Das Wichtigste auf einen Blick:
- Nährstoffmenge entspricht nicht immer der empfohlenen Dosierung
- nur Produkte mit anerkanntem Bio-Siegel erreichen gute Testergebnisse
- nicht immer als Alleinfuttermittel geeignet
- alle Bio-Futter bestehen die Schadstoffprüfung
Warum schneidet Bio-Katzenfutter in Testberichten der Fachmagazine schlecht ab?
Bei Katzenfutter mit Bio-Qualität denkt man sofort an sorgfältig kontrollierte, hochwertige Zutaten, die die Gesundheit des Stubentigers fördern. Zugleich unterliegt man dem Glauben, mit Kauf und Gabe dieses Futters sowohl umwelt- als auch ernährungsbewusst zu handeln. Daher erschrecken die Laborergebnisse renommierter Testmagazine umso mehr.Die Bio-Katzenfutter schaffen es aufgrund ihrer unzureichenden Zusammensetzung nicht in die Bestenlisten. Neben den erhöhten Angaben der Fütterungsempfehlungen tragen vor allem die über- oder unterdosierten Nährstoffe zu den schlechten Testergebnissen bei. Nicht die Bio-Qualität der verwendeten Rohstoffe, sondern das Verhältnis von enthaltenen Vitaminen, Mineralstoffen, Fett und Eiweiß ist nicht dafür ausgelegt, eine Katze auf Dauer ausgewogen zu ernähren. Daher werten die Tester die Bio-Produkte außerdem hinsichtlich ihrer Deklaration ab. Denn die Bezeichnung „Alleinfuttermittel“ ist wegen der minderwertigen Bedarfsdeckung nicht gegeben.
Sollte ich statt zu Bio-Futter doch lieber zu Discounterprodukten greifen?
Es ist bekannt, dass Biofutter bis um ein zehnfaches teurer als die Nicht-Biovarianten vom Discounter sein können. Dass es auch ohne Bio-Siegel mit dem Nährstoffmix stimmen kann, um die Katze optimal zu ernähren, zeigt der preiswerte Testsieger 2017 von Edeka / Gut & Günstig.Trotzdem muss nicht auf Bio-Qualität verzichtet werden. Denn im Hersteller-Vergleich fällt auf: Bio ist nicht gleich Bio. Tester decken vor allem Mängel bei Bio-Nassfutter für Katzen mit nicht verifizierten Bio-Siegeln auf.
Futtermittel, die einen selbst kreierten, nicht staatlich geprüften Aufdruck, wie beispielsweise „100 % Bio“ tragen, schneiden vor allem bei der ernährungsphysiologischen Qualität mit „ausreichendenden“ oder sogar „mangelhaften“ Noten ab. Das Futter vom Hersteller Dr. Ziegler etwa enthält viel zu wenig Kupfer, Zink bzw. Vitamin E, was auf Dauer das Immunsystem schwächen kann.
Erfreulicherweise erreichen dagegen Produkte mit anerkanntem Bio-Siegel „gute“ Testnoten. Das Pâté Adult Cats mit Huhn von Almo Nature etwa trägt das österreichische Siegel für Bioqualität und überzeugt die Tester bei der Nährstoffzusammensetzung. Bei diesem Futter ist durch die Kennzeichnung nachgewiesen, dass mindestens 95 Gewichtsprozent seiner landwirtschaftlichen Zutaten aus ökologischer Produktion stammen. Damit kann es getrost als Alleinfuttermittel eingesetzt werden.
Bei Rohstoffen aus biologischer Herstellung schwanken die Vitamin- und Mineralstoffgehalte. Um dem Terminus „Alleinfuttermittel“ trotzdem gerecht zu werden, fügen einige Bio-Hersteller ihren Produkten die entsprechenden fehlenden Nährstoffe hinzu. Die Zusatzstoffe werden als solche ausgewiesen. Erfreulich: In dem Prüfpunkt „Schadstoffe“ erhalten alle getesteten Bio-Katzenfutter fast immer die Bestnote. Dessen ungeachtet, dürfen die Produkte nach Futtermittelrecht, trotz Zugabe von Vitaminen und Mineralstoffen, als Bio-Produkt ausgewiesen werden. Ausführlichere Informationen zu Kennzeichnungspflicht und Voraussetzungen zu Bio-Produkten können auf dem Informationsportal Ökolandbau nachgelesen werden.