23.02.2023
Der Durchschnittsfernseher: 55-Zoll-TVs sind am beliebtesten
Liebe Leserin, lieber Leser,
groß, aber nicht zu groß und dabei immer noch erschwinglich: Fernseher mit einer Bilddiagonale von 55 Zoll (140 Zentimeter) sind derzeit am beliebtesten. Wir zeigen Ihnen, wieviel Sie für einen guten 55-Zoll-TV ausgeben sollten und erklären die wichtigsten Funktionen.
Klarer Trend: Fernseher werden immer größer - aber auch teurer
Während der Durchschnittsfernseher vor zehn Jahren eine Bilddiagonale von nur 42 Zoll (107 Zentimeter) hatte, sind es aktuell schon knapp über 55 Zoll (siehe Grafik). Die Hersteller bringen immer größere TV-Geräte auf den Markt, Kundinnen und Kunden nehmen das gern an. Unsere Zugriffswerte zeigen, dass derzeit vor allem die aktuelle Durchschnittsgröße mit 55 Zoll gefragt ist. Parallel zur Größe sind die Ansprüche ans Bild gewachsen, wobei die Produktion großer Fernseher mit Ultra-HD-Auflösung, die im Wohnzimmer für Kinoatmosphäre sorgen, natürlich teurer ist, was auch die Verkaufspreise steigen lässt. Aber wieviel muss ich für einen guten Fernseher ausgeben?
Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis zwischen 700 und 1000 Euro
Unsere zweite Grafik zeigt deutlich: Je mehr Geld Sie für einen Fernseher ausgeben, desto besser ist er - zumindest sagen das die Noten der Testmagazine. Vor allem Modelle mit Preisen über 1500 Euro werden sehr gut bewertet. Doch auch die 55-Zöller im Preisbereich zwischen 700 und 1000 Euro können überzeugen und haben einen Notendurchschnitt von immerhin 2,1. Wenn Sie also ein leistungsfähiges TV-Gerät mit einer Bilddiagonale von 55 Zoll suchen und dabei nicht zu viel Geld ausgeben, aber auch nicht auf hochwertige Technik verzichten wollen, empfehlen wir, mindestens 700 und maximal 1000 Euro zu investieren – hier ist das Preis-Leistungs-Verhältnis am besten.
HDR10, ALLM und Dolby Vision: Welche Ausstattung kann ich für unter 1000 Euro erwarten?
Bei allen aktuellen 55-Zoll-Fernsehern handelt es sich um Smart-TVs. Per WLAN können Sie auf die gängigen Streaming-Dienste (Netflix, Amazon Prime, Youtube usw.) sowie die Mediatheken der TV-Sender zugreifen. Alle TVs dieser Größe bieten ein scharfes Ultra-HD-Bild (4K). Wird HDR (High Dynamic Range) unterstützt, was mittlerweile auch im 55-Zoll-Lager Standard ist, dürfen Sie sich auf besonders satte Kontraste und intensive Farben freuen - wenn auch die Bildhelligkeit stimmt. Die Weiterentwicklungen HDR10+ und Dolby Vision ermöglichen noch beeindruckendere Bilder, sind allerdings nur bei ungefähr der Hälfte der 55-Zoll-Modelle vorhanden, etwa beim 55 CUA 8290 von Grundig oder beim Mi TV Q1E 55“ von Xiaomi.
HDR-Inhalte gibt es momentan vor allem bei aktuellen Filmen und Serien auf Streaming-Portalen sowie bei den Games der neueren Spielekonsolen. HLG ist das HDR-Pendant für das normale TV-Programm, also besonders dann interessant, wenn Sie viel lineares Fernsehen schauen. Bei den aktuellen 55-Zoll-Fernsehern ist HLG eigentlich immer an Board. Die Funktionen ALLM und VRR wiederum sprechen vor allem Gamer an. Diese Funktionen sorgen für ein optimales Spieleerlebnis, sind aber nicht bei jedem Fernseher im 55-Zoll-Format vorhanden. Auch im Preisbereich bis 1000 Euro finden sich 55-Zöller, die beides an Bord haben, etwa der 55U77HQ von Hisense oder der 55C735 von TCL.
Mehr Spaß beim Gaming mit ALLM und VRR
Fernseher mit „ALLM“ (Auto Low Latency Mode) schalten automatisch in den latenzniedrigen Spiele-Modus, der Verzögerungen bei der Signalübertragung von der Spielekonsole minimiert. Ergänzend sorgt „VRR“ (Variable Refresh Rate) für eine ruckelfreie Wiedergabe grafisch anspruchsvoller Spielinhalte. Gemeint sind hier die Frameraten bzw. Bildfolgen, die variieren, je nachdem wie lange die Konsole zur Berechnung benötigt. VRR synchronisiert die Bildübertragung zwischen Fernseher und Konsole, verhindert damit Bildfehler wie „Tearing“ und überträgt die Inhalte flüssig. Wichtig: Sowohl Spielekonsole als auch Fernseher müssen mit diesen Funktionen ausgerüstet sein, sonst klappt es nicht.
Wenn es etwas mehr sein darf: Diese Extras gibt es ab 1000 Euro
Wenn Sie mehr als 1000 Euro für einen 55-Zöller ausgeben, erwarten Sie einige Funktionen, auf die Sie sonst verzichten müssen. Beispielsweise haben teure Modelle wie der Panasonic TX-55LZW984 einen Twin-Tuner an Bord, der den meisten günstigen Geräten fehlt – wobei es heute selbst in der Klasse unter 1000 Euro vereinzelt Fernseher wie den Samsung GQ55Q80A gibt, die dank Twin-Tuner einen Sender aufnehmen können, während Sie einen anderen Sender anschauen. Auch die integrierte Sprachsteuerung (z.B. Senderwechsel oder Videosuche per Zuruf) ist häufiger bei TVs über 1000 Euro anzutreffen. Ebenfalls erst ab 1000 Euro erhältlich: Mittels Sat-IP wird das TV-Programm im Heimnetz verteilt. Fernseher mit Sat-IP sind in der Lage, TV-Signale in IP-Signale umzuwandeln und ins Heimnetz einzuspeisen, andere Sat-IP-Fernseher und digitale Endgeräte (Smartphone, Tablet) können solche Signale streamen. Kleiner Wermutstropfen: Sat-IP bzw. TV-IP gibt es derzeit nur bei Panasonic, etwa beim TX-55JZW1004.
Unser beliebtester Fernseher 2022
Der 55OLED706 von Philips war im vergangenen Jahr, basierend auf den Zugriffszahlen bei Testberichte.de, 22 x gefragter als der Durchschnitt. Es handelt sich um einen OLED-Fernseher für knapp 1000 Euro, der in Tests und Meinungen gute Noten für das Bild und sehr gute Bewertungen für den Sound bekommt. Die Ausstattung ist solide, nur auf einen Twin-Tuner muss in diesem Fall verzichtet werden.
Aktuelle Produkttests
- Stiftung Warentest: Die 51 besten Fernseher 2022
- Audiovision: 13 LCD- und OLED-Fernseher (65 Zoll)
- Video: 55-Zoll-Fernseher mit Roku-OS