Das Wichtigste auf einen Blick:
- die Art der Farbe richtet sich nach dem Untergrund
- für mehr Wohngesundheit sorgen Farben ohne Konservierungs- & Lösemittel
- sind je nach Art für Innen und Außen geeignet
Es gibt unterschiedliche Arten von Farben. Die Art der Farbe richtet sich meist nach dem Untergrund, ob sie also Lehmwände, Holzbauteile, Terrakotta, Betonwände oder Tapeten und Gipskarton streichen wollen. Jede Farbe hat ihre spezifischen Eigenschaften und Vorteile, angepasst an den Untergrund.
Herkömmliche Wandfarben (Dispersionen)
Dispersionsfarbe wird am häufigsten für Wände und Decken verwendet, da sie leicht zu verarbeiten ist, sich auf nahezu allen Oberflächen auftragen lässt und zudem fast geruchlos ist. Neben der herkömmlichen Kunstharz-Dispersionsfarbe gibt es die Dispersionsfarbe mit Naturharzen, die zwar teurer ist, dafür aber auch komplett ohne synthetische Zusatzstoffe auskommt.Wie Sie Wände richtig streichen und welche Tipps & Tricks es gibt, können Sie in unserem ausführlichen Artikel erfahren. Es werden u. a. Fragen beantwortet, warum Sie während des Streichens nicht lüften sollten und welche Wandfarben gut für Allergiker und die Wohngesundheit sind.
Lehmfarbe - eine natürliche Wand- und Deckenfarbe
Wenn Sie ein historisches Gebäude mit Lehmputzwänden haben, dann ist es besser diese auch mit einer geeigneten Wandfarbe zu streichen, die gut auf den Untergund abgestimmt ist. Lehmfarbe ist hier die richtige Wahl. Sie ist meist in Pulverform erhältlich und wird einfach mit Wasser angemischt. Die Farbe besteht aus natürlichen Komponenten und ist demnach auch frei von Konservierungs- und Lösemitteln. Sie lässt die Wände atmen, ist geruchsabsorbierend und schafft ein gutes und gesundes Raumklima, indem sie Feuchtigkeit aufnimmt und wieder abgibt. Wenn Sie zu fertig angemischter Lehmfarbe greifen möchten, dann bedenken Sie, das diese zur Haltbarkeit mit Konservierungsmitteln versetzt ist. Da Lehmfarbe aber nicht wasserfest ist, sollten Sie sie im Bad oder in de rKüche nicht im Spritzwasserbereich verwenden.Trendy: Kreidefarben für den schnellen Gestaltungserfolg
Für eine individuelle Gestaltung von Möbeln, Treppen, Wandverkleidungen und vielem mehr (Shabby Chic oder Vintage genannt) eigenen sich Kreidefarben. Sie können meist ohne große Vorarbeiten auf die verschiedensten Oberflächen aufgebracht werden. Die Farbe erzeugt eine pudrige, nicht einheitlich deckende Oberfläche, die Sie mithilfe von Wachs oder Klarlack versiegeln können. Manche Kreidefarben brauchen diese Versiegelung nicht und können nach dem Durchtrocknen ganz normal mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. In Vergleichstests stellte sich heraus, dass diese Farben nicht selten mit Konservierungs- und Lösemitteln sowie anderen bedenklichen Stoffen belastet sind, obwohl man vom Namen her denken würde, es gibt nur natürliche Inhaltsstoffe. Wenn Sie auf gute und verträgliche Kreidefarben setzen wollen, dann greifen Sie zu Produkten vom Hersteller Kreidefarben-Manufaktur.Fassadenfarben
Wie der Name verrät, eignet sie sich für den Außenbereich und muss demnach hohen Anprüchen in Wetter- und UV-Beständigkeit genügen. Einige Fassadenfarben verfügen über den so genannten Lotus-Effekt, der dafür sorgt, das sich Schmutz durch Regen von alleine abwäscht. Hersteller nennen das auch gerne Selbstreinigungseffekt. Je nach Zusammensetzung und Bestandteilen kann man auch hier zwischen unterschiedlichen Typen wählen, die sich in ihrer Verwendung nach dem Untergrund richten. Dispersionen sind ebenso beliebt wie auch Kalk- und Silikatfarben.Dispersionsfarben gibt es vielen Farbtönen. Sie lassen sich gut überstreichen; sind allerdings nicht so gut für poröse, kalkhaltige Untergründe geeignet. Silikatfarben hingegen sind durch ihr Bindemittel Kaliumsilikat stark basisch wodurch Pilze und Algen keine Chance haben. Diese Farbe ist gut für poröse, zementgebundene Untergründe sowie Klinker und Ziegel. Die Auswahl an Farben ist jedoch aufgrund der mineralischen Bestandteile nicht so groß. Kalkfarben sind ein Klassiker, den Sie vielleicht von früher kennen. Mit gelöschtem Kalk wurden Bauernhäuser und Ställe gestrichen. Die Farbe ist stark alkalisch und dadurch schimmelhemmend, aber auch stark ätzend. Sie eigenet sich für alle mineralischen Untergründe (Putze, Beton, Kalksandstein), aber auch Tapeten, Gipskarton und Lehm. Durch die natürlichen Bestandteile ist sie sogar vegan sowie lösemittelfrei. Für mehr Wischbeständigkeit können Sie sogar Leinöl oder Quark unter die Kalkfarbe mischen. Fassadenfarben auf Silikonharz-Basis eignen sich gut für stark beanspruchte Fassaden mit viel Schmutzaufkommen, durch die Nähe zu Straßen, Bäumen, Industriegebieten etc. Algen- und Pilzwuchs können Sie durch den wasserabweisenden mit Abperleffekt versehenen Anstrich unterbinden.