Das Wichtigste auf einen Blick:
- „Frei-von-Devise“ schützt Umwelt und Gesundheit (z. B. Mikroplastik, Titandioxid)
- Naturkosmetikzertifizierung allein nicht schlagkräftig
- Ressourcenschonend: recycelbare Verapackungen mit hohem Rezyklatanteil
- An Notwendigkeit von Fluorid in nachhaltiger Zahnpasta ist nicht zu rütteln
- Vertrauenswürdige Siegel: Veganblume, Natrue, Ecocert
Eine nachhaltige Zahnpasta kaufen: Zähneputzen ohne Schadstoffe und Plastik
Wir von Testberichte.de schätzen Zahnpasta mit Öko-Esprit nicht erst, seit konventionelle Pasten mit umwelt- und gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen in Verbindung gebracht werden. Schon seit einiger Zeit können Sie sich nachhaltige Zahnpasten auf Testberichte.de anzeigen lassen. Kurz gesagt, ermöglichen diese Zahncremes Zähneputzen ohne Schadstoffe und Plastik – ein Vorteil für Mensch und Umwelt. Im Detail erfüllen sie eines oder mehrere unserer Nachhaltigkeitskriterien:- das Plastik, aus dem die Tuben bestehen und die Verpackung sind zum Teil oder vollständig aus recycelten Materialien gefertigt
- die Verpackung ist recycelbar
- die Paste enthält kein Mikroplastik
- das Produkt ist laut Hersteller vegan
- die Paste trägt eines der Siegel Natrue-, Ecocert- oder Veganblume
Ein Blick auf die Packungsrückseite bringt meist Klarheit, ob und ggf. welche Kriterien eine Zahnpasta erfüllt. Aber: Ist dort der Anteil an recycelten Materialien in der Verpackung deklariert, bleibt Ihnen nur, sich auf die Herstellerangaben zu verlassen. Die Redaktion von ÖKO-TEST verlangt zusätzlich Belege für den ausgelobten Rezyklatanteil in den Plastiktuben und -spendern und veröffentlicht ein „Ja“ oder „Nein“ der Hersteller in ihren Testtabellen. Auch ob ein unnötiger Umkarton zusätzlichen Müll verursacht, ist Teil der Prüfung.
Nachhaltige Zahnpasten sind „frei von“ – auch von überflüssigem Titandioxid
Natürlich ginge noch mehr, wie so oft bei Produkten mit grüner Handschrift. Doch das Kosmetik-Segment ist im Umbruch, den auch Sie, die Verbraucher und Verbraucherinnen, vorantreiben können. Lassen Sie etwa Zahnpasten links liegen, die das Weißpigment Titandioxid enthalten. Es schädigt möglicherweise das Erbgut, wenn es in den Körper gelangt, eventuell kann sogar Krebs entstehen. In Lebensmitteln ist es seit August 2022 verboten, in Kosmetik, wozu auch Zahnpasta gehört, bislang nur verpönt. Die EU hadert mit einem Verbot. Da Menschen tagtäglich Zahncreme in den Mund nehmen und geschätzt etwa zehn Prozent beim Putzen verschlucken, halten wir ein Verbot auch hier für sinnvoll.Oral aufgenommenes Titandioxid steht unter Verdacht, genotoxisch zu wirken, also das Erbmaterial zu schädigen. Das könnte auch für Zahnpasta relevant sein, da ein geringer Teil davon verschluckt werden kann. – Stiftung Warentest im Juni 2022
So erkennen Sie sicher, ob eine Zahnpasta den kritischen Weißmacher enthält
Ob Titandioxid in einer Zahnpasta enthalten ist, verraten Tests von Stiftung Warentest oder ÖKO-TEST. Sicher zu erkennen ist es an den auf Tube oder Karton angegebenen Inhaltsstoffen. Dort steht entweder „Titanium Dioxide“ oder das Kürzel CI 77891.An Fluorid in Zahnpasta gibt es aus Nachhaltigkeitssicht nichts zu rütteln
An der Notwendigkeit von Fluorid für den Kariesschutz gibt es auch aus Nachhaltigkeitssicht nichts zu rütteln. Gemäß Leitlinie der Zahnmedizin „Kariesprophylaxe bei bleibenden Zähnen – grundlegende Empfehlungen“ ist die schützende Wirkung von Fluorid vor Karies eindeutig belegt. Sowohl nach den Maßstäben von Stiftung Warentest als auch ÖKO-TEST gehört Fluorid nicht zu den verzichtbaren Inhaltsstoffen. Wir von Testberichte.de schließen uns den ärztlichen Empfehlungen an, die für Erwachsenenzahncremes zu einem Gehalt von 1.400 ppm, für Kinderzahncremes zu 1.000 ppm Fluorid raten.Sehr gut
1,4
happybrush Super Green Zahnpasta
Zum Produkt
Beim Thema nachhaltige Zahnpasta darf Happybrush nicht unerwähnt bleiben. Der Hersteller fällt durch ein stetig wachsendes Sortiment an nachhaltigen Produkten für die Zahnhygiene auf. Ein Beispiel bildet die Zahnpasta Super Green: vegan, ohne Mikroplastik, verpackt in einer vollständig recycelbaren Laminattube mit einem Rezyklatanteil von 30 Prozent. Die Paste wurde von ÖKO-TEST mit „sehr gut“ bewertet – auch, weil Fluorid in ausreichender Menge enthalten ist.
Sind Zahnputztabletten pauschal nachhaltiger als herkömmliche Zahnpasta?
Ohne das Plastik einer Tube kommen Zahnputztabletten wie die Denttabs Mint aus. Toll: Restentleert darf die Tüte auf den Bio-Müll, das Produkt ist Naturkosmetik-zertifiziert. Weil sie ihre Kariesprophylaxe jedoch nur teilweise belegen konnten, kamen die Tabletten im Test nicht über ein „Befriedigend“ hinaus. Es sei nicht belegt, wie gut das Fluorid in Zahnputztabletten verfügbar ist, erläutert die ÖKO-TEST (4/2021). Daher könne man Zahnputztabletten nicht als gleichwertigen Ersatz für Zahnpasta empfehlen.Wir finden: Das Prädikat „nachhaltig“ verdient sich eine Zahnpasta mit Kauftipp-Potenzial nicht allein durch eine kluge Verpackung. Auch „Bring It Back“-Recyclingprogramme etwa der Lush-Shops (z. B. bei den Zahnpasta-Tabs Sparkle) mögen auf die Nachhaltigkeit einzahlen. Doch eine Zahnpasta, die zwar auf nachhaltige Verpackungsstrategien zurückgreift, bei der Zahnpflege aber versagt, tun nicht Ihren Zähnen gut, sondern allenfalls dem Markenimage des Herstellers.
Außerdem lesenswert: Wie Sie mit Testberichte.de jetzt ganz gezielt zum nachhaltigen Produkt finden, verraten wir Ihnen hier auf unserer Magazinseite.