Das Wichtigste auf einen Blick:
- erleichtern die Arbeit, da sich die Maschine selbsttätig ins Material vorarbeitet
- ideal für Bohr- und Stemmarbeiten in Beton/Mauerwerk
- meist 3 Funktionen: Bohren, Hammerbohren, Meißeln
- der Einsatzzweck bestimmt das Gerät
- mit 2-Ganggetriebe vielseitiger einsetzbar
- Elektro-Bohrhämmer ideal für große Bohrdurchmesser und Bohrkronen
Ein Bohrhammer kommt dort zum Einsatz, wo die Kräfte einer herkömmlichen Schlagbohrmaschine nicht mehr ausreichen. Für Löcher, Durchbrüche oder auch Kabelschächte in Beton und Mauerwerk. Das Praktische ist, dass Sie keinen Anpressdruck wie bei einer Schlagbohrmaschine ausüben müssen, um einen Fortschritt zu sehen. Ein Bohrhammer beißt sich quasi selbstständig durch das Material und Sie führen nur das Gerät. Je nach Einsatzzweck gibt es unterschiedliche Typen: den reinen Bohrhammer, Meißel- und Stemmhammer sowie Abbruchhammer. Viele Bohrhämmer sind Kombigeräte, mit denen Sie die Wahl zwischen drei Funktionen haben: Bohren, Hammerbohren & Meißeln.
Bohrhammer mit Akku oder mit Kabel?
Mittlerweile gibt es Bohrhämmer auch mit Akku. Hauptsächlich mit 18-Volt-Antrieb, vereinzelt auch mit 36 Volt. Die Geräte sind inzwischen sehr leistungsfähig und haben vor allem Sinn, wenn Sie keinen Stromanschluss in der Nähe haben. Ein Wechselakku ist in jedem Fall sinnvoll und gehört beim Betrieb eines Akkuwerkzeugs zur Grundausstattung. Da die größeren Hersteller alle Akkufamilien besitzen, können Sie meist mit einem Akkutyp eine Vielzahl an Maschinen betreiben, was den Erwerb von zusätzlichem Werkzeug preiswerter macht. Aber Sie müssen sich für einen Hersteller und ein System entscheiden, denn die Akkus sind in der Regel nicht herstellerübergreifend einsetzbar.Für dauerhafte Arbeiten, große Bohrdurchmesser oder für Bohrkronen sind die netzbetriebenen Bohrhämmer immer noch die erste Wahl.
Typische Einsatzgebiete für Bohrhämmer
- kleine Löcher mit geringerem Durchmesser (je nach Ausstattung der Maschine)
- große und tiefe Löcher in Stein und Beton bohren
- mit passendem Zubehör zum Stemmen nutzen (je nach Ausstattung der Maschine)
Worauf achten die Fachmagazine in Vergleichstests von Bohrhämmern?
Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der Funktion des Schlag- bzw. Hammerbohrens. Hier müssen die Geräte beweisen, dass sie mühelos durch Beton und hartes Gestein kommen. Die meisten Geräte sind mit einem pneumatischen Schlagwerk ausgestattet, womit Sie ohne Mühe Löcher in Wände stemmen können. Die meisten am Markt erhältlichen Modelle besitzen auch eine Meißelfunktion.Zum Eindrehen von kleinen Schrauben sind die Bohrhämmer nicht geeignet, große Schrauben schaffen sie allerdings auch. Ohne Hammerfunktion können Sie auch Holz und Metall bohren. Beim Fehlen eines zweiten Gangs dauert das jedoch etwas länger.
In den Vergleichstests haben sich bisher Geräte von Bosch (grün und blau), DeWalt und Makita bewährt. Bei Heimwerkern sind Geräte der DIY-Serie von Bosch sehr beliebt, aber auch Hersteller wie Einhell haben eine gute Qualität und erreichen oft eine Erwähnung als Preis-Leistungstipp.
Achten Sie bei netzbetriebenen Bohrhämmern auf ein langes Kabel; bei Akkugeräten am besten auf einen Wechselakku und Akkus mit hoher Kapazität (ab 3 Amperestunden aufwärts). Einige Hersteller legen ihren Bohrhämmern auch noch ein Schnellspannbohrfutter bei, mit dem Sie Rundschaftbohrer und Bits benutzen können.
Welche Leistungsangaben sind wichtig?
Die Bohrleistung des Bohrhammers wird durch mehrere Faktoren beeinflusst. Zum einen braucht die Maschine die nötige Schlagenergie. Diese wird in Joule angegeben und sollte mindestens zwischen 2,0 und 3,5 Joule liegen. Je höher die Schlagenergie ist, desto leichter dringt der Bohraufsatz in hartes Material.
Für Heimwerkertätigkeiten reichen meist um die 2,5 Joule aus. Wenn der Bohrhammer vorrangig für Renovierungsarbeiten genutzt werden soll, ist mehr Kraft notwendig. Ebenfalls ausschlaggebend für die Leistung ist die Drehzahl. Da die Maschine bei verschiedenen Bohrdurchmessern und Materialien auch unterschiedlich kraftvoll arbeiten muss, ist eine Drehzahlregulierung sehr sinnvoll.
Als dritter Faktor ist die Schlagzahl zu nennen, die aussagt, mit wie vielen Schlägen pro Minute die Maschine arbeitet. Gängig sind um die 4.000 Schläge pro Minute. Die Leistungsaufnahme spielt beim Bohrhammer übrigens nur eine untergeordnete Rolle, liegt aber im Allgemeinen zwischen 500 und 1.000 Watt. Ebenfalls wichtiges Detail sind die Angaben zum Maximaldurchmesser in Beton, Stahl und Holz. Daran können Sie auswählen, welcher Bohrhammer sich am besten für Sie eignet.
Die Ausstattung
Der Umfang der Ausstattung bestimmt über die Einsatzmöglichkeit eines Bohrhammers, wirkt sich aber auch auf den Preis aus. Ob ein Bohrhammer auch für weichere oder spröde Materialien geeignet ist, also auch statt einer Schlagbohrmaschine genutzt werden kann, hängt davon ab, ob er über einen Schlagstopp verfügt, durch den das Schlagwerk deaktiviert werden kann. Einen Drehstopp hingegen benötigt man, wenn mit der Maschine auch Meißel-, Stemm- oder Schlitzarbeiten ausgeführt werden sollen. Soll mit dem Bohrhammer auch geschraubt werden, benötigt er einen Rechts-/Linkslauf. Den haben aber die meisten Geräte auf dem Markt.Außerdem sollten Sie auf eine Anti-Vibrations-Vorrichtung achten. Bohrhämmer können starke Vibrationen erzeugen, was sich negativ auf die Bedienung auswirkt. Daher sind Geräte mit Vibrationsdämpfung ein Komfortgewinn, der mehr kostet, aber sich bei längeren Arbeiten positiv bemerkbar macht. Maschinen mit bürstenlosen Motoren sind langlebiger, da sie nicht vom Verschleiß der Kohlebürsten im Motor abhängen. Das kostet natürlich und wird bei preiswerten Modellen nicht verbaut.
SDS-plus, SDS-Max, Schnellspannbohrfutter: Welche Aufnahme für welches Gerät?
Bohrhämmer haben aufgrund ihrer Funktionsweise in der Regel spezielle Bohrfutter, damit die Werkzeuge beim Arbeiten nicht aus der Aufnahme rutschen. Ein SDS-Plus-Bohrfutter finden Sie bei Geräten der Gewichtsklasse 2 bis 4 Kilogramm. Die Werkzeugaufnahme ist dann für Schaftdurchmesser bis 10 Millimeter ausgelegt.Die nächstgrößere Geräteklasse ab 5 Kilogramm arbeitet mit einer SDS-Max-Aufnahme. Hier finden Schaftdurchmesser bis 18 Millimeter Platz. Einige Hersteller legen ihren Bohrhämmern aber auch Schnellspannbohrfutter bei, damit Sie bei einfachen Bohr- und Schraubarbeiten die gewohnten Rundschaftbohrer nutzen können. Somit ist ein größerer Funktionsumfang gegeben. Allerdings ist es manchmal angenehmer, mehrere Werkzeuge parat zu haben, um nicht immer zwischen den unterschiedlichen Aufsätzen und Bohrern wechseln zu müssen.
SDS-Spannsysteme für Bohr- und Schlaghämmer
SDS („Special-Direct-System“ oder „Steck-Dreh-Sitz“) wurde ursprünglich vom Hersteller Bosch entwickelt. Nach Ablauf der Patentrechte konnten auch andere Hersteller das System übernehmen. So nutzen zum Beispiel Makita, Metabo, DeWalt und Einhell auch diese Systeme.- SDS-plus: für Schaftdurchmesser bis 10 mm
- SDS-max: für Schaftdurchmesser bis 18 mm
Worauf muss ich beim Kauf eines Bohrhammers achten?
- Rechts-/Linkslauf: Ermöglicht Schraubarbeiten.
- Drehstopp: Bohrhammer kann auch für Meißel-, Stemm- oder Schlitzarbeiten genutzt werden.
- Schlagstopp: Ermöglicht das Bearbeiten von weicheren oder spröden Materialien.
- Drehzahlregulierung: Erweitert Einsatzspektrum und Anpassung an unterschiedliche Materialien.
- Vibrationsdämpfung: Sorgt für besseres Arbeiten.
- Schlagenergie/Drehzahl/Schlagzahl/max. Bohrdurchmesser: Sind ausschlaggebend für die Leistung.