Auch wenn der Markt mittlerweile von den Hockey- und Softboot-Allroundern dominiert wird, hat der klassische Schlittschuh für den Eiskunstlauf mit seinem schlanken, eleganten Design bis heute nicht an Charme verloren und erfreut sich auch beim genussvollen Rundendrehen in der Eishalle immer noch großer Beliebtheit. Durch seine weniger ausgeprägte Kufenwölbung in Längsrichtung bietet er mehr Stabilitätsvermögen und gilt daher als idealer Anfängerschlittschuh. Einsatzfähige Einstiegsmodelle sind schon unter 100 Euro zu haben, Profimodelle dagegen können schnell ein paar Hunderter mehr kosten. Die sieben wichtigsten Punkte beim Kauf.
Passgenauigkeit – das A und O
Sind die Schlittschuhe zu groß, verliert der Fuß den nötigen Halt. Daher gehört eine exakte Passform zu den entscheidenden Kriterien beim Eiskunstlauf. Schiebt man die Zehen bei der Anprobe ganz nach vorne bis zum Anschlag, sollte zwischen Ferse und Schaft maximal ein fingerbreit Platz sein.
Anspruchsvolle Figuren erfordern einen härteren Schuh
Eiskunstlauf-Schlittschuhe gibt es mit verschiedenen Härtegraden. Profis greifen gern auf härtere Ausführungen mit verbesserten Stabilitätseigenschaften zurück, um bei schwierigeren Figuren ein Wegknicken des Fußes zu vermeiden.
Leder schlägt Plastik
Hochwertige Eiskunstlauf-Schlittschuhe werden meist aus Leder gefertigt. Das hat mehrere Vorteile, denn Leder verfügt zum einen über atmungsaktive Eigenschaften und passt sich der individuellen Fußform im Lauf der Zeit an. Synthetische Materialien sind zwar deutlich kostengünstiger, bieten aber weniger Atmungsaktivität und zeigen sich der Fußform gegenüber weniger adaptiv.
Auf den richtigen Kufenschliff kommt es an
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Kufen für den klassischen Eiskunstlauf, Eistanz und Synchron-Eiskunstlauf. Allen gemeinsam ist der Hohlschliff, also eine leichte Wölbung der Auflagefläche nach oben, sodass die Kufe lediglich auf ihren Kanten aufliegt. Je tiefer der Hohlschliff (je kleiner also der „Hohlschliff-Radius“), umso stärker schneidet sich die Kufe in das Eis. Das ergibt mehr Grip, leider aber auch einen höheren Gleitwiderstand. Ein zu flacher Hohlschliff dagegen reduziert zwar den Widerstand, allerdings auch die Griffigkeit der Kufe. Guter Mittelwert für den Anfang: ein Hohlschliff-Radius von 13 Millimetern. Übrigens sind die Kufen werksseitig meist nur vorgeschliffen und sollten vor dem ersten Einsatz zum Fachmann.
Unterschiedliche Bauweisen
Zwischen den Disziplinen ergeben sich Unterschiede in der Bauform. So fallen Kufen für den klassischen Eiskunstlauf wesentlich länger aus, was die Stabilität vor allem beim Absprung erhöht. Auch die Zacken sind viel stärker ausgeprägt. Kufen für den Eistanz und Synchronlauf dagegen verfügen über weniger ausgeprägte Zacken und fallen eher kürzer aus – zugunsten der Wendigkeit.

Gerade Zacken vs. Cross-Picks
Die am häufigsten anzutreffende Variante sind gerade Zacken. Anders die sogenannte „Cross-Pick“-Zacken. Hierbei handelt es sich um halbe Zacken mit abwechselnder Links-Rechts-Anordnung. Sie erlauben das Einschlagen der Zacken in jedem Winkel und präsentieren sich daher etwas fehlertoleranter als die klassische Variante.