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Ratgeber: Lichttechnik

Mobi­les und fle­xibles Kame­ra­licht für wei­che Schat­ten

Stärken

Schwächen

Wie behaupten sich Videoleuchten im Test?

Im LED-Zeitalter der Lichttechnik sind Videoleuchten ein einfaches und robustes Hilfsmittel, um nächtliche oder schwach beleuchtete Motive für Videoaufnahmen oder Fotoproduktionen aufzuhellen. Folgende Bewertungskriterien spielen bei der Beurteilung immer wieder eine Rolle:

  • Beleuchtungsstärke
  • Wichtig ist natürlich eine möglichst hohe und gleichmäßige Lichtabgabe der Videoleuchte. Kann man sie dimmen, vergeben die Testmagazine Pluspunkte. Zudem ist meist eine weiche Ausleuchtung gewünscht, daher werden die LEDs der Lampen in rechteckigen Flächen angeordnet. Umso größer die Fläche, desto weicher die Ausleuchtung. Aber auch ein anbringbarer Diffusor nimmt dem Licht die Härte und reduziert allzu harte Schatten. Überdies ist eine möglichst gute Farbwiedergabe des Leuchtmittels von wesentlicher Bedeutung, um Farbstiche zu vermeiden und die Farben des Motivs möglichst realitätsnah aufs Bild zu bekommen. Ein hoher Farbwiedergabeindex spiegelt sich positiv im Testergebnis wieder.

    Camcorderleuchte NanGuang CN-T80C Ein Kopflicht auf der Kamera bringt bei Porträts den Glanz in die Augen. Das NanGuang CN-T80C von Kaiser Fototechnik kann aber auch zur Beleuchtung von Filmaufnahmen im Auto praktisch eingesetzt werden. (Bildquelle: kaiser-fototechnik.de)

  • Handhabung im mobilen Einsatz
  • Da die Videoleuchten in erster Linie für mobile Zwecke genutzt werden, sollten sie robust und solide gebaut sein, um auch kleinere Stürze oder den etwas raueren Umgang am Set zu überstehen. Außerdem ist eine schnelle und einfache Montage auf der Kamera, dem Camcorder oder dem Halte-Rig unerlässlich. Mangelnde Verarbeitung oder eine komplizierte Anbringung werden von den Testern abgewertet.
    Die Befestigung der Leuchte auf dem Multifunktionsschuh bzw. dem Blitzschuh ist schnell gemacht, aber nur mit einem Mini-Kugelkopf oder einem kleinen Gelenkarm kann man die LED-Leuchte auch praktisch ausrichten. Viele Gelenke an den Lampen lassen sich nur nach hinten oder vorne neigen, was Tester bemängeln und entsprechend abwerten.
    Sinnvoll: Viele der Videoleuchten verfügen auch über einen 1/4-Zoll-Gewindeanschluss und lassen sich so auch auf einem Stativ verwenden, was eine kreativere Lichtgestaltung erlaubt.
  • Funktionsumfang
  • Einfachere Modelle sind oft mit Farbfiltern ausgestattet, um die Lichtfarbe – auch Farbtemperatur genannt – an eine Kunstlichtsituation anpassen zu können, so zum Beispiel die Camcorderleuchte Z180S von F&V. Etliche Videoleuchten besitzen Bi-Color-LEDs. Man kann an diesen Geräten die Farbtemperatur des abgegebenen Lichtes über einen Regler verändern. Testzeitschriften bewerten Leuchten mit stufenloser Farbanpassung besser, wie beispielswiese das Kameralicht Nanguang Luxpad 23. Auch eine Batteriekapazitätsanzeige sorgt tendenziell für bessere Noten.

    Vorsatzfilter-LED-Kameraleuchte Die Videoleuchte Z180S von F&V mit abnehmbarem Kunstlichtfilter für die Anpassung der Farbtemperatur des Lichtes. (Bildquelle: fvlighting.com)

  • Betriebsdauer mit Akku als Stromversorgung
  • Etliche Kameraleuchten werden über handelsübliche Mignon-AA-Batterien oder -Akkus betrieben, wie zum Beispiel die Manfrotto CROMA 2. Größere und professionellere Modelle können zudem über ein Netzgerät mit Strom versorgt werden. Besonderen Anklang finden in den Tests Kamera-Kopflichter, die zusätzlich mit standardisieren Lithium-Ionen-Akkus wie beispielsweise den Sony NP-F-Batterien oder baugleichen Varianten betrieben werden können. Vorteil: Die Li-Ion-Akkus besitzen eine höhere Energiedichte als NiMH-Akkumulatoren und sind einfacher zu handhaben.

