Das Wichtigste auf einen Blick:
- leistungsfähige PCs mit Grafikkarten benötigen ein Netzteil um 500-600 Watt
- Übertakter und Enthusiasten sollten zu Geräten mit mehr als 800 Watt greifen
- für Büro-PCs genügen 300 Watt meist völlig
- das 80Plus-Zertifikat signalisiert eine gewisse Energieeffizienz
- teurere Netzteile sind ausfallsicherer
Wie werden Netzteile von Fachmagazinen geprüft?
Fachpublikationen wie PC Games Hardware oder c't prüfen regelmäßig Netzteile und verwenden dabei komplexe Messtechniken. Die Effizienz des Netzteils ist ausschlaggebend für die endgültige Wertung. Diese wird in der Regel mit einem "80Plus"-Siegel vom Hersteller direkt beworben. In Testberichten wird der Wahrheitsgehalt des Siegels in verschiedenen Einsatzszenarien von Leerlauf bis Volllast geprüft. Stimmt die Effizienz, so ist der nächste wichtige Punkt im Test die Einschätzung der Lautstärke. Auch hier wird zwischen Lastszenarien und der Lautheit im Leerlauf unterschieden. Die Langlebigkeit lässt sich im Rahmen eines normalen Produkttests nicht prüfen, weshalb die Verarbeitungsqualität und der Materialeindruck sowie die vom Hersteller gewährte Garantiedauer für eine Einschätzung dieser herhalten müssen. Der Lieferumfang findet außerdem häufig Erwähnung, mangels großer Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Anbietern hat diese aber nur selten Einfluss auf die Wertung. Insbesondere im hart umkämpften Bereich der Netzteile zwischen 500 und 600 Watt ist letztlich das Preis-Leistungs-Verhältnis ausschlaggebend für die Platzierung in Vergleichstests.Wie viel Leistung sollte das Netzteil bieten?
Als Qualitätsmerkmale bei einem PC-Netzteil wären da eine stabile Nennleistung zwischen 300 und 850 Watt, ein hoher Wirkungsgrad, ein niedriger Geräuschpegel und schwankungsfreie Stromversorgung auch bei asymmetrischen Lasten. Einen gewissen Überspannungsschutz bei Überlastung und eine Leistungsfaktorkorrektur (PFC) sind zwar vorgeschrieben, leisten aber bei Billig-Netzteilen so gut wie gar nichts – hier lohnt die Anschaffung eines Markengerätes im ATX-Format. Dieses bietet daneben meist abnehmbare Kabelstränge und einen nachlaufenden leisen Lüfter, der noch für Kühlung nach dem Abschalten sorgt. Gamer-PCs mit leistungshungrigen Grafikkarten kommen schnell auf einen Stromverbrauch von 600 Watt und mehr. Hier sollten Hochleistungsnetzteile mit einer entsprechend hohen Wattzahl und einer guten Effizienzklasse zum Einsatz kommen, damit die Geräte reibungslos funktionieren können. Mini-PCs kommen dagegen meist mit Netzteilen um 125 Watt bei passiver Kühlung klar, da sich die Zahl der Stromverbraucher in diesen ITX-Geräten stark reduziert. Wer sich für Übertaktung interessiert oder gar eine Highend-Grafikkarte betreiben möchte, sollte sich nach einem Netzteil ab 800 Watt umschauen.