Nicht jeder PC-Enthusiast mit Hang zur Übertaktung ist mit Dichtungen und wasserführenden Rohrleitungen vertraut. So scheut man vor dem Eigenbau einer hocheffizienten Wasserkühlung gern zurück, die auf der anderen Seite auch enorme Zusatzkosten erzeugen kann. Hier bietet sich die Anschaffung einer alternativen Wasserkühlung an, die als geschlossenes Kühlsystem von vielen Herstellern angeboten werden.
All-in-one-WaKü
Im Bereich der Wasserkühlungen mit geschlossenem System findet man viele Anbieter und unter dem äußeren Erscheinungsbild findet man die Technik von nur zwei Produzenten. So beherrschen Asetek und Cool IT den Markt der WaKü-Systeme für Einsteiger. Auch wenn Cooler Master von sich behauptet, mit dem Seidon eine eigene Entwicklung geschaffen zu haben, kam es gleich zum Patentstreit mit Asetek, da sich zu viele Eigenschaften ähneln. Letztendlich spielt es für den Käufer jedoch keine Rolle, da sich der Streit im Vergleich mit Apple und Samsung um die runden Ecken eines Smartphones ähnelt. Bei allen Herstellern ist die Technik sehr ausgereift und vor allem sicher. Das fertig befüllte System muss nur eingebaut und angeschlossen werden und kann über Jahre wartungsfrei genutzt werden. Das ist der große Vorteil der AiO-Wasserkühlungen, die je nach Größe mit 80 bis 200 EUR zu buche schlagen – Ausnahmen gibt es auch hier, wenn besonders große Außenradiatoren zum Einsatz kommen.
Technisches
Der technische Aufbau eines geschlossenen Kühlsystems ist denkbar einfach gestaltet und wir „am Stück“ geliefert. Als Hauptkomponenten kann man einerseits den Radiator mit einer einfachen oder beidseitigen Belüftung ausmachen und die Baseplate mit integrierter Pumpe. Beide Teile sind durch einen Zulauf- und einen Ablaufschlauch miteinander verbunden. Die Bodenplatte sollte aus reinem Kupfer gefertigt sein und innen ein weitverzweigtes Kanalsystem zur Oberflächenvergrößerung besitzen. Dadurch wird ein schneller Abtransport der warmen Flüssigkeit gewährleistet. Diese Weiterbeförderung der Kühlflüssigkeit wird von der integrierten Pumpe gleistet, die ihre Stromversorgung direkt vom Mainboard bezieht. Je nach Anschluss kann hier die Drehzahl mittels PWM-Signal (4-Pin-Anschluss für Pulsweitenmodulation) oder bei einigen Modellen auch manuell gesteuert werden. Die eigentliche Kühlung findet dann im Radiator statt. Hier unterscheiden sich die Modelle nicht nur in ihrer Gesamtgröße, sondern auch in der Anzahl der Kanäle und Kühllamellen. Die kleinsten Ausführungen arbeiten mit 80 Millimeter großen Lüftern, die von 100er und 120er im Einzellüfteraufbau gefolgt werden. Zwei Lüfter nebeneinander erreichen meist 240 und drei Lüfter 360 Millimeter. Wenn sich die großen Radiatoren nicht im Inneren (meist Deckelbereich) des PCs unterbringen lassen, muss man die Schläuche nach außen verlegen, was aber ein Öffnen des Kühlsystems zur Folge hätte. Deswegen beschränken sich die meisten Anwender auf eine Maximalgröße von 240 Millimetern. Generell lassen sich die Radiatoren beidseitig belüften. Einige wenige Modelle sehen sogar eine Erweiterung auf ander Kühlbereich vor. Einen Ausgleichsbehälter benötigt man bei den Komplettwasserkühlungen nicht.