Warum ist die Anpassung der Farbtemperatur wichtig?

Bei Schwarz-Weiß-Aufnahmen spielt die Farbtemperatur des Lichtes nur eine sehr untergeordnete Rolle. Bei Farbaufnahmen hingegen ist die Farbtemperatur von großer Bedeutung. Besonders problematisch sind Mischlichtsituationen, bei denen Motive von kühlem Tageslicht und warmem Kunstlicht angestrahlt werden. Eine einfache Korrektur einer solchen Mischlichtaufnahme ist im Nachhinein nur mit hohem Aufwand möglich. Natürlich kann das Spiel mit den unterschiedlichen Farben des Lichtes bewusst gestalterisch eingesetzt werden, aber bei Aufnahmen auf einer Familienfeier ist es oft ungewünscht. Da bietet es sich an, wenn die Videoleuchte am besten stufenlos an die im Motiv vorherrschende Lichtfarbe bzw. Farbtemperatur angeglichen werden kann. So kann man Mischlicht im Motiv weitestgehend vermeiden und eine nachträgliche Bearbeitung der Farben des Bildes oder Videos ist leichter zu bewerkstelligen.

Videoleuchte Nanguang Luxpad 23 Das Camcorderlicht Nanguang Luxpad 23 kann wahlweise mit einem NP-F-Akku oder über ein optionales Netzteil betrieben werden. (Bildquelle: kaiser-fototechnik.de)

Aber auch die Lichtqualität, sprich die Farbwiedergabe des Lichtes, darf man nicht vernachlässigen.
Im Vergleich zu Glühlampenlicht weisen Leuchtstofflampen, aber auch Standard-LED-Lampen, ein beschränkteres Farbspektrum auf, was zu einer schlechteren Farbwiedergabe führt. Einfache Leuchtstofflampen erzeugen oft einen Grünstich und Motive in diesem Licht wirken auf der Aufnahme oft sehr blass und farblos. Moderne und auf ihre Einsatzzwecke hin optimierte Leuchtmittel weisen allerdings einen hohen Farbwiedergabeindex auf. Für Foto- und Videoaufnahmen ist ein Farbwiedergabeindex größer CRI/Ra 90 gut. Glühlampen erreichen mühelos einen CRI von 100, sind aber nach der EU-Energiesparlampenrichtlinie seit 2009 weitestgehend verboten.

LED-Videolicht vs. Aufsteckblitz - wie gut sind Videoleuchten in der Fotografie einsetzbar?

Die hohe Lichtausbeute bei geringer Wärmeentwicklung machen Leuchtstoff- und LED-Lampen äußerst interessant für die Fotografie. Videoleuchten sind meist kaum größer als ein herkömmlicher Aufsteckblitz und passen daher ebenso in jede Fototasche. Auch wenn Blitzgeräte immer noch leistungsmäßig den LED-Leuchten überlegen sind, bieten letztere dennoch Vorteile. Die Lichtgestaltung und der Schattenwurf lassen sich bereits vor der Aufnahme gut beurteilen und das Autofokussystem arbeitet bei dieser Beleuchtung schneller. Zudem zeigen moderne Kameras ein deutlich geringeres Rauschverhalten bei hohen ISO-Empfindlichkeiten im Vergleich zu älteren Modellen, was den Einsatz von starken Lichtquellen kaum noch notwendig macht.

Rotolight RL48 Sound & Light Videoleuchten gibt es auch in rund oder als Ringleuchte, die Bauformen sind sehr vielfältig – der LED-Technik sei Dank. Rotolight hat sich auf runde Videoleuchten spezialisiert, wie zum Beispiel das Rotolight RL48 Sound & Light Kit, und baut auch größere Produkte für den Studiobedarf. (Bildquelle: rotolight.com)

Auch in die Studiofotografie halten große LED-Leuchten Einzug. Diese Dauerlichtlampen sehen wie ausgewachsene Videoleuchten aus und bringen jede Menge Licht ans Set.
Dennoch haben Aufsteckblitze und Studioblitzanlagen nicht ausgedient und bringen Vorteile, beispielsweise wenn es um das Einfrieren von Bewegungen geht.

von Ben Borchers

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