest 1/2019).
- Pfefferminze: Pflanzenbestandteile wie Pfefferminze oder Kamille können bei Mundschleimhaut- und Zahnfleischentzündungen allenfalls eine Behandlung unterstützen, aber keine Ursachen beheben, heißt es in test 10/2019.
- Zink wirkt gegen Bakterien und soll so vor Plaque, Zahnfleischentzündungen, Mundgeruch und Zahnstein schützen. Kinder und Jugendliche sollen jedoch nach einer Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung keine zinkhaltigen Zahncremes verwenden. Sie nehmen bereits genug Zink über die Nahrung auf.
Zu Fluorid in Zahncremes entspann sich in den letzten Jahren ein Für und Wider. Mehr zu Thema lesen Sie im Interview mit Zahnmedizinerin Kiana Meier-Friedhoff.