Das Wichtigste auf einen Blick:
- gute Zahncremes zu Cent-Preisen
- im Test teuren Apotheken-Zahnpasten und Markenklassikern überlegen
- mit Fluorid gegen Karies - wie von Öko-Test und Stiftung Warentest erwünscht
- keine Mängel bei den Inhaltsstoffen
- ohne bedenkliche Schaumbildner und PEG/PEG-Derivate
Gewagter Billig-Kauf oder Top-Pasten? – Aldi-Zahncremes im Image-Check
Verursacht Ihnen Billig-Zahnpasta wie die von Aldi Süd / Friscodent auch reichlich Unbehagen? Weil Sie denken, dass die schockierend günstigen Zahnpasta-Preise auch Spuren bei der Wirksamkeit hinterlassen müssen?Mit Blick auf die Testergebnisse von Stiftung Warentest und Öko-Test ist das nicht nötig. Im Gegenteil: Zahnpasten von Aldi & Co. schneiden im Test oftmals sogar deutlich besser ab als die teure Markenkonkurrenz, schreibt die Öko-Test im Frühjahr 2019 und empfiehlt neben Zahnpasten von Aldi Süd / Friscodent auch andere Discounter-Zahncremes für wenige Cents offiziell als gute Pasten für die Zahnpflege. Beim großen Zahnpasten-Vergleich der Öko-Test steht im Zeugnis fast aller getesteten Preiswert-Pasten ein „Sehr gut“ oder „Gut“ – mit nur zwei Ausnahmen von Aldi Nord und Netto (Diadent 5 Zahnweiss Spezialzahncreme), die in etwas schlechtere Notenfelder rutschten. Wenn Sie sich also auch sonst bei Aldi Süd mit allem Nötigen versorgen, machen Sie mit den getesteten Aldi-Zahncremes für 45 Cent pro Tube nichts falsch.
Für ein gesundes Gebiss müssen Sie nicht schwer in teure Apotheken-Zahnpasten investieren, so der Tenor auch in anderen Testmagazinen. Von teuren Pasten wie Dr. Kurt Wolff BioRepair oder Weleda Pflanzen Zahngel würden die Tester sogar abraten: Das „Mangelhaft“ von Stiftung Warentest zeigt, wie schlecht die Qualität der teuren Markenkonkurrenz oft ist.
Aldi-Zahnpasten gehören zu den Test-Gewinnern
Die meisten Discounter-Zahncremes gehören sogar zu den Test-Gewinnern. Neben Friscodent von Aldi Süd (für 0,45 bis 0,65 Euro) dominieren die Zahncremes von Aldi Nord / Eurodent ("Gut"), Lidl / Dentalux ("Sehr gut"), Rewe / Penny Today Dent ("Gut"), Netto / Diadent ("Gut") und Norma / Dentabella ("Sehr gut") das obere Feld der Testtabellen bei Stiftung Warentest. Das dürfte alle interessieren, die kein Extra-Sümmchen für Drogerie-Artikel in petto haben. Denn die Preisunterschiede bei den Zahncremes sind enorm: 100 Milliliter der teuersten Test-Zahnpasten kosten rund 7 Euro, bei den günstigsten sind es 36 Cent.Aldi Süd / Friscodent im Test-Fokus: Wie kommt es zu den erfreulichen Testergebnissen?
Wegen der Inhaltsstoffe – und zwar sowohl in Form des Vorhandenseins als auch des Fehlens. So enthält Zahncreme von Aldi Süd / Friscodent das Spurenelement Fluorid in einer Menge, die die Öko-Tester für die Karies-Vorbeugung empfehlen; in den Testversagern auch teurer Marken hingegen steckt wenig oder gar kein Fluorid. Darüber hinaus kommen Discounter-Zahnpasten ohne Problemstoffe wie Polyethylenglykole (PEG/PEG-Derivate) oder Natriumlaurlysulfat aus. PEG/PEG-Derivate setzen sehr viele Hersteller als Emulgatoren oder Tenside ein, und Natriumlaurlysulfat vor allem als Schaumbildner. Beides kann der Gesundheit schaden: PEG und deren Derivate wirken penetrationsfördernd, schwächen die Hautbarriere und lassen Ihre Haut unter Umständen empfindlicher auf Fremdstoffe reagieren. Schäumendes Natriumlaurlysulfat wiederum kann die Schleimhäute reizen. Auch bedenkliche Parabene als Konservierer sollten in guten Zahncremes fehlen. Der Vergleich zeigt, dass Discounter-Zahncremes gerade auf bedenkliche Inhaltsstoffe verzichten, die die Luxusmarken meinen, in ihren Zahncremes einsetzen zu müssen.Was hat es mit dem Fluorid in Aldi-Zahnpasta auf sich?
Vom Fluoridgehalt hängt es wesentlich ab, ob eine Zahncreme etwas bringt, so eine weit verbreitete Ansicht von Zahnmediziner:innen und Ergebnis zahlreicher Studien. Fluorid hilft gegen Karies, indem es den Säuregehalt im Mund ausgleicht, der bei der Zersetzung von Nahrung entsteht. Fluorid gibt den Zähnen verlorene Mineralstoffe zurück. Führende Expert:innen stimmen weitgehend darin überein, dass es derzeit keine bessere Vorbeugung gegen Karies gibt – abgesehen vom Putzen mit einer guten Zahnbürste und Technik. Die Stiftung Warentest bewertet Fluorid sogar als so bedeutend, dass alle Zahncremes ohne dieses Spurenelement in ihren Tests sofort durchfallen.Trotzdem ist es ratsam, die Fluoridzufuhr zu kontrollieren. Nach Empfehlungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) beträgt die tägliche Aufnahmemenge für Erwachsene und Kinder 0,05 Milligramm Fluorid pro Kilogramm Körpergewicht. Doch Kritiker heben mahnend den Zeigefinger: Das Zusammenspiel von Fluoriden mit anderen Stoffen könne sich schädlich auf die Gesundheit auswirken („Fluorid ist ein heikles Thema“). Aus diesem Grund verzichten Naturkosmetik-Marken wie Weleda oder Sante ganz auf den Zusatz von Fluorid.