Bunt geht es zu im Herrenschlittschuh-Dickicht. Der aktuelle Markt gibt eine Vielzahl an verschiedenen Modellen für jeden Geschmack, jeden Fahrstil und jeden Geldbeutel her. Die Kardinalsfrage vor der Anschaffung lautet also zunächst: „Welcher Schlittschuh-Typ bin ich?“
Der Elegante
Im Herrenrevier bildet er die Klasse der besonders bedrohten Arten, doch gibt es ihn immer noch: den eleganten, grazilen Eis-Casanova, der es auf die bewundernden Blicke der Zuschauerinnen abgesehen hat und Pirouetten zu drehen weiß wie Pljuschtschenko einst im Mai. Der Eiskunstläufer vermag es, die Eisfläche in eine aufregende Showbühne zu verwandeln – und auf dieser Bühne duldet er keine Nebenbuhler. Mutmaßliche Konkurrenten werden beim Rundendrehen in der Eishalle schnell mit einem beherzten Doppelsprung ins Abseits manövriert. Sein Schlittschuh ähnelt sehr dem weiblichen Pendant, wird aber traditionell in Schwarz verkauft. In der jüngeren Eiszeit tauchten gelegentlich auch modernere Phänotypen in Sneaker-Optiken und weiteren ausgefallenen Designs auf.
Der Vielseitige
Eigentlich steht er am liebsten auf Inline-Skates und liebt es, im Sommer schwung- und genussvoll jeden See zu umrunden. Je länger die Strecke, umso besser. Anzutreffen ist er auch in Parks oder auf den Radwegen der Nation. Um auch im Winter seinem Lieblingssport nachgehen zu können, schraubt er sich einfach Kufen an die Skates – et voila: Damit lässt es sich prima auch im Winter Runden drehen. Fein! Dabei greift er oft zu Soft- oder Semi-Softboots. Der vielseitig orientierte Fahrer sieht sein Treiben als sportliche Herausforderung, ihm geht es vor allem um die körperliche Fitness. In der Eishalle geht er immer als erster brav von der Eisfläche, wenn der Hallenwart in der Pause mit seiner Zamboni einfährt